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Chronischer Verlauf bei Glomerulopathien
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Es gibt vier typische Beschwerdebilder bei Glomerulopathien
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Beschwerden und Verlauf einer Glomerulopathie können sehr unterschiedlich
sein. Deshalb hat man die am häufigsten vorkommenden Beschwerdebilder in Gruppen
eingeteilt, sich einem typischen Krankheitsverlauf zuordnen lassen. Danach werden
Erkrankungen der Glomeruli in vier sogenannte klinische Syndrome eingeteilt:
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Die Entwicklung schreitet über Monate und Jahre fort
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Kann eine Erkrankung der Glomeruli
nicht gestoppt werden, so entwickelt sich ein chronischer Verlauf. Das führt zu einem
zunehmenden Funktionsverlust der Nieren, der sich über Jahre und sogar jahrzehnte
entwickeln kann. Oft ist die ursprüngliche Erkrankung nicht mehr festzustellen. |
Der Aufbau des Nierengewebes wird schwer geschädigt
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Der feingewebliche Aufbau der Nieren kann bei chronischen Verläufen
gezeichnet sein durch:
- Vernarbungen im Bereich der Glomeruli
- zurückgebildete, atrophierte Nierentubuli
- Einlagerung von Bindegewebe in den Zellzwischenräumen der Nierentubuli
(tubulointerstitielle Fibrose)
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Der Funktionsverlust der Nieren wirkt sich auf alle Bereiche des
Körpers aus
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Bei Fortschreiten der Erkrankung kommt es zuletzt zur Ausbildung einer
Schrumpfniere und zu den Krankheitserscheinungen der Urämie. Diese spiegeln den
fortschreitenden Funktionsverlust der Nieren wieder:
- Magen-Darm-Trakt: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Magersucht, Auszehrung, Foetor
uraemicus (urinartiger Geruch der Atemluft und der Haut)
- Serum: starke Vermehrung stickstoffhaltiger Proteinstoffwechselprodukte im Serum; starke
Erhöhung von Harnstoff, Kreatinin, Harnsäure, organischen Säuren, K+, Mg2+, Phosphat,
Urämiegiften wie Guanidinderivaten, Phenolen, Indolen und so genannten Mittelmolekülen; nichtrespiratorische
Azidose; Verminderung von Na+, HCO3-, Ca2+
- Blut: Anämie, Thrombozytophenie (Verminderte Zahl von Thrombozyten/Blutplättchen) mit
Neigung zu Blutungen
- Herz-Kreislauf-System: Hypertonie,
Hyperhydratation bzw. Wasserüberschuss
mit evt. Ausbildung einer Perikarditis
oder Flüssigkeit in der Lunge
- Skelettsystem und Haut: allgemeine Knochenstoffwechselstörung begründet durch die
Funktionseinschränkung der Nieren mit Gelenk- und Knochenschmerzen, Spontanfrakturen,
Muskelschwäche, Hautjucken, Pustelbildung
- Nervensystem: Konzentrationsschwäche, Wesensänderungen, Verwirrtheitszustände,
Krampfneigung, Bewusstlosigkeit bis hin zum Koma, periphere Polyneuropathie
- andere: allgemeine Störung des Stoffwechsels zwischen den Zellen, Störung der
hormonellen Funktionen
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Die Behandlung besteht vorwiegend in der Therapie des Grundleidens und der
Symptomatik. Gleichzeitig wird versucht, ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.
Eine Dialysebehandlung und evtl. eine Nierentransplantation kann erforderlich werden (vgl.
Chronische Niereninsuffizienz).
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