Chlorid befindet sich vor allem außerhalb der Körperzellen
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Chlorid ist ein Elektrolyt, welches sich zu 88 Prozent außerhalb der
Körperzellen befindet (z.B. Blut) und zu 12 Prozent innerhalb der Zellen. Außerhalb der
Zellen bildet es durch seine negative Ladung einen wichtigen Gegenpol zu den positiv
geladenen Elektrolyten Natrium (Na+) und Kalium (K+). Als Kochsalz (NaCl) ist Chlorid (Cl-) an Natrium
(Na+) gebunden. Im Körper liegt Chlorid (Cl-)zu einem großen Teil so vor. Aus
diesem Grund gehen Veränderungen der Chloridkonzentration des Blutes häufig mit
Veränderungen der Natriumkonzentration einher. |
Normalwert
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Der Normalwert der Chloridkonzentration im Blut beträgt
95-110 mmol/Liter. |
Ursachen für erhöhte Chloridwerte
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Bei folgenden Erkrankungen bzw. in folgenden Situationen kann die
Chloridkonzentration im Blut erhöht sein:
- länger bestehender Flüssigkeitsmangel,
z.B. durch lang anhaltendes Dursten
- starker Durchfall (Aufgrund des
Durchfalls verliert der Körper große Mengen an ebenfalls negativ geladenen
Bikarbonat-Molekülen. Um dennoch ausreichend viele negativ geladene Moleküle zur
Verfügung zu haben, wird die Chloridausscheidung eingeschränkt, sodass die
Chloridkonzentration im Blut ansteigt.)
- Nierenerkrankungen, die mit einer verminderten
Ausscheidung saurer Elemente einhergehen (renale tubuläre Azidose)
- chronische Nierenentzündung
(chronische interstitielle Nephritis)
- Verwendung so genannter Carboanhydrasehemmer wie z.B. Acetazolamid zur Behandlung des Glaukoms (erhöhter Augeninnendruck)
- Therapie mit Kortisonpräparaten
- chronisch gesteigerte Atmung (chronische Hyperventilation)
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Ursachen für zu niedrige Chloridwerte
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Eine verminderte Chloridkonzentration des Blutes findet sich unter anderem
bei folgenden Erkrankungen bzw. in folgenden Situationen:
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Die Chlorid- und Natriumwerte verändern sich häufig gleichzeitig
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Da Veränderungen der Chloridkonzentration des Blutes häufig mit
entsprechenden Veränderungen der Natriumkonzentration verbunden sind, treten Symptome wie
bei Hypernatriämie und Hyponatriämie
auf, und die Therapie erfolgt entsprechend.
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