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  Haarwachstum
Das Wachstum der Haare ist genetisch und hormonell bedingt Das Kopfhaar wächst normalerweise viel schneller, als das Haar an anderen Stellen der Haut. Das liegt daran, dass die Haarzwiebeln am Kopf besonders aktiv sind. Allein auf dem Kopf wachsen jeden Tag etwa 30 Meter Haar. Die Entwicklung und das Wachstum der Haare ist genetisch und hormonell bedingt.

 

Der Lebenszyklus des Haares verläuft in verschiedenen Phasen Die Lebensspanne eines Haares kann sehr unterschiedlich sein. Am kürzesten ist sie bei Männern, die zu vermehrtem Haarausfall neigen. In der Regel dauert der Lebenszyklus eines Haares ungefähr 7 Jahre. Er ist durch verschiedene Phasen gekennzeichnet:
  • In der Wachstumsphase  (Anagenphase) wächst das Haar ungefähr einen Millimeter in drei Tagen. Dabei ist die Wachstumsgeschwindigkeit und die Dauer ja nach Körperregion unterschiedlich. Das ist  genetisch festgelegt. Diese Phase dauert bei Männern 2 bis 4 Jahre und bei Frauen 4 bis 6 Jahre an.
  • Nach der Wachstumsphase durchlebt das Haar eine Übergangsphase (Katagenphase) von 2 bis 4 Wochen.
  • Daran schließt sich eine Ruhephase (Telogenphase) an, die ungefähr 3 bis 4 Monate dauert. Auch die Dauer der Ruhephase ist regional unterschiedlich, z. B. beträgt sie für die Augenbrauen etwa 6 bis 8 Monate.
  • Nach der Ruhephase fällt das Haar aus und macht Platz für ein neues Haar. Das neue Haar wächst aus demselben Haarfollikel nach. In jedem Haarfollikel kann 10 bis 12 mal ein Haar nachwachsen.

Wachstumsphasen des haares

 

Bis zu 100 Haare verliert jeder am Tag Dieser natürliche Lebenszyklus des Haares führt dazu, dass jeden Tag zwischen 60 und 100 Haaren ausfallen. Das ist völlig normal. Wer meint, dass er zuviel Haare verliert, kann ruhig einmal nachzählen, wie viel in der Haarbürste hängen bleibt.

 

Nie mehr Haare schneiden? Das Wachstum während der Wachstumsphase beträgt ungefähr einem Millimeter innerhalb von drei Tagen. Das sind etwa 15 Zentimeter im Jahr. Männer, die sich niemals die Haare schneiden lassen, erreichen eine Haarlänge von 40 bis 50 Zentimetern. Bei Frauen sind es sogar 70 bis 80 Zentimeter. Haarlängen über einen Meter sind selten, weil die Lebensspanne eines Haares dafür sorgt, dass sie vorher ausfallen. Das neue Haar fängt wieder bei Null an.

 

Haareschneiden beeinflusst das Wachstum nicht Männerhaare werden zwar nicht so lang, sie wachsen in der Regel aber schneller als Frauenhaare. Das Haarwachstum wird auch durch warmes Wetter angeregt. Dagegen hat das häufige Haareschneiden keinen Einfluss auf das Haarwachstum.

 

Hormonelle Einflüsse auf das Haarwachstum sind bei der Sexualbehaarung sichtbar Das Wachstum der Haare unterliegt auch hormonellen Einflüssen. Hierbei spielen die männlichen Geschlechtshormone, die Androgene, eine wichtige Rolle. Im Hinblick auf die hormonellen Einflüsse werden drei Gruppen von Haaren unterschieden:
  • Das Sexualhaar: Abhängig von den Androgenen wachsen beim Mann die Barthaare, Ohrenhaare und die oberen Schamhaare.
  • Das Ambisexualhaar: Bei der Frau ist die sekundäre Geschlechtsbehaarung (Achselhaare, Schamhaare) abhängig von der Konzentration der Androgene im Blutplasma.
  • Das Nichtsexualhaar: Das Wachstum der Kopfhaare, Körperhaare, Augenbrauen und Wimpern wird nicht direkt von den Androgenen beeinflusst, obwohl in den empfindlichen Haarfollikeln Rezeptoren für Androgene vorhanden sind. Das spielt beim androgenen Haarausfall eine Rolle.

 

Blonde haben die meisten Haare auf dem Kopf Interessant ist auch, dass die Menschen unterschiedlich viele Haare auf dem Kopf haben. Dabei kann man durchschnittliche Zahlen für unterschiedliche Haarfarben feststellen:
  • Blonde ca. 140.000
  • Brünette ca. 100.000
  • Rothaarige ca. 85.000

 

Haarwachstum ist Hochleistung in Perfektion Noch eine andere Rechnung ist spannend: Kopfhaare wachsen etwa 1 cm im Monat. Geht man von durchschnittlich 100.000 Haaren aus, die jeder Mensch auf dem Kopf hat, so wächst jeden Monat etwa 1000 Meter Haar. Das sind jeden Tag mehr als 30 Meter Haarwachstum auf dem Kopf.

 

Haare wachsen nach dem Tod nicht weiter Haare wachsen übrigens nach dem Tod nicht weiter. Das ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Mit dem Tod eines Menschen bleiben alle Lebensprozesse stehen, auch der Haarwuchs. Warum das dennoch oft angenommen wird, könnte folgendermaßen begründet sein: Eine Leiche wird normalerweise von einem Bestattungsunternehmen zur Beerdigung vorbereitet. Dazu gehört bei Männern z. B. auch eine Rasur. Nehmen dann die Angehörigen bei der Beerdigung, die meistens 1 bis 3 Tage später stattfindet, vor dem offenen Sarg Abschied vom dem Verstorbenen, so sehen sie häufig feine Bartstoppeln. Das liegt aber nicht daran, dass die Barthaare weiter gewachsen sind. Vielmehr ist die Haut des Toten ausgetrocknet und etwas geschrumpft. So werden vorher verborgende Bartstoppeln sichtbar. Der Vorgang ist derselbe, wie bei einer Mumie. Trockene Umgebung führt zur Schrumpfung der Haut und des darunterliegenden Gewebes. Selbst wenn Bindegewebszellen bei einem Hirntod (offizieller Todeszeitpunkt) noch einige Stunden weiter arbeiten, so ist Haarwachstum, das normalerweise 1 cm im Monat beträgt, innerhalb dieser Zeit so gering, dass es nicht sichtbar ist.

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