Magen-Darm-
Erkrankungen

Alltägliche Magen- Darm- Beschwerden
Reizdarm
Helicobacter pylori

Hämorrhoiden
Speiseröhre
Magen
Darm

Leber, Galle und Pankreas
Enddarm-Leiden
Verstopfung

Integrative Gastroenterologie

 

Alkohol: Die Dosis macht das Gift

Pressemitteilung der 53. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten vom 02.09. - 05.09.98 in Kiel:
Inhaltsübersicht
Die Dosis macht das Gift
Alkohol verstärkt Magenbeschwerden
Alkohol nach ausgeheilter Leberentzündung
Alkoholverbot bei Fettleber-Entzündung

Top

Die Dosis macht das Gift

Alkohol ist ein Gesundheitsrisiko - von Arteriosklerose bis Krebs

Die Dosis macht das Gift - dies gilt nicht nur für Arsen, sondern auch für Alkohol. "In der Bundesrepublik", weiß Professor Herbert Lochs von der Medizinischen Klinik der Berliner Charité, "trinkt durchschnittlich jeder - vom Kleinkind bis zum Greis - jährlich 135 Liter Bier und 17 Liter Wein." Wieviel Alkohol macht krank? So lautet daher die Frage, die die Gastroenterologen bei ihrer Fachtagung beantworten wollen. Bekannt ist schon lange, dass mehr als 40 Gramm Alkohol für Frauen und mehr als 70 Gramm für Männer pro Tag gesundheitsschädlich sind. Genossen in kleinen Mengen mindert Alkohol hingegen das Risiko von Arterienverkalkung (Arteriosklerose). "Allerdings ist in den letzten Jahren auch klar geworden", dämpft Lochs vorschnelle Hoffnungen, "dass Alkohol ein Risikofaktor für bestimmte Krebsleiden ist." So gibt es beispielsweise eine enge Beziehung zwischen Alkoholkonsum und Speiseröhrenkrebs: Wer vor allem Hochprozentiges konsumiert, hat ein 6,4fach höheres Risiko, als Abstinenzler. Menschen, die mehr als 14 Mal im Monat Bier trinken, haben gegenüber Nicht-Trinkern ein um zwei Prozent höheres Risiko für Enddarmkrebs.

 

Top

Alkohol verstärkt Magenbeschwerden

15 bis 25 prozentiger Alkohol regt die Produktion von Magensäure an

Getränke mit einem Alkoholanteil von 15 bis 25 Prozent stimulieren die Produktion von Magensäure. Darum liegen Aperitifs und Digestifs in diesem Bereich. Magenempfindliche Menschen kann dies jedoch schon Probleme bereiten. Auch wenn eine Infektion mit Bakterien der Gattung Helicobacter pylori bereits eine Magenschleimhautentzündung oder ein Geschwür (Ulkus) verursacht hat, verstärkt Alkohol die Beschwerden. Getränke mit mehr als 30 Prozent Alkohol schädigen die Magenschleimhaut direkt.

 

Endzündungen des Pankreas durch Alkohol

Bei einer entsprechenden erblichen Veranlagung führt ein dauerhaft hoher Alkoholkonsum von 75 bis 100 Gramm täglich binnen vier bis fünf Jahren zu einer chronischen Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreas). Denn Alkohol verändert die Fließeigenschaften des Pankreassekretes. Diese Erbfaktoren spielen hingegen bei akuten Pankreasentzündungen, die sogar tödlich verlaufen können, keine Rolle. Dazu genügt es, wenn Genusssüchtige nur einmal exzessiv über die Stränge schlagen: große Alkoholmengen in Verbindung mit fetten Speisen überfordern dann das empfindliche Organ.

 

Top

Alkohol nach ausgeheilter Leberentzündung

Lockerung des strengen Verbots nach ausgeheilter Hepatitis

Hat ein Patient eine durch Viren verursachte Leberentzündung (Hepatitis) durchgemacht, erteilten die Ärzte bislang ein lebenslanges Alkoholverbot. "Diese Strenge", so Loch, "ist indes nicht gerechtfertigt, wie neue Untersuchungen zeigen." Ist eine Leberentzündung abgeheilt, schadest das gelegentliche "Gläschen in Ehren" den Patienten genau so viel oder wenig wie anderen Menschen.

 

Top

Alkoholverbot bei Fettleber-Entzündung

Wichtig ist eine kohlenhydrat- und eiweißreiche Kost

Anders sieht es hingegen aus, wenn der Arzt eine alkoholbedingte Fettleber-Hepatitis diagnostiziert, eine Erkrankung, die bei 40 Prozent der Patienten tödlich verläuft. "In solchen Fällen ist das Alkoholverbot erforderlich" bekräftigt Lochs. An Tieren wiesen US-Forscher inzwischen nach, dass eine Gewichtsabnahme oder strenge Reduktionskost für diese häufig übergewichtigen Patienten in der Akutphase der Erkrankung schädlich ist und mit einer höheren Sterblichkeit einhergeht. Lochs: "Wichtiger ist, dass sich die Patienten kohlenhydrat- und eiweißreich sowie fettarm ernähren". Die Befunde belegen auch, dass einzelne Nahrungsbestandteile, etwa bestimmt Fette, sogenannte essentielle Phospholipide, mit dem zungenbrechenden Namen Phosphatithylicholin einem Arzneimittel ähnlichen Heilungsprozess beschleunigt.

Top

Zur Übersicht
Neues aus Wissenschaft und Forschung

 


MedizInfo®Homepage
zur Startseite

zur Übersicht
des Unterthemas
zur Übersicht
des Oberthemas