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Allgemeine
Hinweise: Fieber |
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Körpertemperatur
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Fieber
ist "nur" ein Symptom. |
Fieber ist eine Begleiterscheinung von vielen Erkrankungen. Oft
läßt sich im Alltag nicht sofort erkennen, aus welchem Grund ein Kind einen Tag lang
oder nur eine Nacht Fieber hatte. Hohes Fieber hingegen ist ein deutliches
Krankheitszeichen, das ernst genommen werden muss.
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Der
zuverlässigste Wert ist die Körperkern- Temperatur. |
Die menschliche Körpertemperatur beträgt im Durchschnitt 36,6
°C. Dabei handelt es sich um einen Idealwert unter Idealbedingungen. Zur Beurteilung ist
es wichtig zu berücksichtigen, dass je nach Körperregion unterschiedliche Temperaturen
notwendig sind. Während die Extremitäten sehr oft ohne Funktionseinschränkung
"unterkühlt" sind, würden dies ein Organ wie das Gehirn nicht sehr lange ohne
Folgen überstehen. So ist beim Messen der zuverlässigste Wert der sogenannte
Körperkern-Wert. Der Körperkern-Wert wird im Anus (bei Erwachsenen auch unter der Zunge)
gemessen und ist in der Regel 0,2 bis 0,4 °C höher, als der unter der Achselhöhle
abgelesene Wert. |
Die
Körpertemperatur unterliegt auch tageszeitlichen Schwankungen. |
Die Körpertemperatur ist auch von der Tageszeit abhängig. Die
höchsten Werte werden etwa um 18.00 Uhr, die niedrigsten Werte werden gegen 4.00 Uhr
morgens gemessen. Auch äußere Faktoren, z. B. zu warme Kleidung beim Schlafen, starkes
herumtoben oder andere Faktoren, die das Kind Schwitzen lassen, führen dazu, dass die
Körpertemperatur kurzfristig höher als der Durchschnittswert sein kann. Aus diesem Grund
ist wichtig, dass Sie ein gemessenes Fieber nach einer halben Stunde Ruhe noch einmal
messen. So können Sie feststellen, ob der Wert einer kurzfristigen Temperaturerhöhung
entspricht.
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Fieber und Fiebertypen
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Bei
kranken Kindern sollte Fieber morgens und abends gemessen werden, bei hohem Fieber öfter. |
Je nach Höhe der
Körpertemperatur werden verschiedene Fiebertypen unterschieden. Medizinisch gelten
folgende Richtwerte:
- bis 38,0°C subfebrile Temperaturen
- bis 38,5°C mäßiges Fieber
- über 39,0°C hohes Fieber
Für eine Beurteilung und Handlungsrichtschnur können
die Werte in der nebenstehenden Grafik als Orientierungshilfe dienen.
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Säuglinge müssen bei Fieber immer zum Arzt. |
Hält Fieber länger als 24 Stunden an, so sollten Sie mit Ihrem
Kind den Arzt aufsuchen. Bei Säuglingen kann Fieber das einzige Symptom einer Erkrankung
sein. Die Schwere der fieberverursachenden Krankheit kann sehr unterschiedlich sein. Das
Spektrum reicht von einem einfachen Schnupfen, bis hin zu einer gefährlichen Hirnhautentzündung. Deshalb sollte Fieber bei
einem Säugling unbedingt immer von einem Arzt beurteilt werden. |
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Fieberwirkungen
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Der
Hypothalamus regelt die Körpertemperatur. |
Fieber ist eine durch den Körper selbst verursachte
Temperaturerhöhung. Der Hypothalamus ist die Schaltzentrale des Gehirns. Dort werden alle
wichtigen vegetativen Aufgaben wie Durst, Hunger, Schlafbedürfnis,
Konzentrationsfähigkeit, Sexualität und auch der Normwert der Körpertemperatur
überwacht und gesteuert. |
Im
Krankheitsfall wird der Sollwert nach oben verstellt, damit die Abwehr schneller reagieren
kann. |
Im Krankheitsfall wird durch Ausschüttung von bestimmten Stoffen,
den Pyrogenen, der Sollwert im Gehirn nach oben hin verstellt. Das bedeutet: Der Körper
empfindet den Normwert von 36,6°C als zu kalt und regt alle Vorgänge an, die zu einer
Erhöhung der Temperatur führen. Diese Verstellung des Sollwertes hat den Hintergrund,
dass unter höheren Temperaturen biochemische Vorgänge schneller ablaufen können. Dazu
gehören auch alle Vorgänge, die mit der Abwehrreaktion des Körpers gegen Erreger zu tun
haben. |
Fieber
macht müde und schlapp. Die Muskeln schmerzen. Bei manchen Kindern kann des Bewusstsein
getrübt sein. |
Den Vorteilen einer besseren Abwehrleistung, stehen objektive wie
subjektive Nachteile gegenüber: für einen Kampf gegen Krankheitserreger muss der Körper
alle Energiereserven aktivieren. Dazu versetzt er sich in eine katabolische, d.h. alle
Nährstoffe abbauende Lage. Das Gegenteil von katabol ist anabol. Das bedeutet, dem
Körper wird mehr zugeführt (über Essen), als man verbrennt. Die katabole
Stoffwechsellage bewirkt, dass sich kranke Menschen müde fühlen. Der Körper spart so
Kraftreserven, indem er zur Ruhe zwingt. Kranke fühlen sich oft schlapp und haben
Gliederschmerzen, weil Proteine abgebaut werden, auch in den Muskeln. Den meisten ist auch
kalt. Das liegt daran, dass die Körperwärme auf die wichtigen Körperregionen
konzentriert werden. Die Extremitäten sind weniger wichtig. Kleine Kinder können
darüber hinaus unter Kinderkrämpfen leiden, größere können in ihrem Bewusstsein
eingetrübt sein (Fieberdelir). |
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Fiebersenkung Ja oder Nein?
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Fieber
ist eine natürliche Form der Abwehr. Nicht immer ist eine Senkung sinnvoll. |
Positive und negative Folgen des Fiebers müssen gegeneinander
abgewogen werden. Mindestens drei Gründe sprechen dagegen, das Fieber nur um seinetwillen
zu bekämpfen:
- Fieber ist ein vorübergehender Zustand, der von Kindern
viel besser vertragen wird als von Erwachsenen.
- Die Therapie des Fiebers kann die Diagnosestellung
verfälschen und die Wirkung der Therapie verzögern.
- Fieber eine schlaue" und bei einigen
Infektionen auf Erfahrung basierende" physiologische Reaktion des Körpers
gegen bestimmte Erreger, die unter den erhöhten Temperaturen entweder sich nicht mehr
vermehren können oder gar zugrunde gehen.
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Sehr
hohes Fieber bei schwerkranken Kindern sollte gesenkt werden. |
Es gibt aber auch Argumente für eine Fiebersenkung. Zum einen ist
die Wahrscheinlichkeit von Fieberkrämpfen bei Kindern mit entsprechender Vorgeschichte
recht groß. Zum anderen besteht die Gefahr eine körperlicher Beeinträchtigung durch das
Fieber, wie z.B. Elektrolytverschiebung bei Kindern, die schwerer krank sind. |
Lieber
Wadenwickel als Medikamente. |
Wenn das Fieber gesenkt werden soll, so muss das nicht in jedem
Fall medikamentös, z. B. mit Zäpfchen, geschehen. In den meisten Fällen, und besonders
bei Kindern, helfen wärmeentziehende
Wickel, z. B. der klassische Wadenwickel. Wie Sie Wickel richtig anwenden und was Sie
dabei beachten sollten, können Sie hier
nachlesen. |
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Typische Fieberverläufe
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Bestimmte
Krankheiten zeigen typische Fieberverläufe. |
Aus klinischer Erfahrung heraus weiß man, dass bestimmte
Krankheiten typische Fieberverläufe haben. Deshalb werden Unterscheidungen für diese
Fieberverläufe getroffen:
- Febris continua ist ein kontinuierliches Fieber über
mehrere Tage. Die Temperatur liegt über 39°C und schwankt nicht mehr als 1°C. Dieser
Verlauf ist typisch bei infektiöser Endokarditis und virale Lungenentzündung.
- Febris remittens ist ein zurückkehrendes Fieber. Das
Fieber schwankt, bleibt aber stets über 38°C. Typische Erkrankungen hierfür sind
begrenzte, lokale Entzündungsprozesse, wie Mittelohr- oder Lungenentzündung.
- Febris intermittens beschreibt ein schwankendes Fieber.
Fieberschübe über 40°C wechseln sich ab mit fieberfreien Intervallen unter 37°C innerhalb
von 1 bis 2 Tagen. Febris intermittens ist typisch für eitrige Infektionen mit
wiederkehrender Ausschwemmung von Erregern ins Blut, wie bei Sepsis oder Abszessen.
- Febris periodica ist ein periodisches Fieber. Perioden von
mehreren Tagen mit hohem Fieber wechseln sich ab mit fieberfreien Intervallen ab. Zu
finden ist diese Fieberform bei viralen Infektionen wie Masern oder Poliomyelitis.
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Infektionen,
Autoimmunkrankheiten, Tumore - für diese drei Gruppen ist Fieber ein Symptom. |
Im allgemeinen gilt Fieber als Zeichen für drei Gruppen von Erkrankungen:
Infektionen, Autoimmunerkrankungen und Tumoren. Die Unterscheidung und Diagnosestellung
erfolgt einerseits durch die Beobachtung des Kindes (Aussehen des Kindes: akute oder
chronische Erkrankung), Auftreten von typischen Begleitbeschwerden (z.B. Husten bei Lungenentzündung, Gelenkschmerzen bei juveniler Polyarthritis oder beim rheumatischem
Fieber), Fiebertyp, Blutbild (typische Verschiebung von Parametern je nach Ursache) und
Zusatzuntersuchungen (Röntgen, Ultraschall, etc.). Top |
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