Operative Beendigung einer natürlichen Geburt in
Notsituationen
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Da sich sowohl die Mutter als auch ihr Kind unter der Geburt in
einem absoluten Ausnahmezustand befinden, können auch Situationen entstehen,
die für einen oder beide lebensbedrohlich werden. Solche Notsituationen (z.B. ein Sauerstoffmangel des ungeborenen
Kindes) zwingen den Geburtshelfer dazu, die Geburt operativ zu beenden.
Dabei müssen die Risiken einer vaginalen Geburtsbeendigung
(Zangen-, oder Saugglockenentbindung) gegen die Risiken eines
Kaiserschnitts
sorgfältig abgewogen werden. Bedeutend für diese Entscheidung ist auch, wie tief
das Kind sich bereits im Geburtskanal befindet. |
Häufigkeit der Saugglockengeburt
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In Deutschland kommt bei 4,8 Prozent der Geburten die Saugglocke zum
Einsatz. Die metallische Saugglocke ist über einen Schlauch mit einer
Vakuumpumpe verbunden. Außerdem ist an der Glocke eine Zugkette angebracht. |
Vorgehen bei einer Saugglockengeburt
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Die Saugglocke wird in die Scheide eingeführt und dem kindlichen
Kopf angelegt. Mit Hilfe der Vakuumpumpe wird allmählich ein Unterdruck aufgebaut
und die Kopfschwarte des Kindes wird in die Glocke hinein gesogen. Ist der optimale
Unterdruck von 0,8 kg/cm² erreicht, haftet die Saugglocke zugfest am Kopf des
Kindes. Nach einem Probezug an der Kette, wird das Kind während der
Presswehen vorsichtig aus dem Geburtskanal herausgezogen. |
Voraussetzungen für die Anwendung der Saugglocke
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Beschließt der Geburtshelfer die Geburt mithilfe einer
Saugglocke zu beenden, müssen einige Bedingungen erfüllt sein:
- der Muttermund ist vollständig eröffnet
- die Fruchtblase ist bereits gesprungen oder eröffnet
- der Kopf des Kindes befindet sich mit seinem größten Durchmesser im
kleinen Becken
- die Saugglocke kann richtig angelegt werden
- es wurde ein
Dammschnitt gemacht
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Vorteile
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Im Vergleich zur Geburtszange kommt es durch den Einsatz der
Saugglocke seltener zu Verletzungen der Mutter. Außerdem ist es dem Geburtshelfer möglich, mit der Saugglocke
fehlende Anpassungen des kindlichen Kopfes an das kleine Becken besser
auszugleichen.
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Risiken und Nachteile
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Bei der Saugglockengeburt kann es aber durch die Nutzung des
Unterdrucks zu Druckschwankungen im Kopf des Kindes kommen, die Hirnblutungen
verursachen können. Da Frühgeburten noch ein sehr empfindliches Gehirn haben,
ist bei ihnen die Anwendung einer Zange deshalb günstiger.
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Die Vorbereitung und das Anlegen einer Saugglocke erfordert
etwas Zeit, weshalb sie bei akuten Notfallsituationen nicht geeignet ist. |