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Medikamentöse Therapie bei ADS/ADHS
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Der Einzelfall ist entscheidend
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Eine medikamentöse Therapie ist nicht immer erforderlich. Oft reichen
Änderungen im Umgang mit dem Kind und ein klar strukturierter Tagesablauf aus, um
positive Veränderungen zu bewirken. Das ist aber sehr stark vom Einzelfall abhängig. |
Bei schweren Fällen können Psychostimulanzien - das bekannteste ist
Methylphenidat - eingesetzt werden
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Reichen Veränderungen im Umfeld, Elterntraining und
Verhaltenstherapie nicht aus (vgl. Therapie bei ADS/ADHS), so
kann eine medikamentöse Therapie erforderlich sein. Es gibt bis heute leider kein
Medikament, das Heilung versprechen kann. Bei ausgeprägten Fällen können
Psychostimulanzien - das bekannteste ist Methylphenidat - eingesetzt werden. Diese
Substanzen führen zu einem ausgeglichenen Vorkommen der Botenstoffe im Gehirn (vgl.
Ursachen ADS/ADHS). Die Kinder werden durch Psychostimulanzien ruhiger, aufmerksamer und
haben so mehr Kontrolle über ihr Verhalten. Beruhigungsmittel hätten den
gegenteiligen Effekt, das Verhalten würde sich verschlechtern. Für Kinder unter 6 Jahren
ist die Therapie mit Methylphenidat nicht zugelassen. Methylphenidat darf außerdem nur
nach eindeutiger Diagnose von ADS/ADHS verordnet werden. |
Es können Nebenwirkungen auftreten
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Schon nach 30 bis 45 Minuten beginnt Methylphenidat zu wirken. Die
Wirkdauer beträgt etwa 2 bis 4 Stunden und schwächt dann ab. Es muss unbedingt eine
individuelle Dosierung vorgenommen werden. Bei auftretenden Nebenwirkungen sollte die
Dosierung gesenkt werden. Zu den möglichen Nebenwirkungen von Methylphenidat gehören
Einschlafstörungen, Appetitlosigkeit, gastrointestinale Beschwerden wie Bauchschmerzen
oder Erbrechen, Weinerlichkeit, Zuckungen (Tics). Selten treten Schwindel,
Schweißausbrüche, Fieber, Kopfschmerzen, Senkungen des Blutdrucks, Erhöhung der
Herzfrequenz und Trockenheit der Schleimhäute auf. Aufgrund fehlender Daten zur
Langzeitanwendung kann zur Behandlungssicherheit derzeit noch keine Aussage getroffen
werden. Daher stehen die derzeit angewandten Psychoparmaka unter verstärkter Beobachtung
der Arzneimittelbehörden. |
Suchtgefahr bei Therapie nicht belegt
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Methylphenidat wird seit 15 Jahren in der Therapie von ADS/ADHS angewandt.
Bei fachgerechter Therapie von ADS/ADHS ist bisher kein Fall von Abhängigkeit
festgestellt worden. Bei ADHS-Patienten wurde bislang keine Häufung von Psychosen und
affektiven Störungen (Depressionen) durch die Medikation beobachtet. |
Methylphenidat niemals isoliert anwenden
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Methylphenidat sollte nur nach gründlicher fachgerechter Diagnostik
verabreicht werden. Die Dosis muss in jedem Fall individuell eingestellt werden, denn die
gewünschte Wirkung tritt individuell bei sehr unterschiedlichen Dosen auf. Das Absetzen
des Medikamentes sollte langsam und schrittweise durchgeführt werden. Außerdem sollte
Methylphenidat nicht als isolierte Therapie verordnet werden. Immer ist eine begleitende
psychotherapeutische Behandlung erforderlich. |
Fachgerechte Diagnostik ist unabdingbare Voraussetzung vor der
Verordnung
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Leider wird heute oft auch sehr unkritisch bei der Verordnung von
Methylphenidat vorgegangen. Kinder, die kein ADS/ADHS haben und deren Probleme lediglich
auf eine schulische Unter- oder Überforderung zurückzuführen sind oder auf
Beschwerdebildern beruhen wie Schilddrüsenüberfunktion,
Epilepsie, Bewegungsmangel,
Ängste oder schulische sowie familiäre Belastungen, sollten kein Methylphenidat
bekommen. Hier wird deutlich, dass eine entsprechende fachgerechte Diagnostik unbedingt
notwendig ist. Tatsächlich aber zeigt sich, dass die meisten Verordnungen für Kinder
nicht von Kinderärzten oder Kinderpsychiatern vorgenommen werden, sondern von
Hausärzten. Es gibt sogar Verordnungen durch HNO-Ärzte, Gynäkologen, Radiologen oder
Zahnärzte. Experten sind sich einig, dass die Dunkelziffer der Verordnungen von
Psychopharmaka bei Kindern, die kein ADS/ADHS/HKS haben, sehr hoch ist. Sie sind sich
einig, dass nur nach einer fachgerechten Diagnose von ADS/ADHS/HKS eine Verordnung von
Psychopharmaka erfolgen sollte. |
Amphetamin, Pemolin, Atomoxetin
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Andere Psychostimulanzien, die eingesetzt werden, wenn Methylphenidat
nicht die gewünschte Wirkung erzielt, sind Pemolin (in Ausnahmefällen) oder Amphetamin.
Außerdem kann die Substanz Atomoxetin verordnet werden, ein selektiver Noradrenalin-
Wiederaufnahmehemmer (Antidepressivum). |
Homöopathie
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Bei der Behandlung von ADS/ADHS haben sich auch Homöopathische Mittel
bewährt (vgl. Homöopathie bei ADS/ADHS).
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