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Hypoaldosteronismus
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Differenzierung
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Ein zu niedriger Aldosteronspiegel kann mehrere Ursachen haben
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Bei
einem Hypoaldosteronismus ist der Aldosteronspiegel
zu niedrig. Aldosteron ist ein Mineralokortikoid,
das in der Nebenniere produziert wird. Es reguliert den Elektrolyt- und Wasserhaushalt im
Körper. Die Regulation der Aldosteronproduktion erfolgt durch Kalium, ACTH und das Renin- Angiotensin- Aldosteron- System.
Eine Verminderung von Aldosteron kann deshalb grundsätzlich verschiedene Ursachen haben:
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Renin ist das Kriterium bei der Einteilung der verschiedenen Formen
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Grundsätzlich
werden zwei Formen unterschieden: der primäre Hypoaldosteronismus und der sekundäre
Hypoaldosteronismus. Als Unterscheidungskriterium gilt das Renin.
- Beim primären Hypoaldosteronismus ist das Renin erhöht,
- beim sekundären Hypoaldosteronismus ist das Renin
erniedrigt.
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Ursachen
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Medikamente können die Aldosteronproduktion stören
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Ist
die Aldosteronproduktion gestört, so führt das über eine verminderte Ausscheidung von
Kalium zu einer Hyperkaliämie. Wegen
der Gefahr von Herzrhythmusstörungen
sollte so bald wie möglich mit einer Therapie begonnen werden. Besonders gefährdet sind
Menschen, die Medikamente einnehmen, die die Aldosteron oder Renin Produktion vermindern.
Dazu gehören z. B. Betablocker
oder Kalziumantagonisten.
Auch Diabetiker gehören zur gefährdeten Gruppen. |
Häufigste
Ursache ist Morbus Addison
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Am
häufigsten tritt der Hypoaldosteronismus als Folge des Morbus
Addison bzw. Nebennierenrindeninsuffizienz auf. Der
erniedrigte Aldosteronspiegel führt zu einem Natriumverlust. Es entwickelt sich eine Hyponatriämie (erniedrigter
Blutnatriumspiegel) mit vermindertem Blutvolumen und niedrigem Blutdruck. Eine Hyperkaliämie entwickelt
sich aufgrund verringerter Kalium- und Wasserausscheidung ebenso wie eine stoffwechselbedingte
Azidose (Störung des Säure-Basen-Gleichgewichts
im Blut durch Zunahme der sauren Stoffwechselprodukte). |
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Als
Differentialdiagnose des Hypoaldosteronismus müssen folgende Zustände abgeklärt werden:
(Quelle: TIM)
primärer
Hyoaldosteronismus:
Renin erhöht
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sekundärer
Hyoaldosteronismus:
Renin erniedrigt
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21-Hydroxylase-Mangel (gestörte
Aldosteronsynthese)
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AIDS
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Therapie mit Betablockern oder nichtsteroidalen
Antiphlogistika (synonym NSAR)
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Krankheitsbild
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Leitsymptome
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Das
Krankheitsbild ist vielfältig. Die verschiedenen Symptome entwickelt sich aufgrund der
sich entwickelnden Stoffwechselstörungen.
- Als Folge der Hyponatriämie zeigen sich Müdigkeit,
Schwäche, Übelkeit und Erbrechen.
- Muskelkrämpfe und Herzrhythmusstörungen
sind aufgrund der Hyperkaliämie
anzutreffen.
- Die auftretende Azidose
verursacht in der Symptomatik Bewusstseinsstörungen, eine übertriebene Atemtätigkeit
und im schlimmsten Fall Koma.
- Kopfschmerzen
und Verwirrtheit sind die Folge der intrazellulären Hydratation (Verteilung des
Körperwassers ins Zellinnere).
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Salzverlustsyndom bei Neugeborenen
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Im Neugeborenenalter entsteht bei primärem
Aldosteronmangel infolge der verminderten Flüssigkeitsmenge im Körper,
Natriummangel und Kaliumüberschuss das sogenannte Salzverlustsyndom. Die
Kinder zeigen Trinkschwäche, Apathie, Erbrechen, Durchfall und Austrocknung.
Ohne Behandlung entwickelt sich ein lebensbedrohlicher Zustand. Ältere
Betroffene leiden unter niedrigem Blutdruck mit Schwindel und Schwarzwerden
vor Augen. |
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Diagnostik
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Bei
Betroffenen mit einer Hyperkaliämie, bei denen die üblichen Ursachen wie z. B. eine
vermehrte Kaliumaufnahme, Ketoazidose, Katabolismus oder verminderte Kaliumausscheidung
ausgeschlossen wurde, sollte auf einen Hypoaldosteronismus hin untersucht werden.
Zunächst
werden die Aldosteronwerte im Plasma und im Urin bestimmt. Ist die Aldosteronausschüttung im
24-Stunden-Sammelurin und im Plasma zu niedrig, wird versucht, die
Ausschüttung anzuregen. Dies geschieht durch den sogenannten Orthostasetest.
Nach 2-stündiger aufrechter Körperhaltung steigt bei Gesunden der
Aldosteronwert im Plasma deutlich an, bei den Betroffenen nicht. |
Reninwerte differenzieren die Diagnose
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Ist
die Aldosteronausschüttung trotz Anregung erniedrigt, so muss die Reninaktivität
festgestellt werden. Sind die Reninwerte erhöht, so liegt ein primärer
Hypoaldosteronismus vor. Bei erniedrigten Reninwerten spricht man von einem sekundären
Hypoaldosteronismus.
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Therapie
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Die
primäre Form wird mit Fludrocortison behandelt
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Beim
primärem Hypoaldosteronismus ist eine lebenslange Gabe von
Mineralokortikoiden und
Natriumchlorid erforderlich. Häufig wird Fludrocortison verordnet. Zur Therapiekontrolle
werden die Plasmareninwerte gemessen. Bei der richtigen Dosierung sollten sich die Werte
normalisieren. |
Therapie
der sekundären Form oft Kombination eines Diuretikums mit einem
Mineralokortikoid
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Der
sekundäre Hypoaldosteronismus ist therapeutisch komplexer, weil viele Betroffene
begleitend an Bluthochdruck oder Herzinsuffizienz leiden. In diesen Fällen
wird häufig ein kaliuretisches Diuretikum verordnet, z. B. Hydrochlorothiazide oder
Chlorthalidon. Diese Medikamente haben den Vorteil, das sie die restliche Fähigkeit der
Reninausschüttung fördern. Möglich ist auch die Kombination mit einem
Mineralokortikoid. |
Ohne
Hypertonie ist oft ein Mineralocorticoid ausreichend
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Grundsätzlich
sollten beim sekundären Hypoaldosteronismus renin- oder aldosteronsenkende Medikamente
vermieden werden. Dazu gehören u. a. Kalziumantagonisten, Beta-Blocker, ACE-Hemmer oder NSAR. Bei Betroffenen, die nicht unter Hypertonie leiden, kann ein niedrig dosiertes
Mineralocorticoid angewandt werden.
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