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Shampoos,
Pflegespülungen, Waschlotionen und Reinigungsmittel ist eines gemeinsam. Ohne Tenside
kommen sie nicht aus. Tenside können vielfältige Aufgaben übernehmen. Sie sind für die
Reinigungswirkung verantwortlich, können als Lösungsmittel eingesetzt werden oder als
Emulgatoren. Emulgatoren haben die Aufgabe, zwei verschiedene Lösungen miteinander zu
verbinden. Tenside können aber auch die Schaumbildung stabilisieren oder reduzieren. Je
nachdem, welche Form der Tenside eingesetzt wird. Um
die vielfältigen Möglichkeiten zu verstehen, ist leider ein bißchen Chemie
unumgänglich. Tenside sind Stoffe, die einen wasserliebenden und ein fettliebenden Anteil
haben. Stellen Sie sich das wie bei einer Medikamentenkapsel in zwei verschiedenen Farben
vor. In der nebenstehenden Grafik ist der wasserliebende Teil, den man hydrophil nennt,
blau gezeichnet. Der fettliebende Teil der "Kapsel", der lipophile Teil, ist
gelb.
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Tenside
machen das Wasser weicher. |
Durch
diesen Aufbau sind Tenside in der Lage, die Oberflächenspannung des Wassers
herabzusetzen. Sie machen das Wasser "weicher". Und das geht so: Der hydrophile
Teil des Tensides steckt sozusagen seinen Kopf ins Wasser. Der lipophile Teil kuckt oben
raus. So entsteht eine ganz neue Oberfläche, die aus dicht an dicht liegenden lipophilen
Anteilen von Tensiden besteht. |
Tenside
können zwei Flüssigkeiten miteinander Verbinden. |
Dieser
Vorgang kann auch genutzt werden, wenn ölige und wässrige Flüssigkeiten miteinander
verbunden werden sollen. Durch den Zusatz von Tensiden wird daraus eine Lösung, weil der
hydrophile und der lipophile Anteil der Tenside die beiden Flüssigkeiten miteinander
verbindet. Solche Lösungen nennt man Emulsionen und das Tensid wird als Emulgator
eingesetzt. |
Tenside
können elektrische Ladungen tragen. |
Sicher
haben Sie sich auch schon mal gefragt, was die Angaben auf den Packungen bedeuten, z. B.
"Enthält nicht mehr als 5 Prozent anionische und nichtionische Tenside." Ionen,
das sind elektrisch geladene Atome oder Moleküle. Bei den Tensiden kann der hydrophile
Teil Träger von Wasserstoffatomen mit einer solchen elektrischen Ladung sein. Die
Fachbegriffe dafür leiten sich von den Begriffen für Elektroden ab:
- Kationen sind Stoffe, die eine positive Ladung tragen und
deshalb von der negativen Kathode angezogen werden. Die Kathode ist die negative
Elektrode.
- Anioden sind Stoffe, die eine negative Ladung tragen und
deshalb zur positiven Anode wandern. Die Anode ist positive Elektrode.
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Es
werden vier verschiedene Tenside unterschieden. |
Bei
den Tensiden gibt es verschiedene Möglichkeiten der elektrischen Ladung:
- Kationische Tenside tragen eine positive Ladung im
hydrophilen Teil.
- Anionische Tenside tragen eine negative Ladung im
hydrophilen Teil.
- Amphotere Tenside tragen sowohl eine positive, als auch
eine negative Ladung.
- Nichtionische Tenside tragen keine Ladung.
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Anionische
Tenside haben die größte Waschkraft. |
Je
nach der elektrischen Ladung erfüllen Tenside eine unterschiedliche Funktion. Die
anionischen Tenside in einem Haarshampoo wirken folgendermaßen: Der lipophile Teil des
Tensids verankert sich im Schmutz, weil der Schutz fetthaltig ist. Der hydrophile Teil
bleibt im Wasser. Die Oberflächenspannung des Wassers ist herabgesetzt und es kann tief
in die Spalten des Schmutzes eindringen. So werden die schmutzigen Anteile in kleinen
Teilchen abgespalten und ausgespült. Die negative Ladung des Tensid hilft noch mit.
Hautoberfläche und Haaroberfläche besitzen auch eine natürliche leicht negative Ladung.
Zwei negative Ladungen stoßen sich gegenseitig ab, wie bei einem Magneten mit gleichem
Pol. So werden die negativen Tenside von dem "negativen Haar" abgestoßen und
nehmen den Schmutz, in dem sie sich verankert haben, gleich mit. |
Kationische
Tenside werden in Konditionern eingesetzt. |
Die
kationischen Tenside werden dagegen eingesetzt, um die Kämmbarkeit des Haares zu
verbessern. Sie sollen mit ihrer positiven Ladung die negative Ladung der Haare
herabsetzen. Solche Tenside werden oft als Konditioner bezeichnet. Sie glätten das Haar
und erhöhen so seinen Glanz. Gleichzeitig wirken kationische Tenside auch keimtötend.
Sie werden deshalb auch oft als Konservierungsstoff eingesetzt. |
Amphotere
Tenside unterstützen die Wirkung. |
Amphotere
Tenside tragen sowohl positive, als auch negative Ladungen in sich. Sie unterstützen also
beide Vorgänge und werden deshalb als Co-Tenside eingesetzt. |
Nichtionische
Tenside sind vielseitig verwendbar. |
Die
nichtionischen Tenside sind hautverträgliche Substanzen, die verschiedene Eigenschaften
haben. Sie unterstützen die Waschkraft des Shampoos, werden als Emulgatoren oder
Schaumstabilisatoren eingesetzt, oder zu Verdickung des Shampoos zugefügt. |
Aggressive
Tenside können auch schädigen. |
Tut
man zu viel des Guten, so können Tenside auch den natürlichen Fettfilm der Haut
angreifen. Das kann zu allergischen Reaktionen
führen. Normalerweise reicht aber die Hornhaut als Schutz aus. Die Schleimhäute haben
aber keine Hornhautschicht und sind deshalb ungeschützt. Aggressive Tenside können dort
Brennen und Ziepen hervorrufen. Als besonders aggressiv gilt das Laurylsulfat, das aber,
weil es billig ist, immer noch vielfach verwendet wird. Top |
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