Lunge und Atmung

Anatomie des Atmungssystems
Asthma bronchiale
Bronchiektasen
Bronchitis
Brustfellerkrankungen

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung - COPD
Lungenembolie
Lungenemphysem

Lungenentzündung - Pneumonie
Lungenfibrose
Lungenkrebs
Pleuraerkrankungen

Rauchen und Raucherentwöhnung
Zystische Fibrose - Mukoviszidose

Therapie und Prognose bei Bronchiektasen

Inhaltsübersicht:
Medikamentöse Behandlung
Physikalische Behandlung
Operative Behandlung
Prognose
Bronchiektasen bilden sich nicht zurück. Die Erkrankung ist im eigentlichen Sinne auch nicht heilbar. Deshalb ist das Ziel der Behandlung, das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten. Die Therapie lässt sich in verschiedene Bereiche einteilen:

 

Top

Medikamentöse Behandlung

Antibiotikatherapie

Antibiotikatherapie steht im Vordergrund der medikamentösen Maßnahmen. Wegen der ständigen Besiedelung der Bronchialwände kommt es zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und die Betroffenen leiden deshalb immer wieder an fieberhaften Krankheitsschüben. Um ein Übergreifen der Erreger auf die umliegenden Lungenabschnitte und in andere Körperregionen zu verhindern ist die gezielte Gabe von Antibiotika notwendig. Durch Anlegen einer Sputumkultur mit Resistenzbestimmung wird festgestellt gegen welches Antibiotikum der Erreger empfindlich reagiert oder resistent ist (Antibiogramm). Dieses Antibiotikum, üblicherweise ein Breitspektrumantibiotikum wird mit höherer Dosierung und längerer Dauer im Vergleich zu unkomplizierten Infekten, zeitweise auch intravenös eingesetzt.

 

Kortison

Ist eine ausgeprägte Entzündungsreaktion der Bronchialwände feststellbar, werden zeitweise auch inhalative Kortisonpräparate (Kortisonsprays) eingesetzt.

 

Mukolytika

Schleimlöser oder Mukolytika wie N- Acetylcystein oder Ambroxol werden eingesetzt, die Wirksamkeit einer Dauertherapie ist jedoch umstritten. Vor allem ist reichliche Flüssigkeitszufuhr wichtig, um das Sekret flüssig zu halten.

 

Top

Physikalische Behandlung

Wichtig für eine wirksame Therapie sind ergänzende physikalische Maßnahmen. Sie dienen der Mobilisierung des Bronchialsekrets aus den erweiterten Bronchien. Mit der regelmäßigen Bronchialtoilette, die erlernbar ist, soll das Bronchialsekret möglichst vollständig aus den Bronchien entfernt werden:

 

Lagerungsdrainage und Vibrationsmassage

  • Durch geeignete Lagerung je nach Lokalisation der Bronchiektasen in horizontaler Bauchlage oder Kopftieflage lässt sich durch Ausnutzung der Schwerkraft der Sekretfluss fördern, so dass leichter abgehustet werden kann. Unterstützend wirkt hierbei eine Vibrationsmassage mit einem Vibrationsgerät, das von einem Angehörigen bedient wird.

 

PEP-Maske

  • Weitere Hilfsmittel sind die PEP-Maske (positive exspiratory pressure), bei der durch Ausatmungs-Widerstände auch nach dem Ausatmen noch ein erhöhter Druck in der Lunge herrscht. Die Luft kann besser bis in die Lungenbläschen hinter das Sekret strömen, das Abhusten ist dadurch erleichtert.

 

Inhalationen

  • Regelmäßige Inhalationen mit physiologischer Kochsalzlösung oder bronchialerweiternden Medikamenten mit einem Düsenvernebler

 

Autogene Drainage

  • Autogene Drainage (huffing): mit speziellen Atemübungen, die der Betroffene lernt, kann das Sekret gelockert und abgehustet werden

 

Lippenbremse

Daneben kann bei körperlicher Belastung durch geeignete Atemtechnik mit der sogenanntes Lippenbremse durch Spitzen der Lippen und langsam und kontrollierte Ausatmung die Atmung verbessert und die Leistungsfähigkeit dadurch gesteigert werden.

 

Top

Operative Behandlung

Operation ist in einigen Fällen notwendig

Eine operative Entfernung kommt nur bei Versagen der medikamentösen Behandlung in Betracht und die Bronchiektasen müssen einseitig und streng lokalisiert sein. Auch bei schweren Komplikationen (z.B. lebensbedrohlicher Bluthusten, Pilzinfektion ) kann eine Operation gelegentlich notwendig werden. Die entfernten Lungenteile hängen von der Ausdehnung der Erkrankung ab. Die Entfernung eines Segmentes wird als Segmentresektion, die Entfernung eines Lungenlappens als Lobektomie bezeichnet.

 

Top

Prognose

Konsequente Therapie hilft

Vor Einführung einer effektiven Antibiotikatherapie war die Lebenserwartung in früheren Jahren bei Fortschreiten der Erkrankung wegen der möglichen Komplikationen erheblich eingeschränkt. Dank regelmäßiger Impfungen und konsequenter Antibiotikatherapie hat sich die Prognose bedeutend verbessert.

Top

Zur Übersicht
Bronchiektasen - Bronchiektasie

Oder weiter mit: Zusammenfassung Bronchiektasen - Was sind Bronchiektasen? - Das Bronchialsystem und die mukoziliare Clearance - Wie entstehen Bronchiektasen? - Ursachen von Bronchiektasen - Symptome bei Bronchiektasen - Diagnostik bei Bronchiektasen - Therapie und Prognose bei Bronchiektasen - Komplikationen und Vorsorge bei Bronchiektasen

 


MedizInfo®Homepage
zur Startseite

zur Übersicht
des Unterthemas
zur Übersicht
des Oberthemas