Beim Mann ist eine Sterilisation einfacher, als bei einer Frau.
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Eine Sterilisation ist ein operative Methode, die zu einer vollständigen
und endgültigen Verhütung führt. Aus diesem Grund wird sie nicht gerne bei Menschen
unter 30 Jahren angewandt, es sei denn, es liegen medizinische Gründe vor. Bei Männern
ist der Eingriff erheblich einfacher, als bei Frauen. |
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Eine Sterilisation beim Mann wird Vasektomie genannt. Sie kann ambulant
durchgeführt werden und dauert ungefähr 30 Minuten. Nach Desinfektion und örtlicher
Betäubung wird die Haut an der Stelle geöffnet, wo die beiden Samenleiten vom Hoden in
den Penis übergehen. Aus den Samenleitern wird ein kleines Stück herausgetrennt. Dann
werden die Enden zugenäht und/oder verschweißt und der winzige Schnitt in der Haut
geschlossen. |
Vorsicht: Ein Mann ist nicht sofort zeugungsunfähig.
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Ein Mann ist nach der Vasektomie oft noch für eine ganze Zeit
zeugungsfähig. Das liegt daran, dass sich hinter der Schnittstelle noch etliche
befruchtungsfähige Samenfäden aufhalten. Diese müssen erst ausgestoßen werden. Aus
diesem Grund wird nach ein paar Monaten in einer Nachuntersuchung festgestellt, ob alle
Samenzellen ausgetreten sind, oder nicht. Bis zu dieser Zeit sollten Sie weiterhin normal
verhüten. |
Regelmäßige Untersuchungen sind sinnvoll.
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Sie sollten außerdem daran denken, dass sich in einigen Ausnahmefällen
die Zeugungsfähigkeit im späteren Verlauf wieder herstellen kann. Das nennt sich
Spätrekanalisation. Deshalb ist es sinnvoll, sich regelmäßig untersuchen zu lassen, um
unerwünschten Schwangerschaften vorzubeugen. |
Der Umfang des Ejakulates verändert sich nicht.
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Bei einem Orgasmus ist die ausgestoßene Flüssigkeitsmenge nach einer
Vasektomie genau so groß, wie vorher. Sie enthält jetzt immer noch das Prostatasekret,
das auch vorher einen Großteil des Ejakulates ausmachte. Nur Samenzellen sind nicht mehr
enthalten. Es gibt also keinen Grund, vor Potenzproblemen Angst zu haben. Die Vasektomie
hat keinen Einfluss auf die Sexualität. Allerdings sollten Sie sich vor dem Eingriff
genau überlegen, ob Sie diesen Schritt wirklich gehen wollen. Lassen Sie sich von
niemandem bei Ihrer Entscheidung drängen. |
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Manche Männer möchten zu einem späteren Zeitpunkt ihre
Zeugungsfähigkeit wieder herstellen. Die Rekanalisation der Samenleiter ist zwar
kompliziert, aber durchaus möglich. Allerdings sind die Chancen für eine
Wiederherstellung der Zeugungsfähigkeit um so ungünstiger, je länger die Vasektomie
zurückliegt. |
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Häufig wird die Frage gestellt, was nach einer Vasektomie mit den
Samenzellen geschieht. Man weiß, dass auch nach einer Vasektomie die Produktion der
Samenzellen weiter läuft, wenn auch nicht mehr so stark. Die Samenzellen verlassen den Hoden und gelangen in den Nebenhoden. Die feinen Kanäle des
Nebenhodens gehen in den Samenleiter
über, der bei der Vasektomie durchtrennt wird. Deshalb stauen sich die Samenzellen und
werden vom Gewebe resorbiert. Das weiß man - wie das aber genau vonstatten geht, das kann
man bis heute nicht zweifelsfrei beantworten. Deutlich ist aber, dass dabei das
Immunsystem eine Rolle spielt. Normalerweise besteht eine strikte Trennung zwischen Blut
und Spermien. Der Grund: Spermien werden bei ihrer Reifung zu "fremdartigen
Zellen" für das Immunsystem und
würden bei einer solchen Verbindung vom Immunsystem angegriffen. Das ist genau das, was
bei der Durchtrennung der Samenleiter geschieht - Blut und Spermien erhalten eine
Verbindung. In den meisten Fällen lassen sich bei den betroffenen Männern im Blut
Antikörper gegen die Spermien nachweisen, die sich nach der Vasektomie entwickelt haben.
Die Antikörper greifen die Spermien an und bauen sie ab.
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