| |
|
Unfruchtbarkeit:
Störungen der hormonellen Steuerung |
|
|
 |
Vielfältige
hormonelle Störungen, bzw. Erkrankungen können eine Unfruchtbarkeit verursachen. Hormone
steuern den Zyklus der Frau und sorgen beim
Mann für die Bildung funktionsfähiger Spermien. Gesteuert werden die Hormone durch Hypothalamus und Hypophyse. Wie ein
normaler weiblicher Zyklus aussieht, und welche Hormone daran beteiligt sind, können Sie hier nachlesen. Ist an irgendeiner Stelle die
Funktion dieser Hormone gestört, so kann sich das negativ auf die Fruchtbarkeit
auswirken. Weil die hormonelle Steuerung durch den Hypothalamus im Gehirn in enger
Nachbarschaft zum Limbischen System liegt, können auch emotionale und psychische
Stressfaktoren die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen. Das Limbische System steuert unsere
Emotionen. Zu den endokrinen Störungen, die Ursache für eine Unfruchtbarkeit sein
können, gehören die im folgenden kurz dargestellten Erkrankungen. |
Bei
der hypothalamische- hypophysäre Ovarialinsuffizienz ist die Funktion des Eierstocks
eingeschränkt. |
Hypothalamische-hypophysäre
Ovarialinsuffizienz, das ist eine Funktionseinschränkung des Eierstocks (Ovar), die durch
einen Mangel an Steuerungshormonen aus dem Hypothalamus und der Hypophyse verursacht die.
Die Ausschüttung des Hormons GnRH aus
dem Hypothalamus ist vermindert.
Normalerweise regt dieses Hormon die Produktion der Hormone FSH und LH im Hypophysenvorderlappen an. FSH oder Follikel- stimulierendes Hormon,
regt bei der Frau die Bildung von Östrogen und die Reifung der Eizellen im Eierstock an.
Beim Mann sorgt FSH für die Entwicklung der Spermien. LH oder Luteinisierendes Hormon,
unterstützt bei der Frau die Eireifung, den Eisprung und die Bildung des Gelbkörpers,
beim Mann fördert es die Spermienreifung. Durch die verminderte Ausschüttung von GnRH
können deshalb die Eizellen im Eierstock nicht richtig reifen und die Fruchtbarkeit ist
vermindert. |
Bei
der hypergonadotrope Ovarialinsuffizienz bleibt die Regelblutung aus. |
Hypergonadotrope
Ovarialinsuffizienz. Durch eine Fehlfunktion des Eierstocks wird dort zu wenig Östrogen
gebildet. Das wird an die Hypophyse "gemeldet", die daraufhin mit einer
vermehrten Ausschüttung der Hormone FSH
und LH reagiert. Diese Hormone werden
auch als Gonadotropine bezeichnet, als Hormone, die auf die Keimzellen wirken. Bei dieser
Erkrankung sind die FSH-Werte um das 10 bis 40fache und die LH-Werte um das 5 bis 10fache
erhöht. Dadurch kommt es zu einem Ausbleiben der Regelblutung. Natürlich ist dieser
Vorgang in den Wechseljahren. Als Erkrankung kann die hypergonadotrope Ovarialinsuffizienz
durch eine Beschädigung des Keimepithels, z. B. durch Medikamente (Zytostatika) oder eine
Strahlentherapie verursacht werden. |
Zu
viel Prolaktin stört die Reifung der Eizellen. |
Hyperprolaktinämie
ist eine Überproduktion des Hormons Prolaktin.
Die Produktion des Hormon wird durch Steuerhormone aus dem Hypothalamus angeregt und
gehemmt. Fällt die Hemmung weg, so kann die Überproduktion des Prolaktins zu einer
Störung in der Eireifung führen. Das kann sich durch Zyklusstörungen bemerkbar machen.
Die Zyklen können kürzer (Polymenorrhoe) oder länger (Oligomenorrhoe) sein, oder ganz
ausbleiben (Amennorrhoe). |
Erkrankungen
Schilddrüse können die Eireifung beeinflussen. |
Störungen
der Schilddrüsenfunktion.
Warum eine Störung der Schilddrüsenfunktion zu einer Störung der Fruchtbarkeit bei
Frauen führt, ist bis heute noch nicht eindeutig erklärt. Es finden sich aber bei 5 bis
15 Prozent aller unfruchtbaren Frauen eine Schilddrüsenfunktionsstörung. Die Hypothyreose (Unterfunktion
der Schilddrüse) kommt häufiger vor, als die Hyperthyreose
(Überfunktion der Schilddrüse). Bei der Hyperthyreose wird im Hypothalamus vermehrt das
Hormon TRH ausgeschüttet. Dieses Hormon soll die Produktion der Schilddrüsenhormone
anregen. Es führt aber auch dazu, dass vermehrt Prolaktin und LH ausgeschüttet wird. Dies führt dann zu
einer Störung der Eireifung. |
Zuviel
männliche Sexualhormone führen zu einer Eireifungsstörung. |
Hyperandrogenämie
und polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS). Androgene sind männliche Sexualhormone, die vor
allem im Hoden und in kleineren Mengen auch in den Eierstöcken und in der
Nebennierenrinde produziert werden. Durch ein Überangebot an Androgenen kommt es aufgrund
von Rückkopplungsprozessen zu einer vermehrten Ausschüttung von LH und FSH, wobei LH
stärker ansteigt. Es entwickelt sich eine Reifungsstörung der Follikel. Diese
Störung kann so weit gehen, dass das Follikel ganz verschlossen wird. Dadurch
findet dann kein Eisprung mehr statt (vgl. weiblicher
Zyklus). Beim polyzystischen Ovarialsyndrom führt die Ansammlung der verschlossenen
Follikel zu deutlichen Vergrößerungen der Eierstöcke. Top |
|
Zur Übersicht:
Unfruchtbarkeit der Frau |
| |
|