In den meisten Fällen sind Bakterien die Ursache für die
Entzündung.
|
Eine Entzündung der Wirbelknochen (Spondylitis) wird meistens durch
Bakterien hervorgerufen. Nur selten werden Entzündungen durch Viren oder Pilze
verursacht. Häufigster Erreger ist mit bis zu 40 Prozent das Bakterium
Staphylococcus aureus. Dann folgen abnehmend Streptococcus viridans pyogenes, Salmonellen,
Enterokokken, Pseudomonas und in seltenen Fällen Brucellen. Spondylitis brucellosa wird
durch Tiere, vorzugsweise Rinder, Schweine und Ziegen übertragen und kommt bei Metzgern,
Tierärzten und gelegentlich bei Menschen vor, die Urlaub in einem Entwicklungsland
gemacht haben. |
Hauptform sind endogene Infektionen, bei denen die Erreger über die
Blutbahn in den Knochen gelangen.
|
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wie ein Erreger in das Innere des
Knochens gelangen kann:
- Nach einer Verletzung mit einem offenen Knochenbruch gelangen die Mikroorganismen direkt
aus der Umwelt in das Knocheninnere.
- Bei einem Entzündungsherd an einer anderen Stelle des Körpers können die Bakterien
über den Blutstrom in den Knochen gelangen und sich dort ansiedeln und vermehren. Diese
Form der Infektion ist bei weitem die häufigste. Sie wird auch als endogene (von innen
kommende) Spondylitis bezeichnet.
- Selten können bei operativen Eingriffen an der Wirbelsäule Krankheitserreger an oder
in den Knochen gelangen und dort zu einer Entzündung führen.
|
Bei der Spondylodiszitis ist die Bandscheibe betroffen.
|
Es können jedoch nicht nur die Knochen der Wirbelsäule entzündlich
erkranken. Auch die Bandscheiben können betroffen sein. In diesem Fall spricht man von
einer Spondylodiszitis (dis=dicus oder Bandscheibe). Prinzipiell gelangen die
Krankheitserreger in einem solchen Fall auf demselben Weg an den Ort des Geschehens wie
bei einer Entzündung der Wirbelknochen. |
Infektionen können von der Wirbelsäule aus in den Körper
übersiedeln.
|
Es ist auch möglich, dass sich eine Entzündung in ihrem Verlauf von den
Knochen auf die Bandscheiben ausweitet und umgekehrt. Bei einer sehr weit
fortgeschrittenen Erkrankung ist es sogar möglich, dass die Entzündung z.B. auf den
Brust- oder Bauchraum, die Rückenmuskulatur und/oder das Rückenmark übergreift. Über
den Blutstrom können Erreger auch andere Organe erreichen und sich dort ebenfalls
ansiedeln. Dieser Zustand ist lebensbedrohlich. |
Manche Menschen sind besonders gefährdet.
|
Ein besonders Risiko für entzündliche Erkrankungen der Wirbelsäule
haben Menschen mit Diabetes mellitus,
Autoimmunerkrankungen und Alkoholismus. Bei
Erkrankungen von Becken, Bauchraum und Urogenitaltrakt kann sich die Entzündung besonders
leicht auf die Wirbelsäule ausdehnen.
|