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Entzündung der Brustdrüse - Mastitis

Eine Mastitis ist eine Entzündung der Brustdrüse. Die Entzündungen der Brust werden danach eingeteilt, ob sie zeitlich mit dem Wochenbett in Verbindung stehen (Mastitis puerperalis) oder unabhängig von Schwangerschaft und Stillen auftreten (Mastitis nonpuerperalis).

 

Die Erreger werden durch den Mund des Säuglings übertragen

Die Mastitis puerperalis tritt in der Regel zwischen dem 10. und dem 15. Tag nach der Entbindung auf. Sie betrifft etwa 1 Prozent aller frischgebackenen Mütter. Diese Form der Brustentzündung beruht auf dem Stillen: Durch das Saugen und den Speichel des Kindes kann es zu kleinen Verletzungen im Bereich der Brustwarze kommen, außerdem ist die Haut in diesem Bereich durch das Stillen häufig wund. Durch diese Verletzungen und Hautveränderungen können nun Bakterien entlang der Milchgänge in das Innere der Brustdrüse gelangen und dort eine Entzündung auslösen. Die Bakterien stammen von der Haut der Mutter und aus dem Mund des Kindes. Die Ansieldung der Bakterien in der Brust wird durch einen Milchstau gefördert, beispielsweise bei langen Intervallen zwischen den einzelnen Milchmahlzeiten des Kindes.

 

Beschwerden

Die Mastitis puerperalis äußert sich durch Schmerzen, Rötung, Verhärtung und Überwärmung der betroffenen Brust. Außerdem tritt häufig Fieber bis 40°C auf, welches mit Schüttelfrost und einem ausgeprägten Krankheitsgefühl einhergeht.

 

Vorbeugung

Zur Vorbeugung einer Mastitis puerperalis gelten folgende Empfehlungen:
  • tägliches Waschen der Brustwarzen mit klarem Wasser (ohne Seife, welche die Haut irritieren könnte)
  • Verzicht auf jegliche Reinigungs- und Desinfektionsmittel im Bereich der Brust, da es dadurch erst zu Hautirritationen kommen kann
  • nach Beendigung des Stillens den letzten Tropfen Muttermilch auf der Brustwarze antrocknen lassen, da die Muttermilch einen schützenden Film auf der Haut bildet
  • zwischen den Stillzeiten Abdecken der Brustwarzen mit trockenen Stilleinlagen, die es in Drogeriemärkten und Apotheken zu kaufen gibt

 

Therapie

Ist es dennoch zu einer Entzündung der Brust gekommen, wendet man zunächst äußerliche Maßnahmen an: Kühlung der Brust und Quarkumschläge. Außerdem ist auf eine regelmäßige Milchentleerung zu achten, entweder durch Stillen oder durch Abpumpen der Milch. Eine Stillpause wird heute nicht mehr empfohlen. Ausnahme kann eine Infektion mit Streptokokken sein. Um das Kind danach während des Stillens nicht mit den Mastitis-Bakterien zu belasten, empfiehlt sich in einigen Fällen eine zusätzliche Antibiotikatherapie, z.B. mit Penicillin. Auch hier ist eine Stillpause nicht unbedingt erforderlich, da die Antibiotika nur in sehr geringem Maße in der Muttermilch nachweisbar sind. In seltenen Fällen kann es zur Entwicklung eines größeren Eiterherdes (Abszess) in der Brust kommen. Dieser muss eventuell punktiert oder chirurgisch versorgt werden.

 

Entzündungen unabhängig vom Stillen

Die Mastitis nonpuerperalis, die unabhängig vom Stillen auftritt, kommt nur sehr selten vor. Sie wird ebenfalls durch Bakterien ausgelöst, welche in das Drüsengewebe eindringen. Wie es genau dazu kommen kann, ist bisher noch weitgehend ungeklärt.

 

Leichtere Beschwerden

Die Mastitis nonpuerperalis verläuft in der Regel weniger deutlich ausgeprägt als die Mastitis puerperalis. Fieber und allgemeines Krankheitsgefühl sind selten. Es kommt allerdings ebenfalls zu einer Rötung und Verhärtung der betroffenen Brust, jedoch ist diese nicht so schmerzhaft wie bei der Mastitis puerperalis. Selten kommt es zur Entwicklung eines Eiterherdes.

 

Häufige Rezidive

Bei der Mastitis nonpuerperalis besteht ein recht hohes Wiederholungsrisiko, das heißt die Erkrankung kann nach einer ersten Krankheitsphase immer wieder auftreten. Im Rahmen dieser Wiederholungserkrankungen (Rezidive) kann es zudem zur Entstehung von Fisteln kommen. Dabei handelt es sich um Verbindungsgänge zwischen dem Entzündungsherd und der Hautoberfläche.

 

Medikamente reduzieren die Aktivität der Brustdrüse

Die Therapie der Mastitis nonpuerperalis erfolgt ebenfalls durch äußerliche Anwendungen wie Kühlung und Quarkumschläge. Außerdem wird häufig ein Medikament mit dem Wirkstoff Bromocriptin verordnet. Bromocriptin ist ein Prolaktinhemmer, der wirkungsvoll die Aktivität des Drüsengewebes drosselt. Reicht dies nicht aus, können zusätzlich Antibiotika zur Anwendung kommen. Auch der Einsatz entzündungshemmender Medikamente, z.B. mit dem Wirkstoff Diclofenac, kann die Heilung begünstigen. Bei Eiterherden und Fisteln ist häufig ein operatives Vorgehen unumgänglich.

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