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Vorhofflimmern
Inhaltsübersicht:
Klassifikation
Symptomatik und Folgen
Diagnostik
Therapie |
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Klassifikation
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650.000
Betroffene in Deutschland. |
Herzrhythmusstörungen,
die auch Arrhythmien genannt werden, können die Herzkammern
(ventrikuläre Arrhythmien) oder die Bereiche der Vorhöfe
des Herzens (supraventrikuläre Arrhythmien) betreffen. Die häufigste Arrhythmie im
Erwachsenenalter ist das Vorhofflimmern mit 650.000 Betroffenen in Deutschland. Von den
über 65jährigen weisen 6 Prozent, von den über 75jährigen 8 bis 10 Prozent ein
Vorhofflimmern auf. |
Überlagerungen
von Impulsen führen zu einem gleichzeitigen Schlagen von Vorhof und Kammer. |
Der
normale Herzschlag, der Sinusrhythmus, ist
gekennzeichnet durch eine ununterbrochene Folge von elektrischen Impulsen, die
wechselseitig einen Erregungsaufbau und einen Erregungsabbau und damit einen
regelmäßigen Herzschlag herbeiführen. Beim Vorhofflimmern findet sich bei speziellen
Untersuchungen eine Überschneidung bzw. ein Wiedereintritt von Erregungsleitungsimpulsen
in einen aktiven Impuls. Dieser Vorgang, der vereinfacht dargestellt ist, wird
Reentrymechanismus genannt. Die Zeit, die zwischen der Erregung der Herzmuskulatur
und dem Herzschlag vergeht (Refraktärzeit) nimmt immer mehr ab. Die Folge ist nicht nur
eine höhere Herzschlagfrequenz. Durch die Überlagerung
der Impulse schlagen Vorhof und Kammer vielfach gleichzeitig. Die Füllungsphase wird
immer kürzer, so dass der Ventrikel immer weniger Blut auswirft. Diese Veränderungen
sind auch im EKG sichtbar. |
Die
Therapie hängt von der Form des Vorhofflimmerns ab. |
Formen
des Vorhofflimmerns:
- Paroxysmales oder
intermittierendes (vorübergehendes) Vorhofflimmern:
Rhythmusstörung, die spontan wieder in den normalen Sinusrhythmus
einmündet.
- Persistierendes (anhaltendes) Vorhofflimmern: Anhaltende
Rhythmusstörung, die sich medikamentös oder elektrisch wieder in den
Sinusrhythmus zurückführen lässt.
- Permanentes Vorhofflimmern: Anhaltende
Vorhofrhythmusstörung, die nicht mehr in einen Sinusrhythmus übergeführt werden kann.
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Symptomatik und Folgen
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Besonders
unangenehm: Palpitationen. |
Das
klinische Bild bei Vorhofflimmern ist abhängig von der Schlagfrequenz
der Herzkammer, der Verlaufsform, die paroxysmal, persistierend oder permanent sein kann,
und dem Grad des Herzmuskelschadens. Ein Symptom, das die Patienten als besonders
unangenehm empfinden sind Palpitationen (Herzklopfen, Herzrasen). Palpitationen kommen
durch die unterschiedliche Füllmenge der Herzkammer zustande. Patienten, mit einer
Reentrytachykardie haben in über 90 Prozent der Fälle unter ,,Klopfen im Hals" und
Polyurie (Ausscheiden eines erhöhten Harnvolumens) zu leiden. |
Vorhofflimmern
kann weitreichende Folgen haben. |
Supraventrikuläre
Tachykardien können sich auf den Blutkreislauf und auf dessen Regulierungsmechanismen
auswirken. Als Folgen können sich entwickeln:
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Die
Ursache ist mangelnde Blutversorgung. |
Die
Ursache für solche Effekte: Mit steigender Frequenz verkürzt sich die Füllungsphase, so
dass der Ventrikel immer weniger und schließlich kein Blut mehr auswerfen kann. |
Das
Sterblichkeitsrisiko steigt. |
Weniger
als die Hälfte der Patienten mit Vorhofflimmern leidet unter Palpitationen, bei gut einem
Fünftel tritt im Laufe der Zeit eine Herzinsuffizienz auf. Vorhofflimmern mit absoluter
Arrhythmie stellt durchaus auch ein Mortalitätsrisiko dar. Die Gesamtmortalität ist um
das 1,75fache, die kardiovaskuläre Mortalität um das 2,3fache erhöht. |
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Diagnostik
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Die
Form der Arrhythmie muss festgestellt werden. |
Ziel
der Diagnostik bei jeder Art von Arrhythmie ist es, die Art und Häufigkeit der
Rhythmusstörung abzuklären. Es muss auch festgestellt werden, ob die Symptome des
Patienten regelrechten Arrhythmieepisoden zuzuordnen sind. Darüber hinaus ist von
Bedeutung, ob der Patient eine kardiale Grundkrankheit hat. |
Nur
20 Prozent haben keine Herzkrankheit. |
Ein
Drittel der Patienten mit Vorhofflimmern weist als Grundkrankheit eine koronare Herzkrankheit auf, ein weiteres Drittel eine Hypertonie. Eine Hyperthyreose ist bei 0,5
Prozent der Patienten die Ursache von Vorhofflimmern. Ganz ohne eine strukturelle
Herzerkrankung sind nur 15 bis 20 Prozent der Patienten mit Vorhofflimmern. |
Diagnostische
Möglichkeiten: |
Wichtige Hinweise ergeben sich durch die klinische Untersuchung,
das Langzeit-EKG, die Echokardiographie
und einige Laboruntersuchungen, die zum Beispiel Schilddrüsenhormone und
Elektrolyte einschließen. Wenn das Langzeit-EKG keine Klärung bringt, helfen notfalls
Event-Recorder oder transtelefonisches Monitoring, um die Arrhythmie doch noch zu
erfassen. |
Erst
die Befunde lassen eine gezielte Therapie zu. |
Aus den Befunden der diagnostischen Maßnahmen kann eine Prognose
der Arrhythmie des Betroffenen erstellt werden. Außerdem wir die
Behandlungsbedürftigkeit der Arrhythmie festgestellt und eine Entscheidung darüber
getroffen, ob eine kurative oder symptomatische Therapie sinnvoll ist. |
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Therapie
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Antiarrhythmika
spielen eine entscheidende Rolle. |
Basis der Therapie von Arrhythmien ist die Behandlung der
Grundkrankheit. Die Therapie mit Antiarrhythmika spielt
bei supraventrikulären Tachykardien eine wesentliche Rolle. Grundsätzlich bestehen zwei
Möglichkeiten der Intervention:
- Medikamente, die die Refraktärzeit verlängern, sollen
den Reentrymechanismus durchbrechen und eine ungestörte Reizleitung gewährleisten.
- Medikamente sollten die Leistungsgeschwindigkeit
verzögern.
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Positive
Effekte einer zielgerichteten Therapie. |
Neben
diesen Zielen soll außerdem eine Verbesserung der Ventrikelfunktion und zusätzliche
positive klinische Effekte, zum Beispiel eine antiischämische Wirkung, erzielt werden.
Schließlich soll die Medikamentengabe auch dazu führen, dass Arrhythmierezidive
vermindert werden. |
Einflussmöglichkeiten
müssen bei der Medikation berücksichtigt werden. |
Die
Wirkung eines Antiarrhythmikums wird nicht nur dadurch
bestimmt, wie es Ionenkanäle beeinflusst, sondern auch durch die Grunderkrankung und die
interindividuelle Variabilität, aber auch durch das Alter des Patienten und die
Begleitmedikation. Die grundlegende Wirkungsweise von Antiarrhythmika finden Sie hier beschrieben. Top |
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