Hämatologie - Erkrankungen des Blutes

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Blutungsneigung - Hämorrhagische Diathese:
Gefäßreaktion bei Blutungen

Unterschiedliche Prozesse verlaufen nahezu gleichzeitig

Bei jeder blutenden Verletzung versucht der Körper, so schnell wie möglich den entstandenen Schaden zu reparieren. Dabei laufen sehr viele Reparaturprozesse gleichzeitig ab, die die Wunde verschließen und eine Infektion verhindern sollen. Versucht man, dieses komplexe Geschehen zu strukturieren und in verschiedene Schritte zu untergliedern, so kann man sie in folgende Kategorien einteilen:

 

Bei der Vasokonstriktion werden die Blutgefäße enger

Bei der Gefäßreaktion laufen verschiedene Prozesse schnell hintereinander ab. Zu Beginn blutet eine Wunde meistens heftig. Dadurch werden bei der Verletzung eingedrungene Fremdkörper oder auch Gewebetrümmer aus der Wunde gespült. Aber schon wenige Sekunden danach reagieren die verletzten Blutgefäße. Sie werden enger, damit nicht so viel Blut verloren geht. Dieses Zusammenziehen der Gefäße nennt man Vasokonstriktion.

 

Ein Blutpfropf verschließt das blutende Gefäeß

Als Folge der Verengung bildet sich ein Blutgerinnsel, das wie ein Pfropfen das Blutgefäß abdichtet. Die Wundränder stülpen sich nach innen und erleichtern so den Verschluss des Blutgefäßes. Gleichzeitig wird über das Verklumpen der Thrombozyten die Blutgerinnung eingeleitet.

 

Eine Entzündung ist eine normale Reaktion auf jede Form der Verletzung

Dann weiten sich die Blutgefäße wieder. Die Weitung der Blutgefäße nennt man Vasodilatation. Durch die jetzt wieder stärkere Durchblutung wird vermehrt Wärme in die Umgebung abgegeben und die Hauttemperatur im betroffenen Gebiet steigt an, die Haut rötet sich. Gleichzeitig wird die Durchlässigkeit der kleinen Kapillarwände, das sind die Wände der kleinsten Blutgefäße, erhöht. Dadurch werden vermehrt Blutzellen in den Wundbereich transportiert. Auch in den Zellzwischenräumen, dem Interstitium, befindet sich jetzt mehr Serum. Als Folge dieser Mechanismen bildet sich ein Stau in den Gefäßen. Dieser Stau kann stundenlang anhalten und zu einem Wundödem (vermehrte Flüssigkeitseinlagerung im Gewebe rund um die Wunde) führen. Der erhöhte Druck durch die Flüssigkeit führt außerdem zu Schmerzen. Insgesamt sind diese Reaktionen (Rötung, Erwärmung, Schwellung, Schmerz) typische Zeichen einer Entzündung, die eine normale Reaktion bei jeder Verletzung ist.

 

Die Immunabwehr wird aktiviert

Mit dem Blut wandern auch vermehrt Zellen der Immunabwehr in den Bereich der Wunde. Diese Einwanderung wird durch die Entzündungsreaktion noch verstärkt. Die Abwehrzellen haben die Aufgabe, eingedrungene Fremdkörper, Erreger und Zelltrümmer zu beseitigen.

 

Blutgerinnung

Die zusammen mit der Gefäßreaktion einsetzende Blutgerinnung ist ein komplexer Vorgang mit dem Ziel, die "behelfsmäßige Blutstillung" durch die Gefäßreaktion zu einer haltbaren Reparatur auszubauen.

 

Wundverschluss

Der lockere Blutpfropf, der das verletzte Blutgefäß verschließt, bildet sich unter dem Einfluss verschiedener Eiweiße, der so genannten Blutgerinnungsfaktoren, um. Es wird mit einem festen Fibrinnetz ummantelt. Schließlich lagert sich noch Bindegewebe ein und es kommt zu einem haltbaren Verschluss der Wunde.

 

Neubildung von Gewebe

Die Gewebeneubildung bei Wunden finden Sie ausführlich beschrieben bei MedizInfo®Narben und Narbenbehandlung im Text "Was geschieht bei der Wundheilung?"

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oder weiter mit: Übersicht Blutungsneigung - Hämorrhagische Diathese  -  Gefäßreaktion bei Blutungen  - 

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Blutungsneigung - Hämorrhagische Diathese

 


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