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Kurzinfo:
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Colitis ulcerosa |
Symptome |
Häufiger (bis 20 mal) blutiger Durchfall, Appetitlosigkeit,
Gewichtsabnahme, Sehstörungen,
Gelenkbeschwerden, schmerzhafte Hauterscheinungen. |
Wann
zum Arzt? |
Immer
bei länger andauerndem Durchfall und blutigem Stuhl. |
Therapie |
Basis ist die Wiederherstellung und Erhaltung eines guten
Ernährungszustandes. Entzündungshemmende Medikamente wie Sulfasalazin, 5-Aminosalicylsäure, Glukokortikoide, Azathioprin. Operation. |
Vorbeugung |
Auf
gesunde und abwechslungsreiche Ernährung
achten. |
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Bei Colitis ulcerosa handelt es sich um eine entzündliche
Erkrankung des Dickdarms, die nach akutem Beginn chronisch oder in Schüben verlaufen
kann. Anders als bei Morbus Crohn betreffen die
Entzündungen nicht alle Darmwandschichten, sondern beschränken sich auf die Schleimhaut.
Oft bilden sich entzündliche Granulome aus. Granulome sind knötchenförmige Ansammlungen
von Entzündungszellen und Bindegewebe. Die Ursache der Colitis ulcerosa ist bisher
unklar, genetische, allergische, infektiöse und psychische Faktoren beeinflussen jedoch
das Beschwerdebild und den Verlauf der Erkrankung. |
Die
schnelle Entwicklung ist typisch. |
Die Krankheit beginnt akut, meistens im Schulalter zwischen dem
10. und 20. Lebensjahr. Vom Zeitpunkt der ersten Beschwerden bis zum Vollbild der
Erkrankung vergehen wenige Wochen.
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Blutiger
Durchfall bis zu 20 mal am Tag. |
Das Leitsymptom der Colitis ulcerosa ist der blutige Durchfall,
der in allen Fällen auftritt und von quälenden Bauchschmerzen vor und während des
Stuhlgangs begleitet wird. Die Stühle nehmen einen "tomatenbreiartigen" oder
"pizzasaucen- artigen" Charakter an. Auch nächtliche Stuhlgänge sind häufig.
Die Kinder sind appetitlos, blass und sehen müde aus. Sie nehmen an Gewicht ab. Zu den
Beschwerden bei länger bestehender Krankheit gehören Sehstörungen, Gelenkbeschwerden und
schmerzhafte Hauterscheinungen.
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Es
können lebensbedrohende Komplikationen auftreten. |
In bis zu 10 Prozent der Fälle werden schwere Verlaufsformen
beobachtet. Dann kommt es zu einer schweren Dickdarmentzündung mit Fieber und einer sich
schnell entwickelnden Bauchfellentzündung. Danach kann es zu einem Darmverschluß kommen, was in einem
lebensgefährlichen Zustand münden kann. |
Diagnose
mittels Biopsie. |
Die Diagnose der Colitis ulcerosa wird anhand der typischen
Symptome und einer Schleimhautbiopsie gestellt. Dazu ist eine Endoskopie des Darms
notwendig. Nicht immer gelingt eine sichere Abgrenzung zum Morbus
Crohn.
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Wichtig:
gute Ernährung. |
Anders als bei Morbus Crohn ist die
Behandlung der Colitis ulcerosa eine Dauertherapie. Basis ist die Wiederherstellung und
Erhaltung eines guten Ernährungszustandes. Zu viele Ballaststoffe und Kuhmilchprodukte
sollten in der akuten Phase aber vermieden werden. Eine Diät ist nicht erforderlich. |
Medikamente
zur Hemmung von Entzündungen. |
Die medikamentöse Behandlung wird mit entzündungshemmenden
Substanzen wie Sulfasalazin,
5-Aminosalicylsäure oder Glukokortikoiden
(Kortison) durchgeführt. Bei schweren Verläufen, wenn Glukokortikoide keine Wirkung
zeigen, kann Azathioprin
erforderlich sein. |
Psychotherapie
ist sinnvoll. |
Colitis ulcerosa ist eine langwierige Erkrankung. In vielen
Fällen hat es sich als sinnvoll erwiesen, eine begleitende psychotherapeutische
Behandlung durchzuführen. Sie unterstützt die medikamentöse Therapie. |
Oft
sind Operationen nicht zu verhindern. |
Ein chirurgisches Eingreifen erweist sich in vielen Fällen als
unumgänglich und bei Fällen, bei denen die medikamentöse Therapie versagt, ist die
Entfernung des gesamten Dickdarms die letzte Alternative. In diesen Fällen sind zwar die
Betroffenen von der Colitis ulcerosa geheilt, tragen aber die unangenehme Bürde eines
künstlichen Darmausgangs mit sich. Verständlicherweise versucht man diesen letzten
Ausweg mit Umstellungen der Therapie und Einsatz von Immunsuppressiva (wie Azathioprin) so
lange wie möglich zu verzögern.
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Lebenslange
Kontrolle ist wichtig. |
Betroffene, bei denen die medikamentöse Therapie wirkt, können
unter Sulfasalazin lange beschwerdefrei leben. Unter Kortisoneinsatz verschwinden auch die
Gelenkbeschwerden und die Sehstörungen. Bei Bestehen der Erkrankung über 10 Jahre
erhöht sich die Gefahr eines bösartigen Dickdarm-Tumors erheblich. Allerdings steigt
hier die Gefahr erst im Erwachsenenalter nach dem 20. Lebensjahr an. Deswegen sollten die
Betroffenen unter ständiger ärztlicher Kontrolle stehen. Top |
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