Kardiologie

Anatomie und Physiologie
Untersuchungen
Operationen - Herzchirurgie
Risikofaktoren für Herzerkrankungen
Angina pectoris
Antiarrhythmika
Arteriosklerose
Blutdruck
Hoher Blutdruck
Niedriger Blutdruck
Blutfett, Fettstoffwechsel, Cholesterin
Endokarderkrankungen - Erkrankungen der Herzinnenhaut
Funktionelle Herzbeschwerden
Herzerkrankungen
Herzerkrankungen bei Frauen
Herzinfarkt
Herzklappenerkrankungen
Herzmuskelerkrankungen
Herzneurose
Herzrhythmusstörungen
Herzschwäche
Plötzlicher Herztod
Koronare Herzkrankheit
Myokardischämie
Perikarderkrankungen
Septumdefekte
Vorhofflimmern

Was ist Herzschwäche?

Inhaltsübersicht:
Definition
Ursachen
Klassifikation/Schweregrade

 

Top

Definition

Das Herz kann die Anforderungen des Körpers nicht mehr erfüllen.

Wird der Herzmuskel geschädigt und kann seine Funktion nicht mehr vollständig erfüllen, so kommt es zu einer Herzschwäche oder Herzinsuffizienz. Dabei ist das Herz nicht mehr in der Lage, den Körper ausreichend mit Blut zu versorgen und das Blut staut sich vor den beiden Herzkammern. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 1995 eine Definition geschaffen, die festlegt, dass eine Herzinsuffizienz die Unfähigkeit des Herzens beschreibt, Blut und Sauerstoff in einem Maße zu den Organen zu transportieren, die den jeweiligen Bedürfnissen entspricht und dass die Krankheitssymptome der Luftnot und der schnellen Ermüdbarkeit auf eine Herzerkrankung zurückgeführt werden können.

 

Die Schwäche kann diagnostisch nachgewiesen werden.

Die European Society of Cardiology beschreibt die Definition der WHO anhand von Kriterien, die sich gegenseitig beeinflussen. Von den drei Kriterien müssen zwei erfüllt sein, dann kann man von einer Herzinsuffizienz ausgehen:
  • Herzinsuffizienzsymptome in Ruhe und unter Belastung
  • Mit Hilfe diagnostischer Maßnahmen nachgewiesene Fehlfunktion des Herzens.
  • Ansprechen auf eine Herzinsuffizienztherapie

 

Top

Ursachen

Nach einem Herzinfarkt bleibt immer eine Herzschwäche zurück.

Eine Schädigung des Herzmuskels kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Es kann eine direkte Schädigung vorausgegangen sein, etwa durch einen Herzinfarkt, bei dem durch ungenügende Durchblutung und Sauerstoffmangel ein Teil des Herzmuskelgewebes abstirbt. Schädigungen können auch durch Entzündungen oder Durchblutungsstörungen, wie sie bei Angina pectoris typisch sind, hervorgerufen werden. Wichtig ist, dass jeder, der an einer koronaren Herzerkrankung, wie Angina pectoris oder Herzinfarkt erkrankt ist, sich bewusst macht, dass diese Erkrankungen immer eine Herzschwäche zur Folge haben.

 

Herzschwäche hat konkrete Ursachen.

Fasst man die häufigsten Ursachen einer chronischen Herzschwäche zusammen, so sind das:
  • Koronare Herzkrankheit
  • Arterielle Hypertonie (andauernder Bluthochdruck führt zu einer Verdickung des Herzmuskels)
  • Kardiomyopathien (Herzmuskelerkrankungen mit Funktionseinschränkung des Herzmuskels)
  • Medikamente (Betablocker, Calciumantagonisten und Antiarrhythmika)
  • seltene Erkrankungen, die neuromuskuläre Veränderungen mit sich bringen

 

Die Risiken sind nicht neu.

Die Risikofaktoren, die zu Herzschwäche führen, sind auch hier dieselben, wie bei anderen Herzerkrankungen. Besonders zu beachten sind Hypertonie, Arteriosklerose, Fettstoffwechselstörungen, Übergewicht, Rauchen und Diabetes.

 

3 bis 4-faches Risiko bei Hypertonie und nach Herzinfarkt.

Besonders hervorzuheben ist bei den Ursachen der Bluthochdruck und die koronare Herzkrankheit. Bei über drei Viertel aller von Herzschwäche Betroffenen liegt eine Hypertonie oder eine koronare Herzkrankheit zugrunde. Das Risiko für eine Herzinsuffizienz ist bei Hypertonie verdreifacht, bei einer koronaren Herzkrankheit sogar vervierfacht. Das bedeutet, dass bei der vorbeugenden Behandlung einer Herzschwäche eine konsequente Therapie des Bluthochdrucks und seiner Risikofaktoren von besonderer Bedeutung ist.

 

Eine Herzschwäche ist eine lebenslange Erkrankung.

Die Herzschwäche ist eine chronische Erkrankung. Das heißt, Beschwerden und Ursachen bzw. Risikofaktoren können zwar behandelt, aber ihre Folgen können häufig nicht vollständig beseitigt werden. Einmal abgestorbenes Gewebe, z. B. Vernarbungen nach einem Herzinfarkt, kann nicht ersetzt werden. Das Herz ist dauerhaft geschwächt. Vergleichen kann man das mit anderen chronischen Erkrankungen, etwa der Zuckerkrankheit (Diabetes). Diese Erkenntnis ist sehr wichtig, denn das bedeutet, dass eine Herzschwäche eine lebenslange Behandlung erforderlich macht auch dann, wenn keine schwerwiegenden Beschwerden vorhanden sind.

 

Top

Klassifikation/Schweregrade

Die Schweregrade sind bei der Wahl der geeigneten Therapie von Bedeutung.

Die chronische Herzinsuffizienz ist eine Erkrankung, die sich häufig zu Beginn schleichend bemerkbar macht und unbehandelt unaufhaltsam in einen Teufelskreis mündet, der ein zunehmend schwereres Krankheitsbild hervorruft. Die New York Heart Association (NYHA) teilt die Herzinsuffizienz in vier Schweregrade ein:
  • NYHA I = Keine Beschwerden. Nur bei außergewöhnlichen körperlichen Anstrengungen kann es zu Beschwerden wie vermehrter Luftnot kommen.
  • NYHA II = Keine Beschwerden bei normalen täglichen körperlichen Belastungen. Bei höheren Belastungen kommt es zu leichten (IIa) bis mittleren (IIb) Beschwerden. Die Leistungsfähigkeit ist eingeschränkt.
  • NYHA III = Schon bei alltäglichen durchschnittlichen Belastungen kommt es zu Beschwerden. Nur in Ruhe keine Beschwerden. Die Leistungsfähigkeit ist deutlich eingeschränkt.
  • NYHA IV = Bereits in Ruhe kommt es zu Beschwerden, die bei körperlichen Belastungen deutlich zunehmen. Es besteht eine schwere Einschränkung der Leistungsfähigkeit.

Top

Zur Übersicht
Herzschwäche / Herzinsuffizienz

 


MedizInfo®Homepage
zur Startseite

zur Übersicht
des Unterthemas
zur Übersicht
des Oberthemas