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Therapie und Prognose bei Bronchiektasen
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Bronchiektasen bilden sich nicht zurück. Die Erkrankung ist im
eigentlichen Sinne auch nicht heilbar. Deshalb ist das Ziel der Behandlung, das
Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten. Die Therapie lässt sich in verschiedene
Bereiche einteilen:
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Medikamentöse Behandlung
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Antibiotikatherapie
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Antibiotikatherapie steht im Vordergrund der medikamentösen Maßnahmen.
Wegen der ständigen Besiedelung der Bronchialwände kommt es zu einer erhöhten
Infektanfälligkeit und die Betroffenen leiden deshalb immer wieder an fieberhaften
Krankheitsschüben. Um ein Übergreifen der Erreger auf die umliegenden Lungenabschnitte
und in andere Körperregionen zu verhindern ist die gezielte Gabe von Antibiotika notwendig.
Durch Anlegen einer Sputumkultur mit Resistenzbestimmung wird festgestellt gegen welches
Antibiotikum der Erreger empfindlich reagiert oder resistent ist (Antibiogramm). Dieses
Antibiotikum, üblicherweise ein Breitspektrumantibiotikum wird mit höherer Dosierung und
längerer Dauer im Vergleich zu unkomplizierten Infekten, zeitweise auch intravenös
eingesetzt. |
Kortison
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Ist eine ausgeprägte Entzündungsreaktion der Bronchialwände
feststellbar, werden zeitweise auch inhalative Kortisonpräparate (Kortisonsprays)
eingesetzt. |
Mukolytika
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Schleimlöser oder Mukolytika wie N- Acetylcystein oder Ambroxol werden
eingesetzt, die Wirksamkeit einer Dauertherapie ist jedoch umstritten. Vor allem ist
reichliche Flüssigkeitszufuhr wichtig, um das Sekret flüssig zu halten. |
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Physikalische Behandlung
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Wichtig für eine wirksame Therapie sind ergänzende physikalische
Maßnahmen. Sie dienen der Mobilisierung des Bronchialsekrets aus den erweiterten
Bronchien. Mit der regelmäßigen Bronchialtoilette, die erlernbar ist, soll das
Bronchialsekret möglichst vollständig aus den Bronchien entfernt werden: |
Lagerungsdrainage und Vibrationsmassage
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- Durch geeignete Lagerung je nach Lokalisation der Bronchiektasen in horizontaler
Bauchlage oder Kopftieflage lässt sich durch Ausnutzung der Schwerkraft der Sekretfluss
fördern, so dass leichter abgehustet werden kann. Unterstützend wirkt hierbei eine
Vibrationsmassage mit einem Vibrationsgerät, das von einem Angehörigen bedient wird.
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PEP-Maske
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- Weitere Hilfsmittel sind die PEP-Maske (positive exspiratory pressure), bei der durch
Ausatmungs-Widerstände auch nach dem Ausatmen noch ein erhöhter Druck in der Lunge
herrscht. Die Luft kann besser bis in die Lungenbläschen hinter das Sekret strömen, das
Abhusten ist dadurch erleichtert.
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Inhalationen
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- Regelmäßige Inhalationen mit physiologischer Kochsalzlösung oder
bronchialerweiternden Medikamenten mit einem Düsenvernebler
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Autogene Drainage
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- Autogene Drainage (huffing): mit speziellen Atemübungen, die der Betroffene lernt, kann
das Sekret gelockert und abgehustet werden
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Lippenbremse
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Daneben kann bei körperlicher Belastung durch geeignete Atemtechnik mit
der sogenanntes Lippenbremse durch Spitzen der Lippen und langsam und kontrollierte
Ausatmung die Atmung verbessert und die Leistungsfähigkeit dadurch gesteigert werden. |
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Operative Behandlung
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Operation ist in einigen Fällen notwendig
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Eine operative Entfernung kommt nur bei Versagen der medikamentösen
Behandlung in Betracht und die Bronchiektasen müssen einseitig und streng lokalisiert
sein. Auch bei schweren Komplikationen (z.B. lebensbedrohlicher Bluthusten, Pilzinfektion
) kann eine Operation gelegentlich notwendig werden. Die entfernten Lungenteile hängen
von der Ausdehnung der Erkrankung ab. Die Entfernung eines Segmentes wird als
Segmentresektion, die Entfernung eines Lungenlappens als Lobektomie bezeichnet. |
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Prognose
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Konsequente Therapie hilft
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Vor Einführung einer effektiven Antibiotikatherapie war die
Lebenserwartung in früheren Jahren bei Fortschreiten der Erkrankung wegen der möglichen
Komplikationen erheblich eingeschränkt. Dank regelmäßiger Impfungen und konsequenter
Antibiotikatherapie hat sich die Prognose bedeutend verbessert.
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