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Die sideroachrestische Anämie, die auch sideroblastische Anämie genannt
wird, ist eine spezielle Form der aplastischen Anämie.
Bei der Blutbildung der roten Blutkörperchen, der Erythropoese, entwickelt sich das rote
Blutkörperchen über verschiedene Zwischenschritte (vgl. Die roten Blutkörperchen). Eine dieser
Zwischenstufen ist der Erythroblast (vgl. nebenstehende Grafik), der bereits die
Fähigkeit besitzt, Eisen aufzunehmen. Sideroblasten sind spezielle Erythroblasten, die in
ihrem Protoplasma 1 bis 4 Eisengranula eingeschlossen haben. Bei der sideroachrestische
Anämie ist der Anteil der Sideroblasten deutlich vermehrt. Bis zu 100 Prozent der
Erythroblasten können Sideroblasten sein. Eisen ist bei der sideroachrestischen Anämie
genug vorhanden, aber es wird aufgrund eines Enzymdefekts nicht in das Protoporphyrin, die
Vorstufe des Hämoglobins, des
roten Blutfarbstoffs, eingebaut. Da Eisen nicht regelrecht in Hämoglobin eingebaut wird,
staut es sich an und es kommt zur Eisenüberladung. Die Gefahr bei dieser Anämie besteht
vor allem in dieser Eisenüberladung des Körpers mit ihren schädlichen Auswirkungen auf
die Organe, vor allem von Leber und Herz und Bauchspeicheldrüse. Die sideroblastische
Anämie kann auch als eine sekundäre Form der Eisenspeicherkrankheit Hämochromatose
bezeichnet werden. Eine nähere Beschreibung der Folgeerscheinungen einer Eisenüberladung
finden sie bei der Hämochromatose
(Eisenspeicherkrankheit) dargestellt.
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