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Geburtsprobleme:
Vorzeitiger Blasensprung
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Unter einem vorzeitigen Blasensprung versteht man das verfrühte Platzen der
Fruchtblase, was normalerweise erst unmittelbar vor oder auch erst während der
Geburt erfolgt. |
Ursachen für das frühe Platzen der Fruchtblase
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Folgende Ursachen können einem vorzeitigen Blasensprung zugrunde liegen:
- Infektionen im Genitalbereich (wichtigste Ursache)
- Druckerhöhung innerhalb der Gebärmutter, z.B. bei Zwillings- oder
Drillingsschwangerschaften
- Übergewicht
- Mangelernährung
- Rauchen
- mangelnde Hygiene im Genitalbereich (Es ist
zu betonen, dass das
tägliche normale Waschen mit Wasser und Seife oder Duschgel vollkommen
ausreicht. Spezielle Reinigungsprodukte für den Genitalbereich oder gar
Spülungen sind in keinem Fall förderlich und können unter Umständen zu
Schleimhautreizungen führen.)
- Fruchtwasserpunktion, z.B. zur Feststellung vererbbarer Erkrankungen
beim Kind wie Down-Syndrom bzw. Trisomie 21
- gehäufte frauenärztliche Untersuchungen
- Blutungen aus der Scheide während der Schwangerschaft
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Diagnostik
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Das Platzen der Fruchtblase macht sich durch das Austreten von Fruchtwasser aus der
Scheide bemerkbar. Gelegentlich ist die Unterscheidung zwischen Fruchtwasser und
Urin nicht ganz einfach, der Frauenarzt kann dies durch eine einfache chemische
Untersuchung jedoch feststellen. Ultraschalluntersuchungen des Kindes im
Mutterleib können weitere Informationen liefern.
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Vorbeugung vor Infektionen
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Durch das Platzen der Fruchtblase kommt es erstmalig zu einer Verbindung des
in der Fruchtblase eingebetteten Kindes mit der Außenwelt. Dies führt zu einer
Infektionsgefahr durch Keime, die durch die Scheide der Schwangeren in die
Gebärmutter und damit in die Fruchtblase gelangen. Daher ist eine vorbeugende
Behandlung der Schwangeren mit
Antibiotika anzuraten. |
Es besteht das Risiko einer Frühgeburt
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Nach erfolgtem Blasensprung lässt die Geburt meist nicht lange auf sich
warten. Daher besteht bei einem vorzeitigen Blasensprung das Risiko einer
Frühgeburt. In diesem Fall werden der Schwangeren Medikamente verabreicht,
welche die Wehentätigkeit hemmen. Das Einsetzen der Wehen lässt sich allerdings
nicht beliebig lange unterdrücken. Daher werden zusätzlich Medikamente gegeben,
welche die Lungenreifung des eventuell zu früh auf die Welt kommenden Kindes
unterstützen. Auf diese Weise wird das selbstständige Atmen des Neugeborenen
nach der Geburt unterstützt. |
Einleiten der Entbindung
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Ist die Schwangerschaft bereits weit fortgeschritten, sollte zunächst
abgewartet werden, ob Geburtswehen einsetzen. Ist dies nicht der Fall, wird in
der Regel bald eine Entbindung eingeleitet, um das Risiko einer Infektion zu
senken. Die Geburtseinleitung kann entweder durch die Gabe Wehen
auslösender
Medikamente erfolgen oder in Form einer operativen Entbindung (Kaiserschnitt).
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