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Tiefe Rückenmuskeln
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Rückenmuskeln wirken der Schwerkraft entgegen.
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Die Wirbelsäule verläuft beim Menschen nicht genau durch der Mitte des
Körpers. Sie liegt ziemlich weit hinten. Das bedeutet, dass der Schwerpunkt der
Körpermasse nicht mit der Wirbelsäule übereinstimmt. Er liegt weiter in der Mitte.
Damit ein Mensch sich dennoch aufrichten kann und ihn nicht das Gewicht von Brust, Bauch
und Eingeweiden sofort wieder nach vorne umfallen lässt, braucht er ein komplexes
Geflecht aus Muskeln. Diese Muskel bilden ein Gegengewicht zur Schwerkraft. Ohne die
Rückenmuskulatur würde die Schwerkraft dazu führen würde, dass der Mensch durch das
Gewicht des Brustkorbes vornüber fällt. Das zu verhindern, ist die Aufgabe der tiefen
Rückenmuskeln. |
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Als tiefe Rückenmuskeln bezeichnet man diejenigen Muskeln, die direkt zur
Wirbelsäule gehören. Sie liegen "in der Tiefe", das heißt, sie sind mit dem
bloßen Auge nicht zu sehen und darüber liegt noch eine weitere Schicht Muskeln, die
oberflächlichen Rückenmuskeln. Bei den tiefe Rückenmuskeln lassen sich
4 verschiedene Muskelgruppen unterscheiden:
- der Rückenaufrichtemuskel, der entlang der Wirbelsäule in langen Muskelzügen vom
Becken bis zum Kopf reicht,
- die Querfortsatz-Dornfortsatz-Muskeln, die von den Querfortsätzen eines Wirbelkörpers
zu den Dornfortsätzen eines oder mehrerer oberhalb gelegener Wirbel ziehen,
- die Zwischendornfortsatzmuskeln, die zwischen den Dornfortsätzen verlaufen,
- die Zwischenquerfortsatzmuskeln, die von Querfortsatz zu Querfortsatz ziehen.
Die nebenstehende Grafik vergleicht die tiefen Rückenmuskeln mit den Seilzügen an
einem Schiffsmast.
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Verlauf und Länge der Rückenmuskeln dienen als Kriterien der
Unterscheidung.
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Unterscheidet man die tiefen Rückenmuskeln anhand ihres Verlaufs, so gibt
es:
- längs verlaufende Muskeln (Rückenaufrichtemuskel, Zwischendornfortsatzmuskeln,
Zwischenquerfortsatzmuskeln) und
- quer verlaufende Muskel (Querfortsatz-Dornfortsatz-Muskeln)
Unterscheidet man die tiefen Rückenmuskeln anhand ihrer Länge, so gibt es:
- lange Muskeln (Rückenaufrichtemuskel, z.T. Querfortsatz-Dornfortsatz-Muskeln) und
- kurze Muskeln (Zwischendornfortsatzmuskeln, Zwischenquerfortsatzmuskeln, z.T.
Querfortsatz-Dornfortsatz-Muskeln)
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Muskeln stabilisieren und kräftigen die Wirbelsäule.
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Die Muskeln liegen in mehreren Schichten übereinander. Erst die kurzen
und darüber die langen. Sie bilden so ein kräftiges, die Wirbelsäule stabilisierendes
Muskelgeflecht. Außerdem ermöglichen sie verschiedene Bewegungen. Die längs
verlaufenden Muskeln können den Körper rück- oder seitwärts neigen, die schräg
verlaufenden Muskeln können ihn zusätzlich drehen. |
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Oberflächliche Rückenmuskeln
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Die oberflächlich gelegenen Rückenmuskeln lassen sich in
drei Gruppen einteilen, die:
- Rumpf-Arm-Muskeln
- Rumpfgürtelmuskeln
- Wirbelsäulen-Rippen-Muskeln
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Der Trapez- oder Kapuzenmuskel ist einer der wichtigsten
Rückenmuskeln.
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Zur ersten Gruppe gehören die Muskeln, die Rücken und Arm miteinander
verbinden. Das sind der Kapuzenmuskel und der breite Rückenmuskel. Der Kapuzenmuskel
(lat. M. trapezius oder Trapezmuskel) hat seinen Namen von seiner Form und seiner Lage am
Körper: Ähnlich wie eine auf den Rücken herabhängende Kapuze nimmt er den gesamten
Nackenbereich ein. Er endet, dreieckig auslaufend, auf Höhe der mittleren
Brustwirbelsäule. Bei kräftigen Menschen ist er durch die Haut gut zu erkennen. Die
einzelnen Muskelfasern nehmen ihren Ursprung vom Hinterkopf sowie den Dornfortsätzen der
Hals- und der Brustwirbelsäule. Die Fasern enden rechts und links am Schlüsselbein, dem
Schulterdach sowie dem Schulterblatt. Mit Hilfe des Kapuzenmuskels lassen sich folgende
Bewegungen ausführen:
- Bewegungen der Schulterblätter
- Drehen des Kopfes
- Heben der Schlüsselbeine
Der Kapuzenmuskel stabilisiert außerdem die Wirbelsäule im Hals- und
Brustwirbelbereich als Unterstützung der tiefen Rückenmuskeln.
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Versuchen Sie doch mal, diese Muskeln bei sich zu finden.
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Eine tolle Übung für den Latissimus ist das Rückenschwimmen.
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Der breite Rückenmuskel (lat. M. latissimus dorsi häufig auch kurz
Latissimus genannt) zieht von den Dornfortsätzen der unteren Brustwirbel und der
Lendenwirbel sowie dem Kreuzbein dem Beckenkamm und den unteren Rippen zum Oberarm. Neben
der Stabilisierung der Wirbelsäule können mit Hilfe des Latissimus verschiedene
Bewegungen durchgeführt werden:
- Seitwärtsneigung des Rumpfes
- Heranziehen des Arms an den Körper
- Rückführung des Arms auf den Rücken
Beim Husten presst er den Brustkorb zusammen und ist dann in seinem vorderen Bereich
gut zu tasten. Bei trainierten Menschen lässt sich der Muskel bei kräftiger Anspannung
deutlich erkennen.
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Muskeln des Rumpfgürtels liegen unterhalb von Latissimus und
Trapezmuskel.
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Die zweite Gruppe der oberflächlichen Rückenmuskeln wird von den
Rumpfgürtelmuskeln gebildet. Dies sind im Einzelnen der große und der kleine
Rautenmuskel sowie der Schulterblatthebemuskel. Da sich diese Muskeln unterhalb des
Kapuzen- und des breiten Rückenmuskels befinden, sind sie von außen nicht zu erkennen. |
Die Rautenmuskeln bewegen und stabilisieren die Schulterblätter.
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Der große und der kleine Rautenmuskel (lat. M. rhoboideus major und
minor) ziehen von den Dornfortsätzen der oberen Brustwirbel bzw. der unteren Halswirbel
an den zur Körpermitte hin gelegenen Rand beider Schulterblätter. Sie haben die Aufgabe,
die Schulterblätter zu bewegen und zu stabilisieren. |
Der Schulterblatthebemuskel tut das, was der Name sagt.
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Der Schulterblatthebemuskel (lat. M. levator scapulae) verläuft von den
Dornfortsätzen der oberen Halswirbelsäule zur oberen Kante der Schulterblätter. Er hat
die Aufgabe, das Schulterblatt aufwärts zu ziehen. |
Wie eine Säge geformt, hilft der Sägemuskel beim Atmen, indem der
die Rippen hebt und senkt.
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Zur dritten Gruppe der oberflächlichen Rückenmuskeln, den
Wirbelsäulen-Rippen-Muskeln, gehören der vordere obere Sägemuskel (lat. M. serratus
anterior) und der hintere untere Sägemuskel (lat. M. serratus posterior inferior). Den
Namen haben diese Muskeln aufgrund ihrer gezackten, an ein Sägeblatt erinnernden Ränder
erhalten. Sie verlaufen von den Dornfortsätzen der unteren Hals- und oberen Brustwirbel
bzw. der unteren Brust- und oberen Lendenwirbelsäule zu den Rippen. Sie zählen auch zu
den Atemhilfsmuskeln und heben bzw. senken die Rippen bei der Ein- bzw. Ausatmung. Der
rippennahe Anteil des großen Sägemuskels ist bei kräftigen Menschen gut zu erkennen. |
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Bedeutung der Bauchmuskeln für den Rücken
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Die Bauchmuskulatur setzt sich aus 5 einzelnen Muskeln zusammen:
- Der gerade Bauchmuskel (lat. M. rectus abdominis oder kurz Rektus) verläuft vom unteren
Rand des Brustbeins und der 5. bis 7. Rippe zum Schambein. Bei schlanken und
trainierten Menschen ist er an seinem typischen "Waschbrettmuster" zu erkennen.
Der gerade Bauchmuskel wird von einer Hülle aus Sehnengewebe umgeben.
- Der äußere schräge Bauchmuskel (lat. M. obliquus externus abdominis) zieht von den
Außenflächen der unteren Rippen auf jeder Seite bis zu der großen Sehnenhülle, die den
geraden Bauchmuskel umgibt.
- Der innere schräge Bauchmuskel (lat. M. obliquus internus abdominis) ist auf der Seite
zwischen Darmbeinkamm und den unteren Rippen zu finden.
- Der quere Bauchmuskel (lat. M. transversus abdominis oder kurz Transversus) zieht rechts
und links von den Innenflächen der unteren Rippen, den Querfortsätzen der Lendenwirbel
und dem Darmbeinkamm zur Sehnenhülle des geraden Bauchmuskels. Er ist von außen nicht
sichtbar.
- Der quadratische oder viereckige Lendenmuskel ( lat. M. quadratus lumborum) verläuft
auf jeder Seite vom Darmbeinkamm zur untersten Rippe sowie den Querfortsätzen der
Lendenwirbel. Auch dieser Muskel ist von außen nicht sichtbar, weil er sich an der
inneren Hinterwand des Bauchraumes befindet.
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Baumuskeln und Rückenmuskeln arbeiten zusammen.
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Die Bauchmuskeln wirken teils unterstützend, teils als Gegenspieler zu
den Rückenmuskeln. Die Rückenmuskel ermöglichen den aufrechten Stand. As Gegenspieler, beugen die Bauchmuskeln den Körper nach vorne. Eine Zusammenarbeit
findet bei Seitwärtsneigungen und Drehbewegungen des Körpers statt. Dann unterstützen
die Bauchmuskeln die Arbeit der Rückenmuskel. Dieses Zusammenspiel ist sehr wichtig. Die
Körperhaltung ist immer ein Zusammenwirken von natürlicher Schwerkraft und der Spannung
von Rücken- und Bauchmuskulatur. Bei der kombinierten Brust- und Bauchatmung sind
ebenfalls Bauch- als auch Rückenmuskeln beteiligt. Weil dieses Zusammenspiel so wichtig
ist, sollte jeder, der seine Rückenmuskeln trainieren möchte, auch immer etwas für die
Bauchmuskulatur tun, damit sich kein Ungleichgewicht ergibt. |
Bauchmuskeln vermindern den Druck auf die Bandscheiben.
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Eine besondere Unterstützung des Rückens bieten die Bauchmuskeln beim
Heben schwerer Lasten. Durch tiefes Einatmen und Luftanhalten während des Hebevorganges
erhöht sich die Anspannung der Bauchmuskulatur. Der Druck in der Brust- und Bauchhöhle
steigt. Dadurch sinkt der Druck, den die Bandscheiben beim Heben schwerer Lasten aushalten
müssen, um 30 bis 50 Prozent. So wird der Rücken entlastet. Dieser Mechanismus, der
Bauchpresse genannt wird, wird auch beim Stuhlgang und bei den Presswehen während der
Geburt genutzt. |
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Beweglichkeit der Wirbelsäule
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Die Bewegungsmöglichkeiten der Wirbelsäule sind vielfältig.
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Die menschliche Wirbelsäule ermöglicht die Bewegung des Rumpfes in 4
unterschiedliche Richtungen:
- Vorwärtsneigung
- Rückwärtsneigung
- Seitwärtsneigung
- Drehebewegungen
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Auch die Kopfbewegungen müssen durch die Halswirbelsäule ermöglicht
werden.
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Bewegungen des Kopfes finden in erster Linie in den oberen Bereichen der
Halswirbelsäule statt. Dabei wird immer ein sogenanntes Bewegungssegment als eine Einheit
betrachtet. Zu einem Bewegungssegment gehören immer zwei benachbarte Wirbel
einschließlich der dazwischenliegenden Bandscheibe, die Zwischenwirbellöcher, die
kleinen Wirbelgelenke und die stabilisierenden Bänder. |
Verschiedene Funktionen werden durch die Bewegung unterstützt.
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Neben der reinen Bewegung des Rumpfes bzw. des Kopfes unterstützt die
Beweglichkeit der Wirbelsäule noch einige spezielle Aufgaben. Dazu gehören u.a. die:
- konstante Ausrichtung des Kopfes, auch bei komplexen Körperbewegungen,
- Rippenatmung,
- Aufrechterhaltung des Gleichgewichts und
- Bauchpresse bei Stuhlgang und Geburt.
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