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Depressionen im Alter
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Altersdepression erkennen
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Depressive
Verstimmungen sind verständlich
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Die
Lebensumstände alter Menschen, z. B. der Verlust geliebter Menschen, die nachlassende
körperliche Gesundheit, mangelnde Bewegungsfreiheit, Vereinsamung oder der Umzug in eine
neue Wohnumgebung, machen depressive Verstimmungen nur allzu verständlich. Häufig wird
daher eine niedergedrückte Stimmung und Zurückgezogenheit bei alten Menschen als
"normal" angesehen. |
Der
Irrtum:
Das geht schon von selbst vorbei!
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Dauern
diese Phasen länger an, werden sie von vielen Angehörigen, von Ärzten, und auch
von den Betroffenen selbst oft auch dann noch als eine "von selbst vorübergehende
Befindlichkeitsstörung" eingestuft. Dabei ist eine Altersdepression immer eine sehr
ernst zu nehmende Erkrankung, die unbedingt fachgerecht behandelt werden muss. |
Allgemeine
Symptome, die auf eine Altersdepression hinweisen
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Eine
Altersdepression zu erkennen, ist oft für einen Arzt nicht ganz leicht. Vielfach gehen
die Betroffenen nicht wegen ihrer Depression zum Arzt. Meistens suchen sie ihren Hausarzt
wegen anderer Symptome auf, z. B.
- Kopfschmerzen
- Gliederschmerzen
- Schlafstörungen
- Konzentrations und Gedächtnisstörungen
- Appetitlosigkeit
- Müdigkeit oder auch Unruhe
- Gewichtsverlust
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Altersdepressionen
werden oft nicht erkannt
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Häufig
erkennen Allgemeinmediziner nicht, dass dies Alarmzeichen einer Altersdepression sein
können. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Allgemeinmediziner selten eine ausreichende
Fachausbildung auf dem Gebiet der Geriatrie haben. Insbesondere beim Auftreten von Schlafstörungen, die sehr häufig in Verbindung mit
einer Depression auftreten, sollte an eine Altersdepression gedacht werden. |
Alarmzeichen:
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Als
weitere Symptome können bei Altersdepressionen auch noch auftreten:
- Gefühle der Wertlosigkeit
- häufiges nachdenken über den Tod und
- Selbstmordgedanken
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Häufigkeit
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Altersdepression
ist die häufigste psychische Erkrankung im Alter
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Altersdepressionen
sind die häufigste psychische Erkrankung im Alter. Bedenkt man, dass der
Bevölkerungsanteil der älteren Menschen immer mehr zunimmt, so gewinnt die Medizin in
diesem Bereich deutlich an Bedeutung. Das gilt auch für die psychische Gesundheit
älterer Menschen.
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Nur etwa 10 bis 20 Prozent werden fachgerecht behandelt
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Bei
ungefähr 10 bis 15 Prozent aller älteren Menschen werden heute depressive Symptome
festgestellt. In Alters- oder Pflegeheimen liegt der Anteil schon bei 30 Prozent. Dennoch
wird nur bei etwa 10 bis 20 Prozent dieser Betroffenen eine Altersdepression
diagnostiziert. Noch weniger werden entsprechend behandelt. Das haben Untersuchungen
belegt.
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Behandlungsmöglichkeiten
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Ohne gezielte Diagnostik keine gezielte Behandlung
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Voraussetzung
für die Behandlung einer Altersdepression ist eine gezielte Diagnostik. Es reicht nicht
aus festzustellen, dass ein Mensch depressiv ist. Es gibt auch bei der Altersdepression
vielfältige Ursachen und unterschiedliche Verlaufsformen einer Depression zu beachten.
Deshalb gehört zu einer umfangreichen Diagnostik eine körperliche Untersuchung und eine
gründliche Anamnese. Herausgefunden werden müssen individuelle Faktoren, die im Vorfeld
die Entstehung einer Depression begünstigen und diese im Krankheitsfall aufrecht
erhalten. Wichtig ist außerdem die Auswirkungen auf Familie, Freizeit und evt. Beruf
festzustellen.
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Behandlung
alter Menschen ist kompliziert
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Insgesamt
ist die Behandlung älterer Menschen mit einer Depression ist sehr viel komplizierter, als
die Behandlung jüngerer Patienten. Das hat verschiedene
Ursachen. |
Unfangreiches
Hintergrundwissen zu alterstypischen Veränderungen finden Sie in MedizInfo®Gesundheit und Alter
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Viele
alte Menschen leiden an verschiedenen anderen Erkrankungen und nehmen gegen diese
Erkrankungen bereits Medikamente ein. Weil bei älteren Menschen aber die Organe nicht
mehr so leistungsfähig sind, wie das bei jüngeren Menschen der Fall ist, wirken sich
Medikamente anders aus. Bei den oft sehr verschiedenen Wirkstoffen kommt es nicht selten
zu unerwünschten Wechselwirkungen. Die Verarbeitung der Medikamente im Körper und die
Ausscheidung der Abfallprodukte ist deutlich verändert. Umfangreiche Hinweise auf die Besonderheiten der
medikamentösen Therapie im Alter finden Sie bei MedizInfo®Gesundheit
und Alter. |
Medikamente
müssen sorgfältig ausgewählt werden
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Bei
der Altersdepression sollte bei der Therapie mit Antidepressiva einiges bei der Auswahl
des Medikamentes beachtet werden. Die Dosierung sollte niedrig begonnen und langsam
gesteigert werden können. Die Handhabung des Medikamentes sollte möglichst einfach und
sicher sein. Bei der Wahl des Antidepressivums müssen mögliche Begleiterkrankungen, z.
B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Parkinson, Demenz,
Prostatahyperplasie oder Glaukom berücksichtigt werden.
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Nebenwirkungen
müssen nicht auftreten
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Mögliche
Nebenwirkungen sollten auf die Begleiterkrankungen abgestimmt werden. Nebenwirkungen
müssen nicht auftreten. Vielfach können sie auch vorbeugend bzw. begleitend behandelt
werden. Trizyklische Antidepressiva sind eine der älteren Substanzen mit mehr und
schwerwiegenderen Nebenwirkungen, als neuere Medikamente. Zum Nebenwirkungsprofil gehören
z. B. Herz-Kreislauf-Probleme, Verdauungsbeschwerden, Anstieg des Augeninnendrucks oder
Verwirrung. Neuere Medikamente haben leichtere Nebenwirkungen und können Müdigkeit,
Mundtrockenheit und Kopfschmerzen mit sich bringen. Der Nutzen einer medikamentösen
Therapie sollte immer individuell abgewogen werden. |
Dosierung
über mehrere Monate ausschleichen
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Bei
der Dosierung ist wichtig, dass sie niedrig begonnen wird. Empfehlenswert sind etwa eine
1/4 bis 1/3 Erwachsendendosis. Diese Dosis wird dann langsam erhöht, bis der gewünschte
Effekt eintritt. Tritt nach 10 Tagen keine Stimmungsaufhellung ein, so sollte das
Medikament gewechselt werden. Wichtig ist auch, dass das Medikament ausreichend lange
eingenommen wird, denn Depressionen im Alter dauern in der Regel deutlich länger, als bei
jüngeren Menschen. Daher muss nach dem Abklingen der Beschwerden auch noch eine lange
Zeit - oft mehrere Monate - mit einer reduzierten Dosis weiter behandelt werden. Ansonsten
kann es innerhalb kurzer Zeit zu einer erneuten Depression kommen, die dann noch
schwieriger zu behandeln ist. |
Pflanzenheilmittel
können eine Alternative sein
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Eine
Alternative in der Behandlung der Altersdepression sind pflanzliche Psychopharmaka. In
langjährigen wissenschaftlichen Studien wurde für Johanniskraut der eindeutige Beweis
der Wirksamkeit erbracht. Pflanzenheilmittel, oder Phytopharmaka,
haben eine hohe Verträglichkeit und sind besonders wirksam bei leichten bis
mittelschweren Depressionen. |
Die
Wirkung setzt nicht sofort ein
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Bei
der Anwendung von Medikamenten sollte auch bedacht werden, dass die stimmungsaufhellende
Wirkung bei synthetischen Mitteln erst nach etwa 2 Wochen eintritt. Eine
Antriebssteigerung aber kann sofort einsetzen. Das kann die Selbstmordgefahr erhöhen. Bei
Johanniskraut ist eine stimmungsaufhellende Wirkung erst nach etwa 6 bis 8 Wochen zu
erwarten. |
Psychotherapie
ist eine wichtige Säule der antidepressiven Therapie
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Die
Therapie der Altersdepression stützt sich aber nicht ausschließlich auf die medikamentöse Therapie der Depression und anderer
Erkrankungen. Medikamente behandeln die körperlichen Aspekte der Erkrankung. Sehr
wichtige Säulen der antidepressiven Therapie sind auch die Soziotherapie und die
Psychotherapie. Psychotherapie kann in Einzel-, Paar-, Gruppen oder Familientherapie
durchgeführt werden. Besonders häufig sind handlungsorientierte Verfahren, wie
z. B. die Verhaltenstherapie
erfolgreich. Ziel ist es, durch Entspannungsverfahren und systematische Desensibilisierung
die Angst vieler alter Menschen abzubauen, schrittweise günstigere Verhaltensweisen
einzuüben und so zu einer neuen Selbstsicherheit zu gelangen. Soziale Kontakte sollen
verbessert und der Umgang mit Rückschlägen soll geübt werden. |
Soziotherapie
fördert die Lebensfreude und das Selbstwertgefühl
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Isolation und Einsamkeit und der Rückzug des Einzelnen
sollten durchbrochen und die Kontrakte und zwischenmenschlichen Beziehungen
verbessert werden. Die eigene Leistung und Initiative soll gefördert werden.
Dabei ist besonders die gruppentherapeutische Betreuung sehr wichtig, denn
sie reduziert eine mögliche Selbstmordgefährdung. Soziale Kontakte werden
fast automatisch hergestellt. Beschäftigung ist für alte Menschen sehr
wichtig. Fähigkeiten und Fertigkeiten, wie sie in der Ergotherapie
vermittelt werden, z. B. psychomotorische Fähigkeiten, Gedächtnistraining,
Konzentration, Phantasie, Kreativität, Umgang mit Materialien Ausbau von
Alltagfähigkeiten fördern die Lebensfreude und das Selbstwertgefühl.
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