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Erster Weltkongress zur seelischen Gesundheit der Frau

27. - 31. März 2001 in Berlin

Kongress zur psychischen Gesundheit der Frau

Dr. Claudia M. Klier:

Psychische Folgen für Frauen, die eine Fehlgeburt erleiden

 

20 Prozent aller Schwangerschaften enden mit einer Fehlgeburt.

Zehn bis Zwanzig Prozent aller klinisch diagnostizierten Schwangerschaften enden vorzeitig mit einer Fehlgeburt. Dies passiert unerwartet, ist physisch oft belastend, bedeutet das abrupte Ende von Hoffnungen, Erwartungen und Phantasien in Bezug auf ein zukünftiges Kind. Die Bindung an den Föten entsteht oft schon vor der klinischen Diagnose der Schwangerschaft.

 

Es kann leicht vermutet werden, dass dies bei manchen Frauen zu depressiyen oder Angstsymptomen oder sogar psychischen Erkrankungen, sowie abnormen Trauerreaktionen führen kann.

 

Untersuchung an 796 Frauen In einer Untersuchung, die Frauen mit einer Fehlgeburt (n=229) mit schwangeren Frauen (n= 277) und Frauen ohne reproduktive Ereignisse im letzten Jahr (n=290) verglich, zeigten sich folgende Ergebnisse:

 

Das Risiko, eine psychische Erkrankung zu entwickeln, ist deutlich erhöht. Die Gruppe der Frauen mit Fehlgeburt zeigte im Vergleich zu den Frauen ohne reproduktive Ereignisse ein 2,5-fach erhöhtes Risiko für eine Major Depression und ein 5-fach erhöhtes Risiko für ein Minor Depression in den ersten 6 Monaten nach dem Verlusterlebnis. In Bezug auf depressive Symptome zeigten sich Frauen mit einer Fehlgeburt als 3,4 mal häufiger betroffen als Schwangere und 4,3 mal häufiger betroffen als Frauen ohne reproduktives Ereignis. Als wichtigster Risikofaktor stellte sich Kinderlosigkeit heraus, während Faktoren wie soziodemographische Daten, Stress in der Schwangerschaft, Unzufriedenheit mit der sozialen Unterstützung eine untergeordnete Rolle spielen. In Bezug auf Angsterkrankungen zeigte sich ein erhöhtes Risiko für ein Rezidiv einer Zwangserkrankung (8-fach erhöhtes Risiko), aber keine Zunahme an Panikstörungen oder Phobien in den 6 Monaten nach dem Verlust. Angstsymptome sind in der Literatur sehr häufig als Folgeerscheinungen beschrieben, allerdings wurde nie untersucht, ob diese unabhängig von depressiven Symptomen oder Erkrankungen auftraten. In dieser Untersuchung zeigte sich keine vermehrte Angstsymptomatik wenn für den Einfluss von Depression kontrolliert wird. Die Konsequenz dieser Untersuchung sollte sein, dass das deutlich erhöhte Risiko für Frauen nach einer Fehlgeburt, eine affektive Störung zu erleiden, sich in vermehrten Bemühungen der Prävention und frühzeitiger Behandlung dieser Frauen niederschlägt.

 

Konsequenzen für eine nachfolgende Schwangerschaft. Frau Dr. Kier betonte außerdem, dass bei Frauen, die nach einer Fehlgeburt eine psychische Erkrankung entwickeln und dann innerhalb des ersten Jahres nach der Fehlgeburt erneut schwanger werden, erhöhte Risiken für folgende Störungen besteht:
  • Das Risiko für eine erneute Fehlgeburt ist erhöht.
  • Das Risiko, dass die Entwicklung des Kindes gestört ist, ist erhöht.
  • Die Bindung von Mutter und Kind ist oft nicht so stark ausgeprägt. "Ersatzkinder" leiden häufig an einer loosen Bindung zur Mutter.

 

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