Nierenerkrankungen - Nephrologie

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Chronische Niereninsuffizienz: Beschwerdebild und Stadien

Erst im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu deutlichen Beschwerden

Die chronische Niereninsuffizienz wird in Abhängigkeit vom Schweregrad in 4 Stadien eingeteilt:
  • kompensiertes Stadium: Die Filterleistung ist eingeschränkt, aber der Kreatininspiegel im Blut ist noch normal (zu Kreatinin s. Abschnitt "Glomerulonephritis")
  • kompensierte Retention: Erhöhung des Kreatininspiegels im Blut, aber keine Beschwerden
  • präterminale Niereninsuffizienz: Erhöhung des Kreatininspiegels im Blut, außerdem Auftreten typischer Beschwerden: Übelkeit, morgendliches Erbrechen, Leistungsknick, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Juckreiz, Konzentrationsschwäche, Atemnot, Missempfindungen (z.B. Kribbeln), Krämpfe
  • terminale Niereninsuffizienz: Erhöhung des Kreatininspiegels im Blut, Übersäuerung des Blutes (da chemisch saure Stoffe nicht mehr in ausreichendem Maße über die Nieren ausgeschieden werden können), Auftreten typischer Beschwerden wie vertieften Atmung oder Kussmaul-Atmung, sinkender Blutdruck und evt. Schock, Notwendigkeit der Durchführung einer Dialysebehandlung

 

Eine eingeschränkte Nierenfunktion wirkt sich auf den gesamten Organismus aus

Zusätzlich zur Einschränkung der Nierenfunktion kann es zu weiteren Auswirkungen kommen, die dann auch andere Organe betreffen. So sind durch die Überwässerung des Körpers eine Wassereinlagerung in der Lunge sowie die Entwicklung eines Bluthochdrucks möglich. Die Entstehung einer Arteriosklerose begünstigt bzw. eine schon bestehende Arteriosklerose schreitet schneller voran und engt die Blutgefäße weiter ein. Betrifft die Arteriosklerose auch die Herzkranzgefäße, kann es zur koronaren Herzkrankheit kommen. Durch die nicht aus dem Körper ausgeschiedenen Giftstoffe ist möglich, dass sich eine Entzündung des Herzbeutels (vgl. Perikarderkrankungen) entwickelt.

 

Es entstehen typische Folgeerscheinungen

Zudem kann es durch diese Giftstoffe zur Schädigung des Gehirns, einzelner Nerven und des Muskelgewebes kommen. Weiterhin leidet das Immunsystem und ist in seiner Abwehrkraft eingeschränkt. Dadurch sind die Betroffenen anfälliger für Infektionen. Eine Blutarmut (Anämie) kann eine weitere Folge sein. Das ist darauf zurückzuführen, dass die Produktion des für die Blutbildung wichtigen Hormons Erythropoetin in der Niere ebenfalls eingeschränkt ist (vgl. Aufgaben der Nieren).

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