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Kurzinfo:
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Nahrungsmittelallergien |
Symptome |
Extrem vielseitige Möglichkeiten mit: Kontaktutrikaria, Ekzem, Konjunktivitis, allergischem Schnupfen, Asthma bronchiale,
Lippen- und Zungenschwellungen, Entzündungen der Zunge und des Rachens, Bildung von
Aphten, Übelkeit, Erbrechen, Verkrampfungen der Speiseröhrenmuskulatur, Koliken, akuter Gastritis, Durchfall, Blähungen,
Nesselsucht, Quicke-Ödem, orales Allergie-Syndrom (OAS), Arthritis, Fieber,
allergischer Vaskulitis, photoallergisches Exanthem. |
Therapie |
Allergenkarenz
für 1-3 Jahre, evtl. Hyposensibilisierung. Medikamentöse Behandlung in schweren Fällen
mit Cromoglycinsäure, orale Antihistaminika, Glukokortikoide in seltenen Fällen |
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Inhaltsübersicht:
Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Krankheitsbild
Therapie |
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Top
Nahrungsmittelunverträglichkeiten
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Nahrungsmittel
bieten unglaublich viele Möglichkeiten für eine Unverträglichkeit. |
Erkrankungen
durch eine Reaktion auf Nahrungsmittel hat es schon immer gegeben. Sie sind sehr
vielseitig und in ihrer individuellen Ausprägung unterschiedlich. Für eine Behandlung
ist aber entscheidend, dass die Ursache der Erkrankung ausfindig gemacht wird. Das ist
gerade bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten nicht leicht, weil die Mechanismen, die zu
einer Erkrankung führen können, sich stark unterscheiden. Das nachfolgende Schaubild
soll einen Überblick über die möglichen Mechanismen geben. |
Nicht
jede Unverträglichkeit beruht auf einer allergischen Reaktion. |
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Vergiftungen
und Intoleranzen müssen von allergischen Reaktionen getrennt werden. |
Bei
der Diagnostik müssen die verschiedenen Möglichkeiten für eine
Unverträglichkeitsreaktion abgeprüft werden, um eine sichere Diagnose stellen zu
können. Es ist z. B. wichtig, Vergiftungen bzw. toxische Reaktionen auszuschließen. Sie
können u.a. durch den Genuss von Pilzen, durch bakterielle Gifte oder durch bei der
Herstellung z. B. mit Chemikalien verunreinigte Nahrungsmittel verursacht werden. Auch die Abgrenzung von Intoleranzen ist sehr wichtig. Enzymatisch
bedingte Intoleranzen beruhen auf einem angeborenen Enzymdefekt, der in der Regel beim
Kontakt mit bestimmten Substanzen sichtbar wird. Enzymdefekte sind selten. Allerdings ist
hier die Forschung noch keinesfalls abgeschlossen. Die Ausnahme bildet die Laktoseintoleranz, die auf einem Mangel des
Enzyms Lactase beruht. Auch Zöliakie ist
vermutlich eine Intoleranz. In diesem Fall vertragen die Betroffenen das Klebereiweiß
Gluten, das in verschiedenen Getreiden vorkommt, nicht. Weitere Intoleranzen sind Sukrase- Isomaltase- Mangel oder Kuhmilchprotein-Intoleranz oder Fruchtzuckerintoleranz.
Sind Vergiftungen und Intoleranzen als Ursache
ausgeschlossen, so ist die Nahrungsmittelunverträglichkeit entweder auf eine Pseudoallergie oder eine "echte" Allergie zurückzuführen.
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Top
Krankheitsbild
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Allergische
Reaktionen der Haut als erste Möglichkeit. |
Das
Krankheitsbild einer Nahrungsmittelallergie ist vielfältig. Keinesfalls beschränken sich
die Symptome "nur" auf Durchfall
und/oder Erbrechen, obwohl dies wohl die häufigsten Reaktionen bei Allergien durch
Nahrungsmittel sind. Zunächst einmal kann schon durch den Kontakt von Nahrungsmittel mit
der Haut eine allergische Reaktion ausgelöst
werden, z. B. bei der Zubereitung. Die typischen Folgen sind eine Kontaktutrikaria (Typ 1 Allergie), die sich auch zu einem Ekzem (Typ
4 Allergie) weiterentwickeln kann. |
Inhalationsallergien |
Über
die Atmung aufgenommene Allergene können ebenfalls Typ
1 Allergien auslösen, die sich in Konjunktivitis,
allergischem Schnupfen und Asthma
bronchiale zeigen. |
Über
den Verdauungstrakt können unterschiedliche allergische Reaktionen stattfinden. |
Gelangt
das Allergen in den Verdauungstrakt, so bieten sich für eine allergische Reaktion
verschiedene Möglichkeiten:
- Im oberen Verdauungstrakt führen Kontaktallergien (Typ 1) zu Lippen- und Zungenschwellungen,
Entzündungen der Zunge und des Rachens und zur Bildung von Aphten. Aphten sind zumeist
runde, stark schmerzende Stellen an der Lippen- und Wangenschleimhaut. Sie sind weißlich
verfärbt und haben einen roten Rand.
- Im Magen-Darm-Trakt führt die Kontaktallergie zu
Übelkeit, Erbrechen, Verkrampfungen der Speiseröhrenmuskulatur, Koliken, akuter Gastritis, Durchfall, Blähungen.
- Werden die Allergene in das Blut aufgenommen, so können
verschiedene Fernreaktionen (Typ 1) an Haut,
Schleimhäuten und Gefäßsystem auftreten. Zu ihnen gehören Nesselsucht, Quicke-Ödem, allergischer Schnupfen, Asthma
bronchiale.
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Notfall
OAS!
Quelle:
Allergologie systematisch. |
Unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme kann sich auch das sogenannte orale
Allergie-Syndrom (OAS) entwickelt. Diese zumeist schwere Reaktion zeigt sich in Neurodermitis und anaphylaktischem Schock und ist als Notfall
zu behandeln. Das OAS tritt häufig als Folge einer Kreuzreaktion zwischen eingeatmeten Allergenen
und Nahrungsmittelallergenen auf. Die folgende Übersicht zeigt die häufigsten
Kombinationen:
Inhalationsallergen |
Nahrungsmittelallergie auf |
Beifuß-,
Korbblütlerpollen z. B. Chrysanthemen, Margeriten, Gerbera, Löwenzahn |
Sellerie,
Petersilie, Kamille, Karotte, Anis, Dill, Lauch, Koriander, Fenchel, Kümmel,
Sonnenblumenkerne |
Birken-, Hasel-, Erlenpollen |
Apfel, Pfirsich, Kirschen, Haselnuss,
Mandeln, Walnuss oder andere Nüsse |
Birkenpollen |
Kiwi |
Vogelfedern, Vogelstaub, Proteine aus
Vogelexkrementen |
Eigelb-Antigene |
Taubenkraut
("ragweed") |
Melonen |
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Verzögerte
Reaktion können noch Tage nach der Nahrungsaufnahme stattfinden. |
Eine
verzögerte Reaktion kommt bei Typ 3 und Typ 4 Allergien vor. Typ 3 entwickelt sich
typischerweise 6 bis 8 Stunden nach der Nahrungsaufnahme und kann sich in Nesselsucht, Arthritis, Fieber und allergischer Vaskulitis äußern. Typ 4 Reaktionen benötigen bis zu zwei
Tagen und können dann Beschwerden eines Ekzems
oder eines photoallergischen Exanthems hervorrufen. Exantheme sind entzündliche
Hautveränderungen, die sich auf größere Bereiche der Haut auswirken. Sie unterliegen
einem zeitlichen Ablauf mit Beginn, Höhepunkt und Ende. In dieser Zeit ändern sich die
Hauterscheinungen. Klassische Exantheme sind z. B. in der Kindheit das Auftreten von Röteln oder Scharlach. Beim photoallergischen
Exanthem ist der Auslöser Licht. |
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Top
Therapie
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Allergenkarenz
für 1 bis 3 Jahre ist die beste und sicherste Therapie. |
Bei
der Therapie liegt der Schwerpunkt der Bemühungen in einer Meidung der auslösenden
Allergene. Das ist die beste und sicherste Form der Therapie. Nahrungsmittelallergien im
Kindes- und auch im Erwachsenenalter verlieren sich meistens nach 1 bis 3 Jahren unter
dieser Therapie. Problem dabei ist, dass nur bei leicht erkennbaren Auslösern die
Vermeidung des Allergens leicht ist. Bei versteckten Nahrungsmittelallergenen ist das sehr
viel komplizierter. Z. B. ist Soja in vielen Nahrungsmitteln enthalten, obwohl es nicht in
der Zutatenliste auftaucht. Es wird als Eindick- und Bindemittel verwendet, ist in
Fertiggerichten, Backwaren, Süßigkeiten, Fleischprodukten und Getränken zu finden. Hier
ist eine umfassende Information Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie. |
Hyposensibilisierung wird kontrovers diskutiert. |
Möglicherweise
ist bei Betroffenen, die eine allergische Reaktion des Verdauungssystems zeigen eine Hyposensibilisierung erfolgreich. Es sollte
aber immer nur ein Allergen auf einmal eingesetzt werden. Die Anwendung der
Hyposensibilisierung wird aber kontrovers diskutiert und ist kein Universalmittel. Bei OAS kann eine Hyposensibilisierung mit Pollen eine Besserung bei
Nahrungsmittelallergenen bringen. |
Medikamente
bei schweren Beschwerden. |
Nahrungsmittelallergien,
die eine schwere Symptomatik aufweisen und gegen mehrere Allergene bestehen, können
medikamentös behandelt werden. Eine vorbeugende Gabe von Cromoglycinsäure wird bei einer
Magen-Darm- Symptomatik empfohlen. Cromoglycinsäure ist ein Antiallergikum, das die
Freisetzung von Entzündungsmediatoren aus den Mastzellen hemmt (vgl. Typ 1 Allergie). Bei über den Blutweg
aufgenommenen Allergenen können orale Antihistaminika eingesetzt werden. Glukokortikoide sind in der Regel
nicht erforderlich. Der anaphylaktische
Schock muss entsprechend behandelt werden. Top |
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