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2002
Juli-Kolumne: Wechseljahre - Gewichtszunahme vorprogrammiert?

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Wechseljahre sind ungerecht. Ich esse nicht mehr und trotzdem nehme ich zu.   Woran liegt das und was kann man dagegen tun?

Eines scheinen Männer und Frauen mit zunehmendem Alter gemeinsam zu haben: ein Gewichtsproblem!

 

Wir Frauen unterscheiden uns dabei von den Männern nur insofern, als dass wir darüber reden. Jede dritte e-mail die mich erreicht hat das Körpergewicht bzw. die unerwünschte Gewichtszunahme in den Wechseljahren zum Thema. Wenn man bedenkt, dass bei zwei Drittel aller Frauen in der Postmenopause eine Adipositas (BMI über 30) besteht, ist das wirklich kein Wunder.

 

Viele Frauen glauben, dass durch die Hormontherapie zur Behandlung von Beschwerden in den Wechseljahren, ein zusätzliches Gewichtsproblem entsteht.

Das stimmt nicht!

Es gibt inzwischen große wissenschaftliche Studien die belegen, dass die Hormontherapie keinen Einfluss auf das Körpergewicht hat.

Dafür gibt es verschiedene Gründe: In der perimenopausalen Übergangsphase kommt es zu erheblichen Veränderungen in der Zusammensetzung des Körpers. Der Fettanteil nimmt zu und der Muskelanteil nimmt ab.

 

Diese Umverteilung ist in doppelter Hinsicht fatal: Zum einen sinkt der dadurch der Grundumsatz um etwa 100 kcal/Tag. Der Grund dafür ist, dass Muskelgewebe, auch wenn es nicht arbeitet, mehr Kalorien verbraucht, als Fettgewebe. Zum anderen kommt es durch den Eintritt in eine ruhigere Lebensphase zu einer Abnahme der körperlichen Aktivität in der Freizeit. Das "kostet" noch mal 130 kcal pro Tag. Insgesamt werden also jeden Tag 230 kcal weniger verbraucht, als vor den Wechseljahren.

 

Die Auswirkungen kann man sich vorstellen: Man isst nicht mehr und nimmt trotzdem zu. Bisher wurde diese These immer belächelt - aber in diesem Fall stimmt sie. Sie nehmen zu, und zwar etwa 0,5 kg pro Jahr. Es sei denn, sie werden aktiv.

 

Beide Seiten der Waage kann man beeinflussen. Stellen Sie sich eine Waagschale vor: auf der einen Seite die Energiezufuhr (Kalorienaufnahme) auf der anderen Seite der Energieverbrauch. Der Kalorienverbrauch setzt sich zusammen aus etwa. 65 % Grundumsatz plus ca. 35 % zusätzlichem Kalorienverbrauch bei körperlicher Betätigung. Wenn Sie Gewicht reduzieren möchten, können Sie auf beiden Seiten der Waagschale eingreifen.

 

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In der ersten Waagschale können Sie die Energiezufuhr beschränken, sprich: FDH. Dass Diäten sinnlos sind, haben Sie sicher längst leidvoll erfahren. Es nutzt also alles nichts, Sie müssen Ihre Essgewohnheiten umstellen. Versagen Sie sich dennoch nicht alle Süßigkeiten oder Knabbereien, das halten Sie sowieso nicht durch. Aber sündigen Sie nicht im Vorübergehen, sondern machen Sie es sich gemütlich und genießen Sie den Riegel Schokolade bewusst. Zum Beispiel 2 x pro Woche eine halbe Tafel, dafür essen Sie an 2 weiteren Tagen pro Woche nichts (wirklich nichts) mehr nach 16 Uhr.

 

Dieses sogenannte DINNER-CANCELLING hat zwei positive Effekte: zum einen natürlich die Kalorienreduktion (die Wirksamkeit wird Sie erstaunen), zum anderen kommt es durch einen nächtlichen Hungerzustand zu einer Unterzuckerung. Hierdurch wird die körpereigene Melatonin- und Wachstumshormonfreisetzung angeregt.

 

Das Wachstumshormon ist eines der wirksamsten Medikamente in der Anti-Aging-Medizin. In Experimenten mit Mäusen wurde gezeigt, dass eine kalorienreduzierte Ernährung zu einer 40prozentigen höheren Lebenserwartung führt. Nun sagen Sie zurecht, ich bin doch keine Maus. Man kann aber davon ausgehen, dass diese Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind.

 

Nun zu der 2. Waagschale: Sie können den Kalorienverbrauch erhöhen indem Sie sich bewegen. Nehmen Sie die Treppe statt den Aufzug. Lassen Sie das Auto mal stehen und nehmen lieber das Fahrrad. Und natürlich vor allem: Treiben Sie Sport! Dadurch steigern Sie nicht nur kurzfristig während des Sports den Kalorienverbrauch sondern auch langfristig, weil Sie mehr Muskeln aufbauen und - Sie wissen es schon - Muskeln auch in Ruhe mehr Kalorien verbrauchen als Fett. So hilft der Sport Ihr Gewicht zu halten oder zu reduzieren.

 

Sport kann jedoch noch viel mehr. Von den vielfältigen medizinischen Vorteilen und darüber was es mit dem sog. Glückshormon auf sich hat, erzähle ich Ihnen beim nächsten Mal.

Schöne Ferien wünscht Ihnen

Dr. med. Gabriele von Villiez

 

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