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Behandlungsmöglichkeiten
der Angst |
Medikamente
und Psychotherapie - zwei Säulen einer gezielten Angstbehandlung. |
Angststörungen
können jeden betreffen. Sie sind nicht allein. Dieser Gedanke ist für viele Betroffene
schon eine große Beruhigung. Genau so wichtig ist die Erkenntnis: Angst kann fast immer
erfolgreich behandelt werden. Dabei beruht die Behandlung auf zwei Säulen: Medikamente
und Psychotherapie. Natürlich gelingt die Heilung nicht von Heute auf Morgen. Oft ist sie
langwierig und schwierig. Die Ängste haben sich über Monate im Alltagsleben "breit
gemacht". Aber durch eine Kombination von psychotherapeutischen Maßnahmen und
medikamentöser Unterstützung kann häufig schon schnell eine Linderung der Symptome
erreicht werden. Dabei ist die aktive Mitarbeit des Betroffenen oft ausschlaggebend. |
Medikamente verschaffen sofortige Linderung. |
Die
medikamentöse Therapie kann verschiedenes bewirken. Ähnlich wie bei den Depressionen hat sich bei Angststörungen
herausgestellt, dass die Arbeit der Nervenbotenstoffe gestört ist. Durch Medikamente wird
in diesen Kreislauf eingegriffen und das Gleichgewicht wieder hergestellt. |
Antidepressiva: |
Antidepressiva wie Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), Trizyklische Antidepressiva (TZA)
und Serotonin-Noradrenalin- Wiederaufnahmehemmer
(SNRI) sind wichtige Medikamente, die schon seit Jahren erfolgreich angewandt werden. Sie
greifen regulierend in den Stoffwechsel der Nervenbotenstoffe ein und können so
angstlösend wirken. Nebenwirkungen treten häufig auf. Allerdings ist das Angebot sehr
breit. Außerdem gibt es Medikamente aus dieser Gruppe, die speziell für die Behandlung
von Depressionen und generalisierter Angst zugelassen sind und die auch geringere
Nebenwirkungen haben. Die Einstellung muss immer individuell erfolgen. |
Benzodiazepine: |
Benzodiazepine
sind Psychopharmaka, die bei Angst- und Spannungszuständen, bei Schlafstörungen und in
der Anästhesie zum Einsatz kommen. Zwar wirken sie alle sehr ähnlich, nämlich
angstlösend, dämpfend, bewusstseinstrübend, ermüdend, muskelentspannend und
krampflösend, aber in der Wirkdauer und in der Wirkschnelligkeit unterscheiden sie sich.
Als Schlafmittel sind insbesondere die lange wirkenden Benzodiazepine ungeeignet, auch
deshalb, weil sie einen sogenannten Hangover-Effekt haben. Das bedeutet, dass nach dem
Aufwachen Konzentrations- und Reaktionsstörungen auftreten können, die die Unfallgefahr
erheblich verstärken. Näheres dazu siehe hier.
Bei Angst- und Spannungszuständen können
Benzodiazepin-Tranquilizer angewandt werden. Als Beruhigungsmittel greifen sie aber nicht
die Ursachen der Angst an. Sie wirken bewusstseinsmindernd und gefühlshemmend und können
so sogar die Erarbeitung der Ursachen erschweren. Deshalb werden Benzodiazepine heute bei
der Behandlung von Angst- und Spannungszuständen häufig nur noch vorübergehend
eingesetzt, bis eine Psychotherapie die Behandlung ergänzen kann.
Benzodiazepine können zur Gewöhnung und Abhängigkeit
führen. Nebenwirkungen treten selten auf, kommen aber bei älteren Menschen sehr viel
häufiger vor. Nebenwirkungen können auch noch auftreten, wenn das Medikament schon nicht
mehr eingenommen wird. Der Grund ist, dass sich Benzodiazepine im Körper nur langsam
abbauen. Nach Absetzen der Benzodiazepine entstehen häufig Entzugserscheinungen wie
Unwohlsein, Schlaflosigkeit, Verwirrung, Gewichtsverlust, depressive Verstimmungen,
Kopfschmerzen u.a. Das Absetzen sollte deshalb immer ausschleichend und niemals abrupt
erfolgen. Die eigentlichen Angstsymptome kehren nach dem Absetzten ebenfalls zurück, da
ihre Ursachen nicht behandelt wurden.
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Verschiedene andere Medikamente: |
Vielfach
werden außerdem in der Praxis immer wieder auch Betablocker, Neuroleptika oder Johanniskraut-Präparate angewandt. Die Wirkung
dieser Medikamente ist im Bereich Angst und Angststörungen nicht ausreichend
wissenschaftlich untersucht. Zwar können sie in Einzelfällen durchaus sinnvoll sein. Die
eigentlichen Anwendungsgebiete dieser Medikamente liegen aber woanders. |
Betablocker: |
Betablocker
sind Medikamente, die die Wirkung des Stresshormons Adrenalin
blockieren. Sie wirken vorwiegend am Herzen und werden bei Herzerkrankungen eingesetzt.
Dadurch kommt es zu einer sinkenden Pulsraten und einem niedrigeren Blutdruck. Das führt
zu einer Entspannung in den Blutgefäßen. Mögliche Nebenwirkungen bei Betablockern
können Kopfschmerzen und eine Senkung der Herzschlagfrequenz sein. |
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Bei
den organisch ausgelösten Angstzuständen wird eine Behandlung dieser Ursachen
Voraussetzungen zur Behebung der Angstzustände sein. |
Weitere
Infos:
MedizInfo®Psychotherapie |
Viele
psychischen Ursachen der Angst lassen sich durch therapeutische Maßnahmen bewältigen.
Eine medikamentöse Behandlung allein reicht in der Regel nicht aus, weil die Ursachen der
Angst häufig psychischen Ursprungs sind. Zentrale Therapieform der psychischen Behandlung
ist die Verhaltenstherapie,
die in vielfältiger Weise über praktische Übungen, gedankliche Übungen und
Entspannungsübungen zu einem leichteren Umgang mit der Angst führt. Außerdem sind,
neben verschiedenen Formen der Selbsthilfe, auch Maßnahmen wie Autogenes Training, Progressive
Muskelrelaxation, Biofeedback,
Konfrontationstherapie, psychische Desensibilisierung, Atemtherapie, Gruppentherapie usw.
möglich. |
Angst
kann bewältigt werden.
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Diese
Stichworte zeigen keinesfalls ein vollständiges Bild aller Möglichkeiten auf. Die
moderne Medizin bietet heute die unterschiedlichsten Therapieformen für die
verschiedensten Bedürfnisse an, so dass jeder Patient eine geeignete Behandlungsform für
sich und die Bewältigung seiner Angst finden kann.
Ein
Großteil der Angsterkrankungen kann heute fast vollständig geheilt werden.
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