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Gynäkologische Operationen:
Operationen der Vulva
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Operationen im Bereich des äußerlich sichtbaren Anteile der weiblichen
Geschlechtsorgane, medizinisch als Vulva bezeichnet, sind meist aufgrund eines Tumors
erforderlich (vgl. Vulvatumoren). Dabei richtet sich die Ausdehnung
des Eingriffs nach der Größe des Tumors.
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Laser bei sehr kleinen Tumoren
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Bei sehr kleinen und dünnen Tumoren, welche noch nicht über den Bereich der
Schleimhaut hinausreichen, kann unter Umständen eine Entfernung mit Hilfe eines
Lasers ausreichend sein. Auch die einfache Entfernung dieses Tumors zusammen mit
einem etwa 10 mm breiten Rand gesunden Gewebes ist häufig möglich. |
Planung der Operation bei größeren Tumoren
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Bei größeren Tumoren, welche sich über den Bereich der Schleimhaut hinaus
ausdehnen, wird das operative Vorgehen individuell geplant. Dabei sind unter
anderem folgende Aspekte zu berücksichtigen (vg. Abschnitt "Allgemeine
Aspekte gynäkologischer Operationen"):
- Tumorausdehnung bzw.
Tumorstadium
- Zustand des nicht vom Tumor betroffenen äußeren Genitale
- Wünsche der Patientin, insbesondere bezüglich Körperempfinden und
sexueller Aktivität
- Alter der Patientin
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Tumor mit weniger als 1 mm Dicke
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Bei einem etwa 2 cm großen Tumor, der weniger als 1 mm in die Tiefe
eindringt, ist die Entfernung des Tumorgewebes zusammen mit einem Saum gesunden
Gewebes oft ausreichend. Gelegentlich ist es hingegen allerdings auch ratsam,
das gesamte äußere Genitale zu entfernen.
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Tumore mit mehr als 1 mm Dicke
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Bei tiefer reichendem Tumorwachstum über eine Dicke von 1 mm hinaus müssen
zudem die dem Tumor benachbarten Lymphknoten des kleinen Beckens entfernt
werden. Dabei untersucht ein Pathologe die entnommenen Lymphknoten noch während
der Operation und teilt dem Operateur das Ergebnis telefonisch mit. Dieser plant
aufgrund der erhaltenen Informationen das weitere Vorgehen:
- Sind in den
entnommenen, dem Tumor benachbarten Lymphknoten keine Tumorzellen nachweisbar,
kann die Operation beendet werden.
- Findet der Pathologe in den entnommenen
Lymphknoten allerdings Tumorzellen, müssen auch weiter entfernt vom Tumor
liegende Lymphknoten entfernt werden, beispielsweise im gesamten Beckenbereich
sowie in den Leisten.
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Tumore größer als 2 cm
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Bei Tumoren, die größer sind als 2 cm, sowie bei Tumoren, die bis in die
Harnröhre, die
Scheide und/oder den
Anus reichen, werden immer das gesamte äußere
Genitale sowie alle benachbarten und auch weiter entfernt liegende Lymphknoten
komplett entfernt. Gelegentlich kann es zudem erforderlich sein, Teile der
Harnröhre, des Enddarms und/oder der Scheide mit zu entfernen. |
Anschließende Deckung der Wundfläche mit einem Muskel- Haut-
Schwenklappen
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Bei derartig ausgedehnten Gewebeentfernungen ist anschließend eine Deckung
der entstandenen Wundfläche erforderlich. Dies kann durchgeführt werden, indem
der Operateur einen Teil eines Oberschenkel- oder Bauchmuskels samt zugehörigem
Fettgewebe sowie zugehöriger Haut und Blutgefäßen an seiner ursprünglichen
Stelle löst, ihn in Richtung der zu deckenden Wundfläche bewegt und dort
vernäht. Dieser so genannte Muskel-Haut-Schwenklappen wird dabei nicht komplett
abgetrennt, sondern bleibt über Blutgefäße mit seiner ursprünglichen Position
verbunden, damit seine Blutversorgung nicht unterbrochen wird. Die Wunde, welche
durch die Lösung des Muskel-Haut-Schwenklappens entstanden ist, kann durch
mehrere Nähte verschlossen werden.
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