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Folgen und Begleiterkrankungen bei ADS/ADHS
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Folgen
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Insbesondere bei Kindern mit ausgeprägten ADS/ADHS-Symptomen entwickelt
sich schon früh massives Trotzverhalten. Die vielen Misserfolgserlebnisse, die soziale
Isolation unter Gleichaltrigen und die oft massiven Probleme in der Schule führen nicht
selten zu weiteren Problemen. |
Mehr Unfälle
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Das Risiko für Unfälle und Beinahe-Unfälle ist deutlich höher, als bei
anderen Kindern. |
Erhöhte Suchtgefahr
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Die Gefahr, süchtig zu werden, ist bei ADS/ADHS-Kindern höher, als bei
anderen Kindern und Jugendlichen. ADS/ADHS-Betroffene beginnen oft schon früh mit dem
Konsum von Alkohol und Zigaretten. |
ADHS bei Erwachsenen
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Unbehandelt setzt sich die Kernproblematik mit entsprechenden Folgen
häufig bis weit ins Erwachsenenalter fort. Zwar verringert sich bei Erwachsenen häufig
die Hyperaktivität, mangelnde Konzentrationsfähigkeit und Impulsivität führen aber z.
B. zu häufigen Arbeitsplatzwechseln, erhöhter Unfallanfälligkeit, konfliktreichen und
oft instabilen Partnerschaften und einem erhöhten Risiko für die Entwicklung psychischer
Erkrankungen wie Depressionen,
Angststörungen oder Schlafstörungen. Die Suchtgefährdung und auch der oft vorhandene Hang,
sich an keine Regeln zu halten, können eine erhöhte Gefährdung im Hinblick auf
"Kriminalität" mit sich bringen. |
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Begleiterkrankungen
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Zusätzliche Störungen sind möglich
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Kinder mit ADS/ADHS sind besonderen Belastungen ausgesetzt. Deshalb
sind sie anfälliger als andere Kinder, zusätzlich weitere Störungen zu entwickeln.
Diese Störungen gelten als eigenständige Krankheitsbilder und treten zusätzlich zur
ADS/ADHS-Symptomatik auf. Ein Beispiel dafür sind Teilleistungsstörungen wie Lese-Rechtschreibschwäche oder Rechenschwäche,
die auch bei Kindern ohne ADS/ADHS vorkommen. |
Aggression, Angst und Niedergeschlagenheit treten häufig auf
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Besonders geachtet werden sollte auf folgende Entwicklungen:
- Aggressive Störungen: Aggressive Störungen treten bei Kindern mit ADS/ADHS häufig
auf, weil die Betroffenen ihr Verhalten nur schwer oder gar nicht steuern können. Die
Kinder sind nicht absichtlich aggressiv. Sie verfügen aber nicht über die
Möglichkeiten, aggressive Gefühle in andere Bahnen zu lenken oder sich zu
"bremsen".
- Störungen des Sozialverhaltens: Kommt es zu einer deutlichen Ausprägung aggressiven
Verhaltens, so wird dies als Störung des Sozialverhaltens klassifiziert. Dieses kommt bei
Kinder mit ADS/ADHS häufig vor.
- Depressionen: Die
wiederholten Misserfolgserlebnisse und das sich ständig verschlechternde
Selbstwertgefühl sind ausschlaggebend dafür, dass sich bei Kindern mit ADS/ADHS häufig
eine Depression entwickelt. Die Depression gehört zu den häufigsten sekundären
Erkrankungen bei ADS/ADHS.
- Angststörungen: Angstempfindungen
entwickeln sich bei Kindern mit ADS/ADHS in ihrer Dauer und Stärke häufig
überproportional zu vorhandenen Angstauslösern. In einem solchen Fall kann es zu
sekundären Angststörungen kommen.
- Tic-Störungen. Als Tic werden z. B. häufiges Muskelzucken (vorwiegend im Gesicht) oder
häufiges Blinzeln angesehen (nicht zu verwechseln mit besonderen Vorlieben, die als Ticks
bezeichnet werden). Die Hälfte aller von Tic-Störungen betroffenen Kinder weist
gleichzeitig eine ADS/ADHS-Erkrankung auf.
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Zusätzliche fachkundige Therapie
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Solche zusätzlich zu einer ADS/ADHS-Erkrankung auftretenden Entwicklungen
müssen immer zusätzlich und gesondert diagnostiziert und behandelt werden. Hier ist
fachkundige Hilfe bei Kinder- und Jugendpsychiatern und -psychotherapeuten erforderlich.
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