Das geschädigte Herz baut sich um.
|
Nach der Definition der NYHA
ist jeder Mensch, der einen Herzinfarkt hatte, von
einer Herzschwäche betroffen. Warum und dass das auch wirklich so ist, liegt auch mit an
den körpereigenen Bemühungen, den Schaden zu reparieren. Einige der körpereigene
"Reparaturmechanismen", die eingesetzt werden, um ein geschädigtes Herz zu
stützen, führen eher dazu, dass sich der vorgeschädigte Herzmuskel nicht regenerieren
kann. So wird die Entwicklung einer Herzschwäche sogar noch unterstützt. |
Hilfssysteme versuchen, die Aufgaben des geschwächten Teil zu
übernehmen.
|
Hoher Blutdruck, Arteriosklerose, erhöhter Blutzuckerspiegel und Rauchen sind oft die ersten
herzschädigenden Bestandteile eines Teufelskreises. Es entstehen Blutgerinnsel, die die Herzkranzgefässe verstopfen. Der Herzinfarkt ist da. Aufgrund von Sauerstoffmangel
stirbt Herzmuskelgewebe ab. Dieses tote Gewebe kann nicht mehr wiederbelebt werden. Der
Rest des Herzmuskelns muss jetzt aber die Leistung seines "toten Teils" mit
übernehmen. Dazu werden verschieden Hilfssysteme aktiviert, über die der Körper
verfügt. |
Die Blutdruck wird erhöht. Das Herz schlägt schneller.
|
Um, trotz der Schwächung des Herzmuskels den Blutdruck in den
lebenswichtigen Organen aufrecht zu erhalten, werden die feinen Blutgefässe in der
peripheren Körperbereichen (Arme und Beine) enger gestellt. Das geschieht über die
vermehrte Ausschüttung des Hormons Angiotensin. Diese Blutdruckregulation findet in
den Nieren statt. Wie das genau geht, finden Sie hier beschrieben.
Gleichzeitig mit der Engstellung der Blutgefäße wird der Herzschlag beschleunigt. Diese
Maßnahmen, die die Leistung des Herzens ankurbeln, erschöpfen es auch gleichzeitig.
Dennoch "bewerte" der Körper die Erschöpfung des Herzens nur als ein Zeichen
dafür, dass er seine Anstrengungen vergrößern muss. |
Nabengewebe wächst auch in gesunde Muskelabschnitte des Herzens.
|
Um den "toten Bereich" des Herzmuskels zu "heilen",
werden, wie bei jeder anderen Verletzung, Substanzen ausgeschüttet, die die Narbenbildung
unterstützen. Bindegewebe wächst in den abgestorbenen Bereich des Herzmuskels ein.
Leider beschränkt es sich nicht auf diesen Bereich. Benachbartes gesundes
Herzmuskelgewebe wird ebenfalls von bindegewebigen Strukturen "infiltriert". Das
führt zu einer weiteren Schwächung des Herzmuskels, denn das Bindegewebe in gesundem
Muskel braucht Platz und verhindert dadurch dessen ausreichende Versorgung mit Blut und
deshalb auch mit Sauerstoff. Es sterben weitere, bisher gesunde Herzmuskelzellen, ab. |
Der Herzmuskel wächst und wird dicker.
|
Um diese weitere Verschlechterung in der Versorgung auszugleichen, baut
sich das Herzgewebe um. Weil es ein Muskel ist, kann es wachsen und sich verdicken. Ein
Sportlerherz gewinnt durch die Vergrößerung eine bessere Leistungsfähigkeit. Bei einem
von Herzschwäche Betroffenen führt der Dickenzuwachs aber zu einer verstärkten
Erschöpfung des Herzmuskels. Dadurch nimmt das Herz, obwohl vergrößert, immer weiter an
Leistungsfähigkeit ab. Die Schwäche des Herzens wird immer größer. Die
Überbeanspruchung führt dazu, dass es, wie ein Gummi, das laufend unter Spannung
gehalten wird, immer mehr ausleiert. Schließlich pumpt das Herz nicht mehr sechs Liter
Blut in der Minute durch den Körper, sondern nur noch 2 Liter. |
Herzschwäche im "Endstadium".
|
Am Ende ist das Herz so schwach, dass es nur noch in aufrechter
Körperhaltung des Betroffenen ein ausreichende Blutzirkulation aufrecht erhalten kann. Im
Liegen staut sich das Blut vor dem Herzen. Das führt dann dazu, dass sich Flüssigkeit in
der Lunge sammelt. Das ist dann das "Endstadium" der Herzschwäche. |
Herzschwäche ist eine lebenslange Erkrankung.
|
Eine medikamentöse Behandlung muss diesen Teufelskreis der
"Reparaturbemühungen" des eigenen Körpers durchbrechen, bzw. ihn in die
richtige Richtung lenken. Dazu ist ein Umdenken der Betroffenen und der Mediziner
erforderlich. Es ist wichtig, die Herzschwäche schon zu ihrem Beginn als eine chronische,
lebenslange Erkrankung anzusehen. Die Behandlung muss dementsprechend auch lebenslang sein
und sich auf eine Entlastung des Herzmuskels konzentrieren.
|