Diabetes

Physiologie
Typen, Symptome und Ursachen
Diagnostik und Selbstkontrolle 

Spätfolgen
Notfälle
Behandlung
Ernährung
Prävention

Diabetes bei Kindern
Diabetes und Haut
Diabetes und Herz
Diabetes und Schwangerschaft
Diabetes und Operationen

Schulung, Qualifikation, Weiterbildung
Mess- und Therapiegeräte

Diabetes und Herz:
Auswirkungen auf Blut und Blutgerinnung

Vermehrte Gerinnbarkeit des Blutes

Diabetes, besonders Diabetes Typ 2, hat starke Auswirkungen auf die Blutgerinnung und auf die Thrombozyten (Blutplättchen), die ebenfalls bei der Blutgerinnung eine besondere Rolle spielen. Eine vermehrte Gerinnbarkeit des Blutes wird in der Fachsprache auch Hyperkoagulabilität genannt. Diese Veränderungen sind im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen von erheblicher Bedeutung, denn sie unterstützen und fördern die Bildung von Arteriosklerose. Die Folgen sind Herzinfarkte, Schlaganfälle und Lungenembolien.

 

Das komplexe System der Blutgerinnung ist an mehrere Punkten gestört

Bei der Blutgerinnung wird normalerweise eine komplexe Kettenreaktion in Gang gesetzt, die dazu dient, eine Wunde so schnell wie möglich abzudichten. Auch bei "inneren Wunden", z. B. bei inneren Gefäßwandveränderungen, tritt das Gerinnungssystem in Aktion. Die genauen Abläufe und Zusammenhänge der Blutgerinnung finden sie hier erklärt. Weil aber bei der Gerinnung Blut "fest" wird, verfügt das Gerinnungssystem gleichzeitig über bestimmte Faktoren, die das Blut flüssig halten und die Bildung von Thromben (Blutgerinnsel) verhindern. Die Bildung von Thromben erfolgt z. B. bei einer Verletzung. Aber auch Veränderungen an den Gefäßwänden und langsam fließendes Blut begünstigen die Entstehung von Blutgerinnseln. Thromben verengen die Blutbahn und führen so zu einer Minderversorgung. Sie können sich aber auch lösen und mit dem Blutstrom in ein anderes Gebiet gelangen. Dieser Vorgang nennt sich Embolie. Verschließen sie dann ein Blutgefäß, so kommt es zur Minderversorgung der dahinter liegenden Gewebe mit der Folge von Herzinfarkt, Schlaganfall oder Lungenembolie.

 

Ablagerungen in den Blutgefäßen platzen bei Diabetikern leichter auf

Diabetes wirkt sich auf die Funktionalität der Blutplättchen (Thrombozyten) aus. Die Membran der Thrombozyten ist verändert. Außerdem kommt es zu einer verstärkten Bildung von Thrombozyten. Das Blut wird "dickflüssiger", die Thrombozyten schließen sich eher zu einem Geflecht zusammen, das sich an den Gefäßwänden ablagert. Zusätzlich ist die Lebensdauer der Blutplättchen kürzer als bei gesunden Menschen. Weil gleichzeitig auch die Blutgefäßwände bei Diabetikern verändert sind, führt das zu einer verstärkten Arteriosklerosebildung. Zusätzlich sind die Arterioskleroseplaques bei einem Diabetiker sehr anfällig dafür aufzuplatzen. Darum sind Diabetiker einem erhöhten Herzinfarktrisiko ausgesetzt.

 

Die Fibrinolyse ist vermindert

Ein weiteres Problem bei Diabetes besteht darin, dass auch die Gerinnungsfunktionen verändert sind. Normalerweise verfügt das Blut über ausreichende Möglichkeiten, Blutpfropfen (Thromben) aufzulösen. Diese Funktion nennt sich Fibrinolyse. Die fibrinolytischen Funktionen des Blutes sind bei Diabetes aber stark eingeschränkt. Auch das führt zu einer verstärkten Bildung von Arteriosklerose.

 

Veränderungen durch Diabetes

Folgende Veränderungen wirken bei Diabetes zusammen:
  • Die Thrombozyten sind an der Oberflächenmembran verändert.
  • Die Thrombozyten haben einer verstärkte Neigung, sich zusammenzubinden.
  • Die Lebensdauer der Thrombozyten ist verkürzt.
  • Die Funktionen zur Auflösung von Thromben ist gestört.
  • Das Blut wird dickflüssiger und fließt langsamer.

Alle diese Faktoren zusammen führen zu einer schnelleren und verstärkten Bildung von Arteriosklerose.

Top

Zur Übersicht
Diabetes und Herz

 


MedizInfo®Homepage
zur Startseite

zur Übersicht
des Unterthemas
zur Übersicht
des Oberthemas