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Häufigkeit
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Es wird weniger Sauerstoff transportiert
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Eisen ist ein wesentlicher Bestandteil des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin. Ist der
Gesamteisenbestand im Körper verringert, so kann weniger Sauerstoff transportiert werden,
als erforderlich ist (vgl. Eisenstoffwechsel).
Es entwickelt sich eine Anämie, die Eisenmangelanämie. |
Frauen sind häufiger betroffen
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Man geht davon aus, dass etwa 80 Prozent aller Anämien auf
einen Eisenmangel zurückgehen. In Deutschland sind 1 bis 2 Prozent der
Männer und 5 bis 10 Prozent der Frauen davon betroffen sind. |
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Ursachen
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Blutverluste sind der häufigste Grund für einen Eisenmangel
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Der weitaus häufigste Grund für einen Eisenmangel ist ein
größerer Blutverlust. Dabei sind die Blutverluste über den Magen-Darm-Trakt
am häufigsten, z. B. bei
Magen-Darm-Geschwüren,
Magenschleimhautentzündung,
Parasiten (z. B.
Hakenwurm),
Tumore,
Hämorrhoiden etc. Auch
Blutungen aus anderen Organen und Blutverluste durch Verletzungen oder
Operationen können zu Eisenmangelanämie führen. Bei Frauen kommt es häufig
infolge der Menstruation
oder bei der Geburt zu erheblichen Blutverlusten. Häufige Blutspenden,
Blutabnahmen und Dialysebehandlung können ein weiterer Grund für Eisenmangel
sein. |
Erkrankungen die zu Eisenmangel führen
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Einige Erkrankungen können auch dazu führen, dass die
Aufnahme von Eisen aus dem Darm gestört ist. Zu diesen Erkrankungen gehören
z. B. chronisch entzündlichen
Darmerkrankungen und Sprue
und teilweise oder vollständige Magenentfernung. |
Erhöhter Eisenbedarf
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Manche Menschen haben einen erhöhten Eisenbedarf. Das gilt
insbesondere für Frauen im gebärfähigen Alter, denn über die
Menstruation ist der
Eisenverlust sehr hoch. Auch Kinder im Wachstum und Sportler haben einen
höheren Bedarf an Eisen. |
Ernährung
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Ein weiterer Grund für eine Eisenmangelanämie ist eine zu
geringe Eisenzufuhr mit der
Nahrung. Da Eisen aus Fleisch besser von Darm aufgenommen wird, als
Eisen aus pflanzlicher Nahrung, sind hiervon meistens Vegetarier betroffen,
aber auf Säuglinge und Kleinkinder. |
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Symptome
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Risse in den Mundwinkeln sind ein Alarmzeichen
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Neben allgemeinen Anämiesymptomen (blasse
Schleimhäute, Müdigkeit, verminderte Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit,
Kälteüberempfindlichkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Herzklopfen, Atemnot) gelten als
charakteristisch für die Eisenmangelanämie:
- rissige Mundwinkel (Mundwinkelrhagaden)
- brüchige Haare und Nägel mit Ausbildung von Rillen vor allem an den Fingernägeln
- Zungenbrennen
- Schluckbeschwerden infolge eines Rückgangs der Schleimhaut im Bereich von Mund, Rachen
und Speiseröhre (Plummer-Vinson-Syndrom)
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Diagnostik
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Laborwerte
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Eine blasse Schleimhaut der Augenbindehaut in Verbindung mit den
charakteristischen Symptomen weist bei der Untersuchung auf eine Eisenmangelanämie hin.
Zur endgültigen Sicherung der Diagnose sind noch Laborergebnisse erforderlich.
- Hämoglobin Hb: Frauen unter
12 g/dl, Männer unter 14 g/dl
- Der Hämoglobingehalt des einzelnen Erythrozyten (MCH)
ist erniedrigt (hypochrom).
- Das Zellvolumen (MCV) ist kleiner als normal (mikrozytär).
- Im Blutausstrich sind blasse, kleine, ringförmige Erythrozyten zu erkennen.
- Beweisend für den Eisenmangel ist zusätzlich ein erniedrigter Ferritinwert; eine Anämie mit
normalem Ferritin muss eine andere Ursache haben.
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Gezielte Anamnese
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Nachdem der Eisenmangel durch die Laborergebnisse belegt wurde, beginnt
die Ursachenklärung des Eisenmangels. Dabei müssen folgende Fragen abgeklärt werden:
Welche Ernährungsgewohnheiten hat der Betroffene? Gibt es einen Hinweis auf eine Blutung
im Magen-Darm-Trakt? Besteht häufiges Nasenbluten? |
Blutungen müssen abgeklärt werden
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Zusätzlich sind Untersuchungen notwendig, die abklären, ob der
Eisenmangel durch eine Blutung hervorgerufen wurde. Dazu ist erforderlich:
- Untersuchung des Stuhls auf Blut
- Magen-Darm-Spiegelung (evtl.)
- Urologische Untersuchung
- Gynäkologische Untersuchung bei Frauen
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Eisen-
resorptionstest
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Eine Störung der Aufnahme von Eisen kann durch einen Eisenresorptionstest
ausgeschlossen werden. Dabei wird die Konzentration von Eisen im Blutserum vor und 2
Stunden nach der Einnahme von Eisen gemessen. Bei regelrechter Resorption steigt die
Eisenkonzentration im Serum in einem bestimmten Verhältnis zum Ausgangswert an. |
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Therapie
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Ursache beseitigen
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Bei der Eisenmangelanämie ist es sehr wichtig, die Ursache für den
Eisenmangel herauszufinden und falls möglich diese zu beseitigen. Das kann z.B. eine
Entfernung blutender Darmpolypen bedeuten, oder die Veränderung einer einseitigen Diät
etc. |
Eisenpräparate gleichen Mangel aus
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Der Eisenmangel selbst wird durch die Einnahme eines
2-wertigem Eisenpräparates über 3 bis 6 Monate ausgeglichen. Obwohl sich
schon bald eine Verbesserung der Laborwerte zeigt, ist die langfristige
Einnahme der Medikamente unbedingt erforderlich. Nur so können die leeren
Eisendepot des Körpers wieder richtig aufgefüllt werden. Häufigster Grund
für ein Nichtansprechen der Therapie ist die falsche Einnahme der
Medikamente. |
Nebenwirkungen
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Die Einnahme von Eisenpräparaten führt immer zu einer
Schwarzfärbung des Stuhl. Weitere Nebenwirkungen sind vor allem Übelkeit,
Erbrachen, Durchfall oder Verstopfung. Die Nebenwirkungen können durch eine
Einnahme nach dem Essen verringert werden. |
Intravenöse Zufuhr von Eisen
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Eine intravenöse Zufuhr von Eisen wird nur in Ausnahmefällen bei einer
nachgewiesenen Resorptionsstörung durchgeführt und muss wegen möglicher
Kreislaufreaktionen sorgfältig überwacht werden.
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