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Die einem Emphysem zugrundeliegende Dehnung und Zerstörung der Alveolen
entsteht aus einem Missverhältnis von eiweißspaltenden Proteasen und deren Hemmstoffen
(Antiproteasen oder Proteasen-Inhibitoren) im Lungengewebe: |
Proteasen greifen fremdes und körpereigenes Eiweiß an
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In den Alveolen der Lunge sorgen ständig Makrophagen (Fresszellen) und
Granulozyten, das sind die an der Abwehr beteiligten weißen Blutkörperchen, für die
Eliminierung von Krankheitserregern und Fremdstoffen. Das ist ein wichtiger Abwehrprozess,
denn über die Atmung gelangen ununterbrochen immer wieder Fremdstoffe in die Lunge. Um
sie abwehren zu können setzen die Abwehrzellen eiweißabbauenden Enzyme (Proteasen) frei.
Diese können aber leider nicht zwischen schädlichem Fremdeiweiß und körpereigenem
Eiweiß unterscheiden und greifen deshalb nicht nur die Fremdstoffe, sondern gleichzeitig
auch die elastischen Fasern der Alveolarwand an. |
Protease- Inhibitoren hemmen Proteasen
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Im gesunden Organismus werden die Proteasen, die nicht für die Abwehr von
Fremdeiweiß gebraucht werden, von Protease-Inhibitoren gehemmt, so dass sich ein
Gleichgewicht ausbildet. Ohne schützende Protease-Inhibitoren (z.B. Alpha1- Antitrypsin),
die einen Überhang an Proteasen neutralisieren, kommt es zu einer Zerstörung der
Lungenbläschen. Das Lungengewebe dehnt sich aus und es bildet sich ein Lungenemphysem. |