Als erstes wird eine Leeraufnahme des Abdomens gemacht.
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Die Ausscheidungsurografie (AUG) ist eine Röntgenuntersuchung und kann
als die urologische Basisuntersuchung schlechthin angesehen werden. Wie bei allen
radiologischen Verfahren in der Urologie, wird zuerst eine "Leeraufnahme" vom
Bauch gemacht. Der Fachbegriff dafür ist Abdomenübersicht (Abdomen = Bauch). Diese
Aufnahme verschafft dem Arzt einen Überblick über die Weichteilverhältnisse im
Bauchraum. Darmgase können sich störend auf die Aufnahme auswirken. Deshalb sollte der
Betroffene vor der Untersuchung nüchtern sein. Falls erforderlich, wenn der Betroffene
unter vermehrter Gasbildung leidet, sollte schon am Vorabend ein gasbindendes Medikament
eingenommen werden. |
Kontraindikationen für Kontrastmittel müssen eingehalten werden.
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Direkt vor der Untersuchung wird dem Betroffenen ein jodhaltiges,
wässriges Kontrastmittel über die Vene in den Blutkreislauf gespritzt.Dazu ist es
wichtig zu wissen, ob der Betroffene allergisch ist. In einem solchen Fall kann die
Verabreichung von Kontrastmittel zu allergischen Reaktionen führen. Auch bei einer
Schwangerschaft darf kein Kontrastmittel gegeben werden. Diese Kontraindikationen muss der
Arzt vor der Untersuchung ausschließen. |
Nacheinander werden Nieren und Harnwege sichtbar.
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Das Kontrastmittel verteilt sich im Blut, aber nicht im Körpergewebe. In
den Nieren, die das Blut filtern, wird dann das Kontrastmittel aus dem Blut ausgewaschen.
Deshalb reichert sich das Kontrastmittel in den Nieren an und wird über deren
Hohlraumsystem abgeführt. Dieser Vorgang dauert eine gewisse Zeit. So können der Reihe
nach erst das Nierengewebe, dann das Nierenbecken, der Harnleiter, die Blase
und schließlich die Harnröhre abgebildet
werden. |
2 Aufnahmen werden nach einem festgelegten Zeitschema gemacht.
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Üblich sind zwei Aufnahmen. Eine nach 7 bis 10 Minuten, wenn das
Kontrastmittel sich im Nierengewebe angesammelt hat und teilweise bereits in das
Nierenkelchsystem fortgeleitet worden ist. Die zweite Aufnahme nach 15 bis 20 Minuten, mit
der der Arzt den Harnleiter und die Blase beurteilen kann. Vor der zweiten Aufnahme sollte
der Betroffene urinieren. Das ist notwendig, damit der in der Blase verbliebener Restharn
festgestellt werden kann. Außerdem kann ein vor der Blase liegender Harnstein erst nach
ihrer Entleerung mit Sicherheit beurteilt werden. |
Eine Spätaufnahme kann Behinderungen beim Abfluss verdeutlichen.
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Arbeitet die Niere eines Betroffenen verzögert, so wird eine sogenannte
Spätaufnahme durchgeführt. Diese Röntgenaufnahme wird erst 24 Sunden nach der
Verabreichung des Kontrastmittels gemacht. Das ist besonders häufig der Fall bei
Harnleitersteinen. Durch die Harnleiterseite wird die Ausscheidung des Urins behindert und
der Urin staut sich an. Ein Tumor kann ebenfalls die Ursache sein. Meistens besteht eine
solche Abflussbehinderung nur auf einer Seite. Um die Funktionsfähigkeit der anderen
Niere festzustellen werden deshalb trotz der Spätaufnahme die beiden vorherigen Aufnahmen
auch durchgeführt. Ist ein Nierentumor die Ursache, so kann man ihn auf diesen Aufnahmen
ebenfalls erkennen. |
Eine stumme Niere ist nicht funktionslos.
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Ist auch auf der 24-Stunden-Aufnahme keine Kontrastmittelanreicherung zu
sehen, so gilt die Niere für den Arzt als "stumm". Das bedeutet aber nicht,
dass die Niere "funktionslos" ist. Eine starke Harnstauung kann zu einer
"stummen" Niere führen. Sie erholt sich aber wieder, wenn der Harnstau
beseitigt ist und die Ursache, die zu diesem Stau geführt hat, nicht zu lange bestanden
hat. |