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Ursachen und Formen
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Die chronische Perikarditis kann ohne vorherige akute Perikarditis
auftreten.
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Eine akute Perikarditis heilt bei
fachgerechter Behandlung in den meisten Fällen aus. Es gibt aber Fälle, bei denen die
Erkrankung immer wieder aufflammt, bevor es zu einer endgültigen Ausheilung kommt. Dauert
diesen Zustand über einen Zeitraum von mehr als 3 bis 6 Monaten an, so spricht man von
einer chronische Perikarditis. Die chronische Perikarditis tritt auch häufig ohne
vorherige eine akute Perikarditis auf. |
Häufige Ursachen für eine chronische Perikarditis.
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Es gibt einige Krankheitsbilder, bei denen eine chronische Perikarditis
vorwiegend auftritt. Das sind u.a. Tuberkulose,
Autoimmunprozesse, Harnvergiftung/Niereninsuffizienz, Tumore und Kollagenosen. Auch nach einer Strahlentherapie
kann es zur Ausbildung einer chronischen Perikarditis kommen. |
Die Folgen können unterschiedlich sein.
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Es gibt drei verschiedene Formen der chronischen Perikarditis:
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Diese Formen werden deshalb unterschieden, weil sich bei ihnen jeweils
typische Veränderungen des Perikard und der umgebenden Strukturen ergeben. Dabei kann
sich eine konstriktive Perikarditis auch aus den beiden ersten Formen entwickeln. |
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Folgen und Beschwerden
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Schwielenartige Verwachsungen schränken die Herzfunktion ein.
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Als Folge einer chronischen Perikarditis kann es zu einer schwielenartigen
Verwachsung der beiden Blätter des Herzbeutels kommen. Das
führt zu einer schweren Beeinträchtigung der Herzfunktion mit typischen Symptomen der Rechtsherzinsuffizienz: Je nach
Schwere, blaue Lippen, Atemnot, gestaute Halsvenen, vergrößerte Leber (Beschwerden im
Oberbauch). Stauungsnieren, verringerter Blutdruck (Hypotonie) und Ödeme in Armen. Für
diese Folge findet sich in der medizinischen Fachliteratur häufig der Begriff
"Concretio pericardii". |
Der äußere Herzbeutel ist mit dem Brustfell im Mediastinum
verwachsen.
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Als "Accretio pericardii" wird die örtlich begrenzte
Verwachsung des äußeren Blattes des Herzbeutels mit dem
Brustfell im Bereich des mittleren Brustraumes (Mediastinum) verwachsen. Das kann im
Bereich des Brustbeins, des Zwerchfells oder der linken Lunge sein. Auch dies kann Folge
einer schweren chronischen Perikarditis sein. Durch eine solche Verwachsung kann das Herz
bei Bewegungen seine Lage im Mediastinum nicht mehr anpassen. |
Der Herzspitzenstoß ist nicht mehr
fühlbar.
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Im Bereich der Herzspitze ziehen sich bei der Kontraktion der Herzkammern
(Systole) die Zwischenräume zwischen den Rippen, die Interkostalräume, mit nach innen.
Dadurch kann man den Herzspitzenstoß (Anstoßen der Herzspitze an die Brustwand bei der
Systole) nicht mehr fühlen (diagnostischer Hinweis). Medizinisch nennt sich das auch
"negativer Herzspitzenstoß". |
Es zeigt sich ein "Pulsus
paradoxus".
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Durch die Einengung der großen Blutgefäße kommt es zu einem sogenannten
"Pulus paradoxus". Normalerweise würde die Pulsamplitude bei der Einatmung um
maximal 5 mmHg abnehmen. Beim paradoxen Puls sinkt die Pulsamplitude um mehr als 10 mmHg. |
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Folgen der Concretio pericardii und Accretio pericardii treten häufig
zusammen auf. |
Die Entwicklung ist oft schleichend.
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Häufig entwickelt sich eine chronische Perikarditis schleichend. Sie kann
mit den typischen Beschwerden einer akuten Perikarditis
verbunden sein. Sehr häufig aber verläuft eine chronische Perikarditis ohne Symptome.
Der chronische Perikarderguss entwickelt sich oft so langsam, dass es erst sehr spät zu
Beschwerden kommt. Oft kommt es erst bei Ergüssen
über 500 ml zu Beschwerden. |
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Diagnostik und Therapie
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Oft findet sich der eigentliche Auslöser nicht.
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Das Vorgehen bei der Diagnostik ist das gleiche, wie bei der akuten
Perikarditis. Das Vorgehen wird hier näher beschrieben.
Dennoch lässt sich bei fast der Hälfte der Betroffenen auch durch eine umfangreiche
Diagnostik nicht mehr feststellten, welche Auslöser für die chronische Perikarditis
verantwortlich sind. |
Kortikoide über mehrere Monate sind notwendig.
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In der Regel wird die chronische Perikarditis mit Kortikoiden behandelt.
Die Medikamente müssen über mehrere Monate eingenommen werden. Bei wiederholtem Erguss
wird häufig eine Perikardfensterung vorgenommen. Tritt keine Heilung ein und\oder ist die
Herztätigkeit stark eingeschränkt, so kann eine operative Entfernung des Perikards
(Perikardektomie) notwendig sein.
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