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Wechseljahre der Frau: WHI-Studie zur Hormonersatztherapie vorzeitig abgebrochen

Juli 2002: Eine große USA-Studie der WHI (Womens´s Health Initiative) zur Hormonersatztherapie, an der 16.000 Frauen teilnahmen, wurde jetzt nach 5 Jahren vorzeitig gestoppt.

Ziel der Studie war es, Nutzen und Risiken einer vorbeugenden Hormonersatztherapie (HRT) mit einem Kombinationspräparat Östrogen und Progesteron (0,625 mg konjugierte Östrogene und 2,5 mg Medroxyprogesteronacetat) zu untersuchen. Es wurde nur diese Wirkstoffkombination verabreicht.

An der Studie nahmen insgesamt 16.608 Frauen im Alter zwischen 50 und 79 Jahren teil. Von diesen Frauen waren

  • 5522 zwischen 50 und 59 Jahren alt, das sind 33,25 Prozent.
  • 7510 zwischen 60 und 69 Jahren alt, das sind 45,2 Prozent.
  • 3576 zwischen 70 und 79 Jahren alt, das sind 21,5 Prozent.

Die einzige Vorbedingung zur Teilnahme war, dass diese Frauen eine gesunde Gebärmutter haben mussten und sich in der Postmenopause befanden. Ausgeschlossen von der Teilnahme waren Frauen, die konkurierende Risiken hatten wie:

  • Gesundheitliche Probleme mit einer Lebenserwartung unter drei Jahren.
  • Sicherheitsrisiken wie z.B. aufgetretene Fälle von Brustkrebs oder anderen Krebsarten innerhalb der letzten 10 Jahre und
  • chronische Erkrankungen bzw. Erkrankungen mit langanhaltenden Folgen z.B. Alkoholismus, Demenz.

Ausgewählt wurden die Frauen von 40 verschiedenen Kliniken. Geplant war ein Zeitraum von 8,5 Jahren. Von den teilnehmenden Frauen erhielten 8506 täglich eine Tablette mit der oben angegebenen Wirkstoffkombination. Die anderen 8102 Frauen erhielten ein Placebo.

 

Eine ausführliche Darstellung der Studie und ihrer Ergebnisse finden Sie bei JAMA 288, 2002, 321.

Zusammenfassung der Studienergebnisse

Bei den Frauen, die das Hormonpräparat eingenommen hatten, kam es, im Vergleich zur Kontrollgruppe, zu folgenden Ergebnissen:

Negative Auswirkungen

Positive Auswirkungen

  • 100 % mehr Thrombosen
  • 41 % mehr Schlaganfälle
  • 29 % mehr Herzinfarkte
  • 26 % mehr Brustkrebs
  • 37 % weniger Dickdarmkrebs
  • 33 % weniger Hüftbrüche
  • 24 % weniger Knochenbrüche
  • 17 % weniger Endometriumkrebs
Die Sterblichkeit erhöhte sich mit der Einnahme des Hormonpräparates nicht.

Die absoluten Zahlen lesen sich so: Normalerweise bekommen von 10.000 Frauen im Jahr 30 Brustkrebs. Unter der getesteten Hormontherapie (HRT) sind 38 Erkrankungen zu erwarten. Das sind 8 mehr. Diese 8 zusätzlichen Erkrankungen machen eine Steigerung von 26 % aus (s.o.).

 

Negative Auswirkungen

Positive Auswirkungen

  • Thrombosen:
    ohne HRT 16 - mit HRT 34 = 18 mehr
  • Schlaganfälle:
    ohne HRT 21 - mit HRT 29 = 8 mehr
  • Herzinfarkt:
    ohne HRT 30 - mit HRT 37 = 7 mehr
  • Brustkrebs:
    ohne HRT 30 - mit HRT 38 = 8 mehr
  • Dickdarmkrebs:
    ohne HRT 16 - mit HRT 10 = 6 weniger
  • Hüftbrüche:
    ohne HRT 15 - mit HRT 10 = 5 weniger
  • Endometriumkrebs:
    ohne HRT 6 - mit HRT 5 = 1 weniger

Eine kontroverse Diskussion der Studienergebnisse finden Sie hier.

Jetzt wurde diese Studie nach 5 Jahren vorzeitig abgebrochen. Der Grund: Die Risiken der allein vorbeugenden Hormongabe wurden höher eingeschätzt, als der Nutzen.

Das Nutzen-Risiko-Verhältnis für Frauen ohne Gebärmutter, die nur mit Östrogenen allein therapiert wurden, ist bislang unsicher. Der Arm der Studie, der die Auswirkungen von Östrogen oder Placebo an diesen Frauen untersucht, wird bis zum Jahre 2005 fortgesetzt.

 

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