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Reizdarm ist ein sehr belastendes Krankheitsbild, das bisher nicht
ursächlich behandelt werden kann. Die Therapie orientiert sich an der Behandlung der
Symptome. Dabei haben pflanzliche Arzneimittel einen hohen Stellenwert. |
Arzneipflanze des Jahres
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Eines der ältesten und bekanntesten Möglichkeiten zur Beruhigung von
Magen und Darm und zur Linderung von Schmerzen ist die Pfefferminze. Um ihre
therapeutische Bedeutung zu würdigen und hervorzuheben, wurde sie im Jahr 2004 zur
Arzneipflanze des Jahres gewählt. |
Menthol entspannt die glatte Muskulatur
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Der wichtigste Bestandteil der Pfefferminze und des Pfefferminzöls ist
das Menthol. Menthol reduziert den Einstrom von Kalzium in die glatten Muskelzellen.
Dadurch sinkt die Muskelspannung. So entspannt und reguliert sich die verkrampfte
Muskulatur des Darms, der Schmerz wird gelindert und unangenehme Blähungen verschwinden.
Durch diese regulierende Wirkung kann Menthol auch so gegensätzliche Beschwerden wie
Durchfall und Verstopfung lindern. |
Die Wirkungen von Pfefferminzöl sind vielfältig
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Insgesamt kann Pfefferminzöl folgende Wirkungen entfalten:
- spasmolytisch = krampflösend. Dadurch entspannt sich die Muskulatur und die
empfindlichen Nervenzellen des Darmes können sich beruhigen.
- karminativ = entblähend. Angestaute Darmgase können schonend entweichen.
- cholagog = galletreibend.
- antibakteriell: Im Labor konnte nachgewiesen werden, dass Menthol das Wachstum von
Krankheitskeimen wie Helicobacter pylori oder
Salmonellen hemmt.
- sekretolytisch = verflüssigend
- kühlend
- beschleunigend auf die Magenentleerung
- lokal anästhesierend = örtlich betäubend. Durch die betäubende Wirkung kommt es zu
einer reduzierten Schmerzwahrnehmung.
- hyperämisierend = durchblutungsfördernd
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Die Kommission E
nennt folgende Anwendungsmöglichkeiten von Pfefferminzöl:
- krampfartige Beschwerden des oberen Verdauungstraktes und der Gallenwege
- Reizdarm
- Katarrhe der oberen Luftwege (Rhinitis, Bronchitis)
- Mundschleimhautentzündungen
- Myalgien
- neuralgiforme Beschwerden (Nervenschmerzen)
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Alle Beschwerden des Reizdarms werden gelindert
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Bei Reizdarm hat sich die Gabe von Pfefferminzöl in konzentrierter Form
bewährt. Nicht angewandt werden darf Pfefferminzöl bei Leberschäden, bei Verschluss der Gallenwege und bei
Gallenblasenentzündungen. Bei
empfindlichen Menschen kann Pfefferminzöl Nebenwirkungen hervorrufen wie
Magenbeschwerden, unangenehmes Aufstoßen und Sodbrennen. In speziellen
Pfefferminzölkapseln wird der Wirkstoff erst im unteren Dünndarm und im Dickdarm
freigesetzt. So kann er direkt an den Ort gelangen, wo die Reizdarmbeschwerden entstehen
und dort gezielt seine Wirkung entfalten. Auf diese Weise werden auch mögliche
Nebenwirkungen, wie z. B. Sodbrennen, verringert. |
Pfefferminztee bei Reizdarm
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Tees und Teezubereitungen mit Pfefferminze haben sich seit langer Zeit bei
Magen- und Darmbeschwerden bewährt. Sie werden in dieser Form hauptsächlich bei
Beschwerden des oberen Magen-Darm-Traktes angewandt. |
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