Kardiologie

Anatomie und Physiologie
Untersuchungen
Operationen - Herzchirurgie
Risikofaktoren für Herzerkrankungen
Angina pectoris
Antiarrhythmika
Arteriosklerose
Blutdruck
Hoher Blutdruck
Niedriger Blutdruck
Blutfett, Fettstoffwechsel, Cholesterin
Endokarderkrankungen - Erkrankungen der Herzinnenhaut
Funktionelle Herzbeschwerden
Herzerkrankungen
Herzerkrankungen bei Frauen
Herzinfarkt
Herzklappenerkrankungen
Herzmuskelerkrankungen
Herzneurose
Herzrhythmusstörungen
Herzschwäche
Plötzlicher Herztod
Koronare Herzkrankheit
Myokardischämie
Perikarderkrankungen
Septumdefekte
Vorhofflimmern

Perikardtamponade

Eine Tamponade kann sich plötzlich oder schleichend entwickeln.

Im medizinischen Fachjargon spricht man von einer Herzbeutel- oder Perikardtamponade, wenn ein Perikarderguss so heftig ist, dass es zu Einschränkungen bei der diastolischen Füllung der Herzkammern kommt. Die Menge, die zu einer solchen Einschränkung führt, kann sehr unterschiedlich sein. Tritt ein Perikarderguss plötzlich auf, so reicht schon eine Menge von etwa 150 bis 200 ml aus. Entwickelt sich der Perikarderguss langsam, so kann die Menge bei 1 bis 2 Litern betragen, bis sich Beschwerden zeigen.

 

Unter bestimmten Bedingungen kommt es häufiger zu einer Tamponade.

Zu den Ursachen, die das Auftreten einer Perikardtamponade begünstigen, gehören u.a.:
  • Perikarditis, wenn gleichzeitig Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung, sogenannte Antikoagulantien, eingenommen werden.
  • Herzinfarkt mit Einriss des Herzmuskels
  • Verletzungen, z. B. durch Stichverletzungen, stumpfe Gewalteinwirkungen, chirurgische Eingriffe u.a.
  • Neoplasien, das sind Gewebeneubildungen, z. B. Zysten oder Tumore
  • disseziierendes Aortenaneurysma

 

Die Tamponade ist lebensbedrohend.

Zum Beschwerdebild gehören akut auftretende Atemnot, dumpfe Schmerzen hinter dem Brustbein, Beklemmungsgefühl, Schwindel, bei Anstrengung kurze Bewusstlosigkeit, Schweißausbruch, Herzrasen, Hypotonie (niedriger arterieller Blutdruck), erhöhter venöser Druck, Pulsus paradoxus, leise Herztöne, gar nicht oder kaum tastbarer Herzspitzenstoß. Wegweisend bei der Diagnose ist das Auftreten der sogenannten Beck-Tias:
  • leise Herztöne
  • niedriger arterieller Blutdruck
  • erhöhter venöser Blutdruck

Die Beck-Tias tritt außer bei der Perikardtamponade auch nocht bei der konstriktiven Perikarditis auf.

 

Es muss   s o f o r t   eine Punktion durchgeführt werden.

Die Perikardtamponade ist eine lebensbedrohliche Situation. Es muss sofort zur Druckentlastung des Perikardraumes eine Punktion durchgeführt werden. Häufig wird auch eine Perikarddrainage gelegt. Dabei wird empfohlen, einen Katheter mit mehreren Seitenlöchern zu verwenden. Wurde die Perikardtamponade durch eine Verletzung verursacht, so muss die Wunde operativ versorgt werden.

 

Der niedrige Blutdruck sollte schnell angeglichen werden.

Um den Blutdruck wieder zu steigern, kann eine Infusion oder Transfusion, bei Blutverlust auch eine Bluttransfusion vorübergehend den Blutdruck verbessern. Wichtig ist die engmaschige Kontrolle von Blutdruck, Herzfrequenz und zentralem Venendruck. Um das wiederholte Auftreten einer Perikardtamponade zu vermeiden, muss die Grundkrankheit behandelt werden. Eine bestehende Therapie mit Antikoagulantien sollte evt. überdacht werden. Kommt es wiederholt zu Perikardtamponaden, so wird häufig eine Fensterung des Herzbeutels durchgeführt.

Top

Zur Übersicht
Perikarderkrankungen

 


MedizInfo®Homepage
zur Startseite

zur Übersicht
des Unterthemas
zur Übersicht
des Oberthemas