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Voraussetzungen und Planung
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Das
Leben mit der Warteliste. |
Die
Transplantation eines Herzens ist immer der letzte Schritt, wenn alle anderen
Möglichkeiten nicht mehr ausreichen, das Leben eines Betroffen mit Herzschwäche zu retten. Auch der Betroffene
selbst muss vor einem so schwerwiegenden Schritt alles in seiner Macht stehende getan
haben, um eine Besserung herbeizuführen und so gesund wie möglich zu bleiben. Wir ein
betroffener auf die Warteliste für eine Herztransplantation gesetzt, beginnt das Warten
und die Hoffnung auf ein Spenderorgan. Das Kunstherz wird zur Zeit nur eingesetzt, um die
Wartezeit auf ein Spenderorgan zu überbrücken, wenn das eigenen Herz vorher versagt. |
Blutgruppe
und Körpergröße müssen übereinstimmen. |
Obwohl
Organtransplantationen heute schon zur Routine gehören, müssen sie bis in jede
Kleinigkeit geplant und organisiert sein. Grundvoraussetzung ist, dass Spender und
Empfänger ungefähr gleich groß sind, damit das Herz auch passt. Die Blutgruppen müssen
übereinstimmen. Bei anderen Transplantationen, z. B. bei Nieren, müssen sehr viel
komplexere Übereinstimmungen kontrolliert werden. Wegen der kurzen Konservierungszeit
eines Herzen, ist das bei einer Herztransplantation aber nicht möglich. |
Die
zeitliche Koordination ist der Schlüssel zum Erfolg. |
Die
Zeit, zwischen der Entnahme des Spenderherzens und der Transplantation sollte möglichst
kurz sein. Deshalb übernimmt ein Koordinator die Planung der Abläufe, wenn die
Übereinstimmung von Spender und Empfänger sichergestellt ist. Schon während des
Transportes des Spenderherzens wird mit der Operation beim Empfänger angefangen. Das
kranke Herz wird zeitlich so entfernt, dass beim Eintreffen des Spenderherzens mit dem
Flugzeug oder Hubschrauber das neue Herz sofort eingepflanzt werden kann. |
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Kontraindikationen
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Nicht
jeder kann sein Leben durch eine Herztransplantation verlängern. |
Um
eine Herztransplantation durchführen zu können, sollte der Betroffene "so gesund
wie möglich" sein. In einigen Situationen kann keine Transplantation vorgenommen
werden. Dazu gehören:
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Leben nach der Transplantation
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Die
meisten gehen schon nach kurzer Zeit wieder ihrem Beruf nach. |
Normalerweise
wird fremdes Gewebe vom menschlichen Organismus abgestoßen. Das Immunsystem erkennt auch bei einer
Herztransplantation sofort, dass das fremde Herz nicht das eigene Herz ist. Es reagiert
so, als müsste es Krankheitskeime vernichten. Aus diesem Grund wird mit Medikamenten die
Abstoßungsreaktion des Körpers unterdrückt. Durch neuere Kombination von Medikamenten
ist die Überlebensrate nach Herztransplantationen deutlich gestiegen und verlängert.
Fast alle jüngeren Betroffenen und auch über 80 Prozent der über 55 jährigen gehen
nach drei Monaten wieder ihrer normalen beruflichen Tätigkeit nach. |
Medikamente
unterdrücken die Abstoßungsreaktion. |
Die
Medikamente zur Unterdrückung der Abstoßungsreaktion sind dabei ein Schlüssel. Sie
müssen sehr pünktlich eingenommen werden, auch wenn es dem Betroffenen gut geht. Jede,
auch noch so geringe Schwankung, kann eine Abstoßung auslösen. Deshalb ist die Disziplin
bei der Einnahme oberstes Gebot. |
Es
gibt keine Alternative. |
Die
Nebenwirkungen, die diese Medikamente haben können, sind erheblich. U. a. kann es zu
erhöhtem Blutdruck, Diabetes,
Nierenschäden und, wegen der geschwächten Immunabwehr
auch zu vermehrten Infektionen kommen. Infektionen sind kurz nach der Operation der
häufigste Grund für einen Todesfall. Eine Alternative gibt es bisher nicht. |
Von
nun an gehören Nachuntersuchungen zum Leben dazu. |
Die
Reaktion des Körpers auf das fremde Herz muss fortlaufend kontrolliert werden. Das ist
sehr wichtig, denn ein Arzt kann schon frühzeitig eine beginnende Abstoßungsreaktion
erkennen, wenn der Betroffene noch gar nichts merkt. Er kann winzige Stückchen des
Herzmuskelgewebes unter dem Mikroskop betrachten und typische Zellveränderungen
feststellen. Dann wird die Dosierung der Medikamente entsprechend angepasst. Zur
Nachuntersuchung gehört auch eine jährlich durchgeführte Angoigraphie des Herzens, das
ist eine röntgenologische Darstellung der Blutgefäße. Dadurch kann Arteriosklerose an den Herzkranzgefäßen frühzeitig
entdeckt werden. |
Herztransplantierte
müssen jeder möglichen Infektionsquelle aus dem Wege gehen. |
Nach einer Herztransplantation muss ein Betroffener in einigen
Punkten sein Leben umstellen. Wegen der Anfälligkeit für Infektionen sollte er in seiner
häuslichen Umgebung alles vermeiden, was eine Infektion fördert. Er sollte auf
Topfpflanzen ebenso verzichten, wie auf Haustiere. Große Menschenansammlungen, bei denen
leicht Infektionen übertragen werden können, sollte er meiden. Die Desinfektion von
Waschbecken und Toilette gehört von nun an zur täglichen Routine. Diese und andere
Verhaltensmaßregeln sollten Arzt und Betroffener gründlich besprechen. Auch
Familienmitglieder müssen sich auf die veränderte Situation einstellen. |
Psychische
Probleme in den Griff bekommen. |
Nicht nur die medizinischen Belange sind von Bedeutung. Auch die
Frage, ob man mit dem Herzen eines anderen Leben kann, spielt für viele eine
verständliche Rolle. Das Herz ist für die meisten Menschen ein besonderes Organ. Es wird
als Sitz der Gefühle interpretiert. Daraus können Gefühle der Angst und Bedrohung oder depressive Verstimmungen entstehen.
Psychotherapeutische Gespräche oder die Beteiligung an Selbsthilfegruppen für
Organtransplantierte können helfen, über solche Empfindungen hinwegzukommen. Top |
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