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Ehrlichiose
- Humane granulozytäre Ehrlichiose (HGE) |
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Kurzinfo:
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Ehrlichiose |
Symptome |
1
bis 4 Wochen nach Zeckenstich: hohes Fieber, starke Kopfschmerzen,
Unwohlsein, Muskelschmerzen, Gelenkbeschwerden,
Frösteln, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall,
Lungenentzündung. |
Wann
zum Arzt? |
Bei
Verdacht sofort. |
Therapie |
Antibiotika, vornehmlich Doxycyclin, Tetracyclin |
Vorbeugung |
Vermeidung von Zeckenstichen |
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Inhaltsübersicht
Was ist Ehrlichiose?
Symptome
Diagnose und Behandlung |
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Top
Was ist Ehrlichiose?
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Ich dachte, das hätten wir schon geklärt. Wir Holzböcke sind
nicht gemein. Schließlich können wir nichts dafür, dass ihr Menschen laufend krank
werdet. |
Ehrlichiose
wird durch Bakterien verursacht, die Ehrlichien genannt werden. Sie werden durch einen Zeckenstich übertragen. Ehrlichien gehören zu den
kugelförmigen Bakterien der Familie der Rickettsien. Von den bisher bekannten neun
Ehrlichien-Arten sind vier für den Menschen virulent. Davon ist eine auch im
europäischen Raum zu finden. Dieses wird durch Schildzecken, Ixodes ricinus, den gemeinen Holzbock übertragen und
verursachen ein Krankheitsbild, das sich humane granulozytäre Ehrlichiose, oder HGE,
nennt. |
Ehrlichien
vermehren sich in den weißen Blutkörperchen |
Bei
diesem Krankheitsbild dringen die Erreger in die
weißen Blutkörperchen,
speziell in die so genannten
Phagozyten
(Granulozyten, Monozyten)
ein und vermehren sich dort in den Phagosomen, das sind Zellbereiche der Leukozyten, die
bei der Vernichtung von körperfremden Erregern, so genannten Antigenen
eine Rolle spielen. So greifen Ehrlichien direkt in den Bereich des Immunsystems ein, der den Körper vor
Infektionen schützen soll. |
Ehrlichiose
betrifft besonders älter Menschen und Menschen mit schwachem Immunsystem |
In
den meisten Fällen, im Gegensatz zur Lyme-Borreliose,
kann die Ehrlichiose vom Immunsystem auch ohne eine Behandlung überwunden werden. Es hat
aber einige wenige Fälle schwerer Infektionen gegeben. Diese Fälle betrafen in der Regel
älter Menschen oder Menschen, deren Immunsystem bereits geschwächt war. Dennoch ist eine
Infektion mit Ehrlichien normalerweise so heftig, dass eine Behandlung notwendig ist. |
Ehrlichiose
wird sehr früh übertragen |
Es
gibt Befunde die zeigen, dass Ehrlichien schon in weniger als sechs Stunden nach der Einbettung der Zecke in die Haut des Wirtes
übertragen werden. Auch wenn eine Zecke noch während der Zeit entfernt wird, in der man sich draußen aufhält, sollte
diese vorbeugende Maßnahme als Schutz vor einer Infektion mit Ehrlichien nicht
überbewertet werden. |
Vereinzelt
sind Mehrfachinfektionen möglich |
Einzelne Zecken
können nicht nur Ehrlichien, sondern möglicherweise auch andere Erreger in
sich tragen. Bei einem Stich kann es dann zu Mehrfachinfektionen kommen, z.
B. mit Ehrlichien, Rickettsien,
Babesien etc. |
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Top
Symptome
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75 Prozent der Erkrankungen verlaufen
unbemerkt. |
Eine Infektion mit Ehrlichien ist selten. Von diesen Infektionen verlaufen
etwa 75 Prozent ohne bemerkbare Symptome. Bei den anderen 25 Prozent können
die Beschwerden von leicht bis sehr schwer variieren. Besonders schwer
verläuft die Erkrankung bei älteren Menschen oder bei Menschen mit einer
Immunschwäche oder einer schweren Grunderkrankung.
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Doc Winnie meint: Hört sich an wie eine Grippe. |
Erste
Krankheitszeichen zeigen sich 1 bis 4 Wochen nach dem Zeckenstich. Es kann dann u.a. zu
folgenden Symptomen kommen:
- Hohes Fieber
- Starke Kopfschmerzen,
- Unwohlsein
- Muskelschmerzen
- Gelenkbeschwerden
- Frösteln
- Übelkeit
- Erbrechen
- Bauchschmerzen
- Durchfall
-
Lungenentzündung
(bei ca. 30 Prozent der Betroffenen)
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Hautausschlag
ist selten |
Ein
Hautausschlag, wie bei der Lyme-Borreliose, ist selten
und häufig nur in südlichen Ländern bei Infektionen mit Rickettsien (z. B.
Mittelmeerfieber) zu beobachten. |
Komplikationen sind lebensbedrohend |
In seltenen
Fällen kann es zu schweren Komplikationen kommen wie
Herzinsuffizienz,
Perikarditis,
Pleuritis,
akute Niereninsuffizienz
oder toxischem Schock. Solche Komplikationen sind unter Umständen
lebensbedrohend. |
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Top
Diagnose und Behandlung
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Einfache
Labortest legen die Diagnose nahe |
Die
Diagnose wird auf der Basis der Ergebnisse der körperlichen Untersuchung und aufgrund von
Labortest gestellt. Bei den Laboruntersuchungen ist eine verminderte Anzahl von Leukozyten
und/oder Thrombozyten typisch für eine Ehrlichiose. Auch eine Panzytopenie,
eine Verminderung aller Blutzellen, kann vorkommen. In vielen Fällen kommt
es außerdem zu einer Erhöhung von
C-reaktivem Protein,
Blutsenkung und
Lebertransaminasen GOT
und GPT. |
Behandlung
vor einem eindeutigen Nachweis |
Zur
Bestätigung einer sicheren Diagnose muss allerdings der Erreger im Blut mittels PCR und
durch serologischen Antikörpernachweis nachgewiesen werden. PCR bedeutet
"Polymerase-Chain-Reaction" und ist ein gentechnisches Verfahren, das dem
Nachweis von kleinsten Mengen an Nukleotiden dient. Diese Untersuchungen
sind zeitaufwendig. Bei einer akuten Erkrankung finden sich Veränderungen in
den weißen Blutkörperchen, die sich mit Hilfe einer einfachen Färbung von
Blut- oder Knochenmarkausstrichen nachweisen lassen. Deshalb sollte bei
einem begründeten Verdacht für
eine Erkrankung schon vor Abschluss der zeitlich aufwendigeren Beweise mit
der Behandlung begonnen werden. |
Symptome
gehen bald zurück |
Ehrlichiose
wird mit Antibiotika, vornehmlich Doxycyclin, Tetracyclin behandelt. Die
Medikamente werden 10 bis 14 Tage, mindestens aber 5 bis 7 Tage,
verabreicht. In der Regel erfolgt eine schnelle Senkung des Fiebers
innerhalb von 24 bis 48 Stunden. Bis zur völligen Genesung können aber
mehrere Wochen vergehen. |
Vorsicht
vor Doppelinfektionen |
Ist die
Zecke erst nach einigen Tagen bemerkt worden und lebt der Betroffene in einer Gegend, in
der auch Lyme-Borreliose durch den Zeckenstich übertragen werden kann, ist es möglich, dass die Ehrlichiose die sehr viel schwerwiegendere Erkrankung
Borreliose überdeckt. Dann kann der Patient von beiden Erkrankungen, der Ehrlichiose und
der Borreliose, gleichzeitig betroffen sein. Spricht ein Patient auf die
Behandlung von Ehrlichiose nicht an, so sollte an so eine
Doppelinfektion gedacht werden. |
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Als
vorbeugende Maßnahme gegen Ehrlichiose kommt lediglich die Vermeidung von Zeckenstichen
in Frage. Lesen Sie dazu unsere Tipps. Top |
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