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Was bedeutet integrative Gastroenterologie?
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Definition WHO
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Integration bedeutet laut Duden die "Eingliederung in ein größeres Ganzes"
oder "(Wieder)herstellung einer Einheit (aus Differenziertem) oder
Vervollständigung. In der Medizin hat die Weltgesundheitsorganisation WHO die
Integrative Medizin als kombinierte Anwendung konventioneller und
evidenzbasierter komplementärer Methoden definiert.
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Konventionell und komplementär
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Bei der Integrativen Gastroenterologie werden sowohl konventionelle Methoden
der "Schulmedizin" angewandt, als auch komplementäre, naturheilkundliche
Verfahren genutzt, um Menschen mit Magen-Darm-Erkrankungen individuell und
ganzheitlich zu behandeln.
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Verbindung unterschiedlicher Sichtweisen
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Die beiden Ansätze verfolgen unterschiedliche Sichtweisen:
- Die Schulmedizin
folgt einem pathogenetischen Ansatz, um Krankheiten zu heilen. Die Pathogenese
beschreibt die Entstehung und Entwicklung einer Krankheit mit allen beteiligten
Faktoren, die mit naturwissenschaftlichen Methoden erfasst werden können.
- Komplementärmedizinische Verfahren folgen dagegen der Salutogenese. Salutogenese
beschreibt eine Sichtweise, bei der Gesundheit und Wohlbefinden (lat. salus)
durch veränderbare Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Faktoren
entstehen (Entstehung: gr. genese). Schwerpunkte sind nicht nur objektive
Betrachtungsweisen. Es wird besonders viel Wert auf individuelle Erfahrungen und
Ziele, auf persönliche Möglichkeiten und Entwicklungen und auf persönliche
Lösungsstrategien gelegt.
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Die Passivität wird durchbrochen
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Salutogenese beschreibt sozusagen die Entstehung von
Gesundheit, während die Pathogenese die Wissenschaft von der Entstehung von
Krankheiten darstellt. Dies ist ein fundamentaler Unterschied weil in
komplementären Verfahren der Teil der
Selbsthilfe integriert ist. Die Passivität, bei der der Patient seine Krankheit
in die Hände eines Arztes legt, der ihn wieder gesund machen ("reparieren")
soll, wir durchbrochen. Der Betroffene kann und soll sich an der Heilung
beteiligen. Gesundheit ist ein Produkt gemeinsamer Bemühungen - auch der des
Patienten. Ausdruck findet dies auch in der Mind-Body-Medizin (MBM) durch die
die individuellen Fähigkeiten zur Selbstheilung im Sinne der Salutogenese
aktiviert werden sollen.
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Gemeinsamkeit ist entscheidend
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Ein weiterer wichtiger Aspekt der integrativen Medizin ist, dass die hier
angewandten komplementären und naturheilkundlichen Therapien eine gleichzeitige Anwendung salutogenetischer und pathogenetischer
Verfahren akzeptieren. Therapieverfahren, die diese Gemeinsamkeit kategorisch
ausschließen, sind mit Vorsicht zu betrachten.
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Medizin der Zukunft
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Komplementärmedizinische Verfahren sind sehr beliebt. Mehr als die Hälfte
aller von chronischen Magen-Darm-Erkrankungen Betroffen haben schon
verschiedenen Verfahren der Naturheilkunde ausprobiert. Häufig werden auch
verschiedene Verfahren zusätzlich zur klassischen Schulmedizin angewandt. Dies
zeigt deutlich, dass integrative Medizin die Medizin der Zukunft ist.
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Krankheitsbilder
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Mögliche Anwendungsbereiche der integrativen Gastroenterologie sind u.a.:
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Komplementäre Verfahren in der integrativen Gastroenterologie
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Komplementärmedizinische Verfahren, die bei der integrativen
Gastroenterologie angewandt werden können, sind u.a.:
- Ernährung
- Bewegung
- Regelmäßige Bewegung vermindert das Risiko von Knochenbrüchen
insbesondere bei Menschen mit Neigung zu Osteoporose. Das Training führt
sowohl zu körperlicher Fitness, als auch zu einer besseren psychischen
Belastbarkeit und Reduktion von Stress.
- Hydrotherapie
- Warme Umschläge um den
Bauch entkrampfen und entspannen. Sie können mit Melisse oder Kümmelöl
angereichert werden.
- Pflanzenheilkunde / Phytotherapie
- Ordnungstherapie / Mind-Body-Medizin / Veränderung des Lebensstils
- Diese Maßnahmen dienen insbesondere einem veränderten Umgang mit Stress.
Die Betroffenen sollen lernen, mit sich selbst achtsamer umzugehen und ihr
Verhalten ihren wirklichen Bedürfnissen anzupassen. Es können verschiedene -
auch verhaltenstherapeutische - Maßnahmen angewandt werden, u.a.:
- Neuraltherapie (siehe
Segmenttherapie)
- Osteopathie
- ausleitende und ableitende Verfahren (Schröpfen, Blutegel)
- Akupunktur,
Moxabustion
(positive Studie bei CU und MC)
- TCM - Traditionelle
Chinesische Medizin
- Homöopathie
- Anthroposophische Medizin
Viele dieser Therapien müssen von erfahrenen Therapeuten durchgeführt werden.
Es gibt aber auch einige Verfahren, die vom Betroffenen unter Anleitung erlernt
und dann selbständig bei Bedarf angewandt werden können.
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Quellen:
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Tecker: Gut leben mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, 5.
vollständig überarbeitete Auflage 2013, Trias Verlag Stuttgart
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Langhost, Kerckhoff: Colitis ulcerosa und Morbus Crohn, KVC Verlag
Essen, 2. bearbeitete Auflage, Nachdruck 2012
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das zaen magazin, Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren
und Regulationsmedizin e.V., 1/2013: Die Klinik für Naturheilkunde und
integrative Medizin an den Kliniken Essen-Mitte, Akademisches
Lehrkrankenhaus der Universität Duisburg-Essen, Klinikportrait S. 25-27
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