Die Galle fließt nicht richtig ab
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Die häufigste, im Zusammenhang mit einer
Schwangerschaft auftretende Lebererkrankung ist die so genannte intrahepatische
Schwangerschaftscholestase. Dabei kommt es zu einer Abflussstörung
der in der Leber gebildeten Gallenflüssigkeit in den Dünndarm. Die genaue
Ursache ist ungeklärt, infrage kommen jedoch sowohl hormonelle Ursachen als auch
eine familiäre Veranlagung. |
Intensiver Juckreiz und Gelbsucht
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Die intrahepatische
Schwangerschaftscholestase tritt in der Regel erst während der letzten
3 Schwangerschaftsmonate auf. Das deutlichste Krankheitszeichen ist ein
intensiver Juckreiz. Der Juckreiz entsteht durch in der Haut
abgelagerte Gallensäure. Diese gelangt mit dem Blutfluss in die Haut, weil sie
nicht wie normalerweise über den Darm abfließen kann. Die Ablagerungen führen
neben dem Juckreiz auch häufig zu einer Gelbfärbung der Haut und der Bindehäute
der Augen (Gelbsucht, Ikterus). Einige Patientinnen leiden zusätzlich unter
Übelkeit und Erbrechen. Nach der Geburt bilden sich die Symptome der intrahepatischen Schwangerschaftscholestase in Regel innerhalb von 4 Wochen
vollständig zurück. |
Diagnostik
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Der Verdacht auf eine intrahepatische Schwangerschaftscholestase ergibt sich
bei einer Schwangeren, wenn sie über starken Juckreiz klagt oder wenn eine
Gelbfärbung der Haut sichtbar ist. Eine Untersuchung der
Leberwerte im Blut
kann einen entsprechenden Verdacht erhärten. Letzte Gewissheit erbringt
die feingewebliche Untersuchung einer Gewebeprobe aus der
Leber. Diese Untersuchung ist jedoch normalerweise nicht erforderlich. |
Häufig kommt es zu einer frühen Geburt
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Normalerweise werden mit der Gallenflüssigkeit zahlreiche
Stoffwechselabbauprodukte in den Darm abgegeben und von dort mit dem Stuhl
ausgeschieden. Bei der intrahepatischen Schwangerschaftscholestase ist
nicht nur die
Galleabgabe in den Darm gestört. Auch die Ausscheidung von
Stoffwechselabbauprodukten wird beeinträchtigt. Diese sammeln sich entsprechend im Körper
an. Das kann sich zusätzlich negativ auf die weitere Entwicklung des ungeborenen Kindes im
Mutterleib auswirken. Kinder von Müttern mit dieser Lebererkrankung werden
häufig zu früh geboren und weisen ein geringes Geburtsgewicht auf. |