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Verlauf einer Behandlung mit chinesischen Kräutern
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Erst die Diagnose - dann die Therapie
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Grundlage der chinesischen Kräutertherapie ist die
Puls- und Zungendiagnostik,
wie sie bei allen Verfahren der Traditionellen chinesischen Medizin
angewandt wird. Ein erfahrener Therapeut/Arzt
wird eine Kräutermischung zusammenstellen, die sich genau auf die individuelle
Diagnose bezieht und dabei Kräuter auswählen, die wärmen oder kühlen, Qi, Blut,
Yin oder Yang stärken, Feuchtigkeit ausleiten, Schleim transformieren oder den
Geist beruhigen. |
Jeder bekommt eine individuelle Kräutermischung
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Das Besondere an der Kräuterheilkunde der TCM ist, das sie
Faktoren wie persönliche Lebens- und Essgewohnheiten, emotionale
Befindlichkeiten, Umweltbedingungen und konstitutionelle Gegebenheiten
berücksichtigt. Darauf basierend wird ein individueller Therapieplan erstellt, der im Verlauf einer Therapie immer wieder angepasst werden sollte.
Wegen der Berücksichtigung der individuellen Lebensgewohnheiten sind
Kräutermischungen z. B. bei Neurodermitis für jeden Betroffenen anders. Es wird
nicht - wie in der Schulmedizin üblich - eine Erkrankung mit immer der gleichen
Medizin versorgt. Chinesische Kräuterrezepturen sind deshalb von der Erfahrung
des Arztes/Therapeuten abhängig.
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Akute Symptome werden sofort therapiert
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Natürlich gibt es auch häufig verordnete Kräuter, die erfahrungsgemäß bei bestimmten
Symptomen erfolgreich wirken. Das kann eine nützliche und notwendige
Erkenntnis sein, wenn die Symptome akut sind, z.B. ein sehr hohes Fieber. Ein
solches Fieber muss
gesenkt werden, bevor die eigentlichen Ursachen der Symptome behandelt werden
können. Auch bei der chinesischen Kräutertherapie ist es üblich, akute Symptome
zuerst zu lindern.
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Dekote sind oft sehr umfangreich
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Neben den Kräutern zu Behandlung der Leitsymptome werden außerdem
unterstützende und harmonisierende Kräuter ausgewählt. Eine solche individuelle Kräuterrezeptur
- die auch Dekot (Abkochung) genannt wird - kann allein schon
mengenmäßig unsere gewohnten Vorstellungen einer Teemischung um ein Vielfaches
übersteigen. Der Therapeut oder die Apotheke geben dazu genaue Anweisungen, wie
die Dekote zubereitet wird, wie lange die Kräuter ausgekocht werden sollen, wie viel
mal am Tag das daraus entstandene Extrakt getrunken wird und über welchen
Zeitraum.
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Chinesische Heilkräuter haben eine langfristige Wirkung
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Erste Veränderungen sollen sich dann oft schon in der ersten
Woche, in der man die verschriebenen Heilkräuter eingenommen hat zeigen. In den meisten Fällen
dauert es etwa 2 bis 3 Monate, bevor die Erfolge deutlich zu
sehen sind. Dann können die Symptome geringer werden oder ganz verschwinden. Der
Körper beginnt mit der Selbstheilung. Gegebenenfalls wird
danach eine neue Kräutermischung empfohlen, wenn das gewünschte Ergebnis noch
nicht erreicht ist.
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Keine Selbstbehandlung
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Von einer Selbstbehandlung mit chinesischen Kräutern wird grundsätzlich abgeraten. Die
Einnahme von Kräutern sollte nur unter der Aufsicht fachkundiger Ärzte oder
Therapeuten erfolgen, die sicherstellen können, dass eine verordnete Rezeptur
der individuellen Diagnose entspricht. Kräuter sind Drogen und können bei
unsachgemäßer Einnahme Schaden anrichten. Ein wichtiger Bestandteil einer
Behandlung ist die Aktualisierung der Rezeptur und deren Dosierung. Sie sollte
in regelmäßigen Abständen stattfinden. Ein Arzt oder Therapeut, der für den
Patienten und seine Fragen erreichbar ist, sollte daher eine Grundvoraussetzung
sein.
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