ADS/ADHS verschwindet nicht von allein
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Ohne Therapie geht es nicht. Die Erkrankung ist in keinem
Fall harmlos und sie verschwindet auch nicht einfach so. Das zeigen Untersuchungen über
die Entwicklung von Patienten mit und ohne Behandlung. Risiken, die bis in das
Erwachsenenalter reichen und erhebliche Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen haben
sind u.a.:
- chronische Konflikte
- schulische Probleme, Probleme am Arbeitsplatz
- erhöhte Gefahr zur Kriminalität, besonders Kleinkriminalität
- erhöhte Suchtgefährdung
- Verursachung von Verkehrsunfällen
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Auch Erwachsene leiden noch an Symptomen
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Die Annahme, dass Hyperaktivität sich in der Pubertät
"schon gibt", ist zwar bezüglich der motorischen Unruhe oft richtig. Das
bedeutet jedoch nicht das Ende der Störung. Depressionen, leichte
Beeinflussbarkeit, risikoreiches Verhalten und eine gestörte Selbstorganisation sind nur
Beispiele für Symptome, die auch im Erwachsenenalter noch erkennbar sein können.
Auswirkungen hat das z. B. in der Form, dass diese Menschen häufiger Unfälle oder
Beinaheunfälle erleiden, Partnerschaften sind häufig konfliktreich und kurz. Außerdem
wechseln Menschen mit ADS/ADHS häufiger ihren Arbeitsplatz. |
Es müssen immer mehrere Therapien angewandt werden
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Die Notwendigkeit einer Behandlung ist aber natürlich schon
allein deshalb gegeben, um dem Kind eine gesunde Entwicklung zu ermöglichen. Ein
einheitliches Behandlungskonzept für ADS/ADHS-Kinder gibt es nicht. Die Diskussion um
geeignete Therapien ist sehr vielseitig. Häufig werden zur Behandlung von ADS/ADHS
Psychostimulanzien und andere Medikamente eingesetzt (vgl. Medikamentöse
Therapie). Das ist aber nicht immer erforderlich. Oft reichen Änderungen im Umgang
mit dem Kind und ein klar strukturierter Tagesablauf aus, um positive Veränderungen zu
bewirken. Homöopathie kann ebenfalls eine Alternative
sein. Das ist sehr stark vom Einzelfall abhängig. |
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Aus diesem Grunde ist ein vielschichtiges Behandlungskonzept
erforderlich, das sich ganz konkret an den Gegebenheiten des einzelnen ADS/ADHS-Kindes
orientiert. Wichtig ist auch, dass alle Beteiligten wie Fachärzte, Psychologen, Eltern,
Lehrer, Erzieher zusammenarbeiten. |
Grundpfeiler der Behandlung
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Die Behandlung besteht aus folgenden Grundpfeiler:
- Beratung und Aufklärung des Kindes
- Beratung und Unterstützung der Bezugspersonen in der Familie und außerhalb
- Psychotherapie und spezielle Pädagogik
- Medikamentöse Therapie, Homöopathie
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Die Eltern-Kind- Behandlung berücksichtigt die
individuellen Verhältnisse
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Immer erforderlich ist die Information, Aufklärung und
Anleitung des Kindes, der Eltern und des sozialen Umfeldes. Sinnvoll ist eine
Eltern-Kind-Behandlung, bei der die in der jeweiligen Familie vorherrschenden
störungsspezifischen Bedingungen aufgearbeitet werden. Ein gezieltes Elterntraining
ermöglicht das Einüben von Verhaltensweisen, die im Alltag den Umgang mit dem
betroffenen Kind vereinfachen. Welche weiteren Formen der Verhaltenstherapie notwendig
sind, hängt vom Einzelfall ab. |
Behandlungsformen
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Mögliche Behandlungsformen sind:
- Soziales Kompetenztraining
- Aufmerksamkeitstraining
- Einzelpsychotherapie
- Gruppenpsychotherapie
- Familientherapie
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Zusätzliche Behandlungen
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Je nachdem, ob das betroffene Kind weitere
Störungen entwickelt hat, müssen gezielte Behandlungen zusätzlich erfolgen, etwa
gegen Lese-Rechtschreibschwäche, Rechenschwäche, Depression, Angst oder Störungen des
Sozialverhaltens. |
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Je nach Schwere der Erkrankung kann auch eine medikamentöse
Therapie sinnvoll sein. Ausführliche Informationen dazu finden Sie im Text "Medikamentöse Therapie". |