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Was ist ein Pleuramesotheliom?
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Viele Tumore setzen Metastasen in der Pleura ab
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Der Großteil der bösartigen Tumoren in der Pleura sind Absiedelungen
(Metastasen) von bösartigen Tumoren, die an anderer Orten entstanden sind. Die
häufigsten Lokalisationen sind dabei Lunge und Brust. Aber auch von Tumoren aus dem
Magen-Darm-Trakt werden Metastasen in die Pleura gestreut. |
Bösartiger Tumor der Deckzellschicht der Pleura
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Das seltenere Pleuramesotheliom dagegen wächst primär direkt vom
Mesothelium der Pleura aus. Das Mesothelium ist die Deckzellschicht der Pleura. Das
Wachstum ist kontinuierlich, wobei sich der Tumor über die Pleura, das Zwerchfell und das
Mediastinum ausbreiten kann. |
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Ursachen und Entwicklung
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Eingeatmetes Asbest führt oft noch nach Jahrzehnten zur Erkrankung
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Eine gesicherte Ursache für ein Pleuramesotheliom ist Asbestexposition.
Asbest ist eine Faser, die bei Inhalation krebserregend (karzinogen) wirkt. Die Latenzzeit
zwischen Exposition und Ausbruch der Erkrankung liegt bei 20 bis 50 Jahren. Da die
Verwendung von Asbest als feuerfestes Isolationsmaterial über lange Jahre in vielen
industriellen Bereichen üblich war, wird das Pleuramesotheliom nach Schätzungen erst im
Jahr 2020 seinen Höhepunkt erreichen. Es ist als Berufskrankheit anerkannt. |
Der Tumor wächst breitflächig
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Vom Rippenfell ausgehend, wächst das Pleuramesotheliom breitflächig und
mantelförmig auf Zwerchfell und Brustwand zu. Der begleitende Pleuraerguss und die
Tumormassen verdrängen das Lungengewebe zunehmend. |
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Symptome
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Zunehmende Schmerzen
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Als typische Krankheitszeichen kommt es zu langsam zunehmender Atemnot bei
Belastung und atemabhängigen, dumpfen Schmerzen in der Brust, die allmählich immer mehr
als bohrend und unerträglich empfunden werden. Oft sind die Schmerzen schwer
lokalisierbar, da sie sich auch in den Schulter-Armbereich oder den Hals ausdehnen
können. Wird ein Nerv im Zwischenrippenbereich betroffen, können die starke
Nervenschmerzen auftreten. |
Nachtschweiß und Reizhusten
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Trockener Reizhusten, Gewichtsverlust, Nachtschweiß und leichtes Fieber
kommen hinzu. |
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Diagnostik
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Vorgeschichte
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Die Frage nach Beruf und Asbestexposition steht im Vordergrund bei
Verdacht auf ein Pleuramesotheliom. |
Körperliche Untersuchung
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Bei den Atembewegungen fällt ein Nachschleppen der erkrankten Seite auf.
In späteren Stadien können die Tumormassen im Bereich der Brustwand tastbar sein. |
Röntgen
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Bei der Röntgenaufnahme des Brustkorbs (Röntgen-Thorax) fällt eine
Schrumpfung der betroffenen Brustkorbseite und eine Verdickung der Pleura auf. Häufig ist
ein Pleuraerguss nachweisbar. Im CT ist dies noch
deutlicher sichtbar. |
Laboruntersuchung
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Die durch Pleurapunktion gewonnene Ergussflüssigkeit und das durch
Pleurabiopsie gewonnene Gewebe werden laborchemisch und feingeweblich untersucht. Eine
gesicherte, endgültige Diagnose kann daraus gestellt werden. |
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Therapie
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Operation
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Gelingt die Diagnosestellung frühzeitig, ist die operative Entfernung der
Pleura und eines Teils der Lunge die Methode der Wahl. |
Strahlen- und Chemotherapie
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Wird die Diagnose erst in fortgeschrittenem Stadium gestellt, kommt nur
noch Strahlen- und Chemotherapie in Frage, um das Fortschreiten der Erkrankung
aufzuhalten. Schmerztherapie und Sauerstofflangzeittherapie werden bei Bedarf eingesetzt.
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