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Hyposensibilisierung
- Desensibilisierung - Spezifische Immuntherapie |
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Hyposensibilisierung
ist ein therapeutisches Verfahren, das bei Typ 1
Allergien angewandt werden kann. Man findet für dieses Verfahren auch andere Namen,
z. B. Desensibilisierung oder spezifische Immuntherapie (SIT). Der Gedanke hinter dieser
Methode ist, den Körper langsam an den allergieauslösenden
Stoff zu gewöhnen. Dazu werden kleine Mengen des Allergens verabreicht. Hat sich der
Körper daran gewöhnt, wird die Dosis langsam erhöht. |
Das
IgE wird blockiert |
Die
Wirkung der Hyposensibilisierung wird aus der Blockierung der IgE-Antikörper erklärt. Bei Typ 1 Allergien bewirken die an die Mastzelle
gebundenen IgE-Antikörper eine massenhafte Ausschüttung von Histamin. Im Verlauf einer
Hyposensibilisierung werden nachweislich vermehrt IgG-Antikörper produziert. Diese
Antikörper binden ebenfalls Allergene an sich. Sie
sorgen so dafür, dass nicht so viele Allergene an die IgE-Antikörper gebunden werden
können. Das führt dann zu einer verminderten allergischen Reaktion. |
Der Therapieplan muss genau eingehalten werden |
Vor
der Durchführung einer solchen Therapie wird in einer Testung genau festgestellt, gegen
welche Pollen eine Allergie besteht. Nur wenn feststeht, gegen welche Pollen der
Betroffene allergisch ist, kann eine Hyposensibilisierung erfolgreich durchgeführt
werden. Dann wird dem Allergiker über einen Zeitraum von etwa drei Jahren das
entsprechende Allergen in allmählich ansteigender Dosierung gespritzt. Außerhalb der
Pollensaison wird in wöchentlichen Abständen das Allergen unter die Haut in den Oberarm
gespritzt und zwar in so langsam ansteigender Konzentration, dass nur eine kleine
örtliche Reaktion entsteht. Bei Auftreten von Nebenwirkungen wird die Konzentration
wieder etwas reduziert. So gelingt es allmählich, die Überempfindlichkeit zu reduzieren
und eine allergische Reaktion zu verhindern. Aber nur wenn der genaue Zeitplan eingehalten
wird, stellt sich nach drei Jahren ein Erfolg ein. |
Erfahrene Ärzte sollten die Therapie durchführen |
Gelegentlich,
wenn auch selten, kann eine Hyposensibilisierung zu überschießenden Immunreaktionen
führen, bis hin zum anaphylaktischen Schock. Aus diesem Grund gehört die Durchführung
unbedingt in die Hand eines allergologisch erfahrenen Arztes. |
Hyposensibilisierung
wirkt nicht bei jeder Allergie |
Die
Hyposensibilisierung sollten nur eingesetzt werden, wenn einige Voraussetzungen erfüllt
sind. Dazu gehören u.a.:
- Es handelt sich um eine Typ 1 Allergie. Bei nicht IgE vermittelten
Allergien ist die Hyposensibilisierung unwirksam.
- Der Kontakt mit dem Allergen
kann nicht vermieden werden. Berufsbedingte Allergien z. B. können besser durch einen
Berufswechsel angegangen werden.
- Das Allergen ist durch Tests genau nachgewiesen.
- Es dürfen nur wenige Allergene für die Allergie
verantwortlich sein. Bei einem breiten Allergenspektrum, z. B. bei Neurodermitis, ist die
Hyposensibilisierung ungeeignet.
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Der
Erfolg einer Hyposensibilisierung ist eher zu gewährleisten, wenn die Betroffenen jung
sind. Am besten ist er nachgewiesen für Insektengifte
wie Bienen- und Wespengift. Dort liegt die Erfolgsquote bei nahezu 100 Prozent. Bei
Allergien gegen Hausstaubmilben liegt die
Wirksamkeit bei 60 Prozent. Bei Federn und Schimmelpilzen
ist die Hyposensibilisierung unwirksam. |
Erfolg bei Heuschnupfen liegt bei 82 Prozent |
Die
Erfolgsquote der Behandlung bei einer Pollenallergie (Heuschnupfen
und Asthma) liegt bei etwa 82 Prozent. Fortschritte in
der Aufbereitung der Therapiepräparate haben Wirksamkeit und Sicherheit der
Hyposensibilisierung weiter verbessert. Auch der Etagenwechsel, der Übergang in ein
allergisches Asthma, kann damit meist verhindert werden. |
Neue Therapieform mit der "Gräsertablette" |
Alternativ
zu Spritzen stand bisher auch die Anwendung mit Tropfen, die unter die Zunge gegeben
werden (sublinguale Immuntherapie SLIT) zur Verfügung. In jüngster Zeit wurde nun eine
Schmelztablette entwickelt, die einmal täglich unter die Zunge platziert wird und sich
rasch auflöst. Die Behandlung sollte 8 bis 12 Wochen vor der Gräsersaison beginnen und
dann ganzjährig über 3 Jahre fortlaufen. Die Tablette enthält Standard-Allergene aus
Wiesenlieschgras (Phleum pratense). Die Gräsertablette" ist im Allgemeinen gut
verträglich. Die häufigste Nebenwirkung ist Juckreiz in Hals und Mund, der aber nur von
kurzer Dauer ist. Eine endgültige Beurteilung dieser Gräsertablette" wird
aber erst durch die Erfahrung der nächsten Zeit möglich sein. Top |
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