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Laboruntersuchungen bei Wirbelsäulenerkrankungen

Inhaltsübersicht:
Erfassung des Knochenstoffwechsels
Beurteilung der Blutbildung innerhalb des Knochens
Feststellung von Entzündungen
Tumorsuche und Verlaufsbeobachtung

Blut- und Urinuntersuchungen sind auch bei Erkrankungen der Wirbelsäule notwendig.

Blut- und Urinuntersuchungen lassen vielfältige Rückschlüsse über den Zustand der verschiedenen Organe zu. Zur Beurteilung des Zustandes der Wirbelsäule können folgende Aspekte relevant sein:
  • Knochenstoffwechsel
  • Blutbildung innerhalb der Knochen
  • Entzündungsaktivität
  • Aktivität von Tumoren

 

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Erfassung des Knochenstoffwechsels

Obwohl scheinbar eine starre und harte Masse, sind Knochen in ihrem Inneren sehr aktiv.

Der Knochenstoffwechsel wird durch Aktivitäten des Knochenauf- und -abbaus reguliert. Optimalerweise halten sich Knochenauf- und -abbau des Gleichgewicht. Bei einer Osteoporose sowie bei Tumorerkrankungen des Knochens überwiegt der Knochenabbau. Mit der Bestimmung folgender Werte kann die Aktivität des Knochenstoffwechsels beurteilt werden:
  • Kalziumspiegel. Ein erhöhter Wert deutet auf einen Kalziumabbau der Knochen hin, z. B. bei einem Knochenabbau durch Tumorwachstum.
  • Phosphatspiegel. Ein erhöhter Wert entsteht durch den Abbau des Phosphats aus den Knochen.
  • Alkalische Phosphatase: Das ist ein Enzym, das bei einem verstärkten Knochenabbau durch eine erhöhte Aktivität im Blut nachzuweisen ist.
  • Stoffwechselprodukte des Vitamin D. Vitamin D ist ein für den Knochenaufbau notwendiges Vitamin. Verringerte Werte kommen bei niedrigem Knochenaufbau vor.
  • Kalziumausscheidung im Urin. Eine Erhöhung ist feststellbar bei einer rasch fortschreitenden Osteoporose durch den Kalziumabbau in den Knochen. Verringerte Werte kommen bei mangelnder Zufuhr mit der Nahrung bzw. erniedrigter Aufnahme aus dem Darm vor.
  • Parathormonspiegel. Das Parathormon baut Kalzium aus dem Knochen ab.
  • Bestimmung des TSH-Spiegels. TSH oder Thyreoidea stimulierendes Hormon, ist ein Hormon, das die Aktivität der Schilddrüse anregt. Eine erhöhte Schilddrüsenaktivität kann mit einem verstärkten Knochenabbau einhergehen.
  • Östrogen und Testosteron. Beide Sexualhormone fördern den Knochenaufbau.

 

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Beurteilung der Blutbildung innerhalb des Knochens

Auch in der Wirbelsäule werden Blutkörperchen gebildet.

Die roten und weißen Blutkörperchen werden im Knochenmark, auch im Knochenmark der Wirbelkörper gebildet. Eine Erkrankung des Knochenmarks (z. B. Krebserkrankungen des Knochenmarks - Leukämien, Knochentumoren oder Tochtergeschwülste von Tumoren anderer Organe) können die Bildung der Blutzellen erheblich beeinträchtigen.

 

Eine Vielzahl von Veränderungen bei der Bildung von Blutkörperchen kann auf eine Erkrankung der Wirbelsäule hinweisen.

Folgende Werte können verändert sein:
  • Der Gehalt des Blutes an Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) ist bei Erkrankungen des Knochenmarks häufig verringert.
  • Die Anzahl der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) pro Volumeneinheit Blut ist bei Funktionsstörungen des Knochenmarks meistens erniedrigt.
  • Der Anteil der roten Blutkörperchen am gesamten Blutvolumen (Hämatokrit) ist bei Knochenmarkserkrankungen häufig verringert.
  • Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) pro Volumeneinheit Blut ist bei Krebserkrankungen des Knochenmarks (Leukämien) als Ausdruck der krankhaften Zellvermehrung erhöht.
  • Der jeweilige prozentuale Anteil der verschiedenen weißen Blutkörperchen ist bei Knochenmarkserkrankungen verändert.
  • Die Anzahl der für die Blutgerinnung wichtigen Blutplättchen (Thrombozyten) pro Volumeneinheit Blut kann bei Funktionsstörungen des Knochenmarks erhöht oder verringert sein.

 

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Feststellung von Entzündungen

Der Erhöhung von Entzündungsparametern sollte immer auf den Grund gegangen werden.

Wenn im Körper Entzündungen ablaufen, sind einige Blutwerte in charakteristischer Weise verändert:
  • Erhöhung der Blutsenkungsgeschwindigkeit. In einem speziellen Glaszylinder wird die Geschwindigkeit des Absinkens der festen Blutbestandteile gemessen.
  • Erhöhung des CRP-Wertes. CRP oder C-reaktives Protein, ist ein in der Leber gebildetes Eiweiß, das bei Entzündungen verstärkt produziert wird.
  • Erhöhung der Anzahl der weißen Blutkörperchen pro Volumeneinheit Blut. Die weißen Blutkörperchen sind wichtiger Bestandteil der Immunabwehr des Körpers gegen Krankheitserreger und werden deshalb bei Entzündungen verstärkt im Knochenmark produziert.

 

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Tumorsuche und Verlaufsbeobachtung

Eiweißverbindungen lassen sich im Blut nachweisen.

Einige Tumoren produzieren Eiweißstoffe, die sie in das Blut abgeben und die dort nachgewiesen werden können. Diese Eiweißverbindungen werden Tumormarker genannt. Bei Verdacht auf einen bestimmten Tumor kann der für diesen Tumor spezifische Tumormarker im Blut bestimmt werden.

 

Tumormarker sind ein Hinweis - kein Beweis.

Werden erhöhte Werte eines Tumormarkers im Blut nachgewiesen, so bedeutet das noch nicht, dass der Betroffene auch einen Tumor hat.Tumormarker gelten als Hinweis, nicht als diagnostischer Nachweis. Deshalb werden bei einem positiven Befund weitere diagnostische Maßnahmen erforderlich, um einen Tumor konkret und sicher zu diagnostizieren.  Tumormarker sind nur ein Laborbefund und werden immer im im Zusammenhang mit anderen diagnostischen Befunden beurteilt.

 

Tumormarker werden zur Therapiekontrolle genutzt.

Von größerer Bedeutung ist die Bestimmung eines Tumormarkers im Verlaufe einer Tumorerkrankung. So wird ein Therapieerfolg häufig von einem Absinken des Tumormarkerspiegels begleitet. Ein erneuter Anstieg des Wertes kann ein Hinweis auf ein Wiederauftreten der Erkrankung sein.

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