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Therapie der Herzschwäche: Angiotensin II - Hemmer

Blutdruckregulation der Nieren Bei der Blutdruckregulation der Nieren spielt das Angiotensin II eine wichtige Rolle. Es bewirkt, dass sich die Blutgefäße verengen und vermehrt Natrium und Wasser von den Nieren in den Körperkreislauf zurückgeführt werden. Das wiederum führt zu höherem Blutdruck, höherem Blutvolumen und höherer Natriumkonzentration. Der genaue Regulationsmechanismus, der in der nebenstehenden Grafik dargestellt ist, wird hier beschrieben. Wie die ACE-Hemmer hemmen auch die Angiotensin II - Hemmer die Wirkung von Angiotensin II, indem sie die Bildung dieses Enzyms unterdrücken. Das führt dann dazu, dass die Blutgefäße sich weiten und vermehrt Kochsalz und Flüssigkeit ausgeschieden wird. Einen Unterschied zu den ACE-Hemmern gibt es aber. Die Angiotensin II - Hemmer verhindern nicht den Abbau der Substanz Bradykinin. Bradykinin bewirkt zusätzlich eine Gefäßerweiterung, es führt aber auch zu der bekannten Nebenwirkung des trockenen Reizhustens, der bei der Verabreichung von ACE-Hemmern auftreten kann. Angiotensin II - Hemmer werden deshalb häufig eingesetzt bei Betroffenen, die unter der Gabe von ACE-Hemmern mit trockenem Reizhusten zu kämpfen haben.

Ingesamt zeigen verschiedene Studien heute, dass Angiotensin II - Hemmer eine lebensverlängernde Wirkung haben und die Schwere der Erkrankung wirksam verringert wird. Zwar werden immer noch ACE-Hemmer als Therapeutikum der ersten Wahl angesehen, aber Angiotensin II - Hemmer sind eine wirksame Alternative mit weniger Nebenwirkungen. Auch eine Kombination beider Präparate ist möglich, weil beide Substanzen zwar in den gleichen Mechanismus eingreifen, aber ihr Angriffspunkt unterschiedlich ist. Allerdings sind größere Studien zu dieser Problematik noch nicht abgeschlossen.

 

Schwere Nebenwirkungen treten nur selten auf.

Schwere unerwünschte Wirkungen sind bei Angiotensin II - Hemmern selten. Allerdings sollten die Anwendungsbeschränkungen, z. B. während Schwangerschaft und Stillzeit, schwere Herzinsuffizienz Grad IV, schwere Leberfunktionsstörungen, schwere Nierenfunktionsstörungen u.ä. unbedingt beachtet werden. Die häufigsten Nebenwirkungen sind je nach Wirkstoff unterschiedlich, und ähneln denen der ACE-Hemmer mit Hautausschlag, Schwindel, Galleabflussstörungen, Leberwertveränderungen, erhöhte Kaliumwerte, Muskel- und Gelenkschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden.

 

Studien belegen die hohe Wirksamkeit der Angiotensin II Hemmer.

Die ELITE (Evaluation of losartan in the elderly)- Studie 1997, eine wissenschaftliche Untersuchung an 2640 Patienten untersuchte unerwünschte Wirkungen eines ACE-Hemmers (Captopril) im Vergleich zu einem Angiotensin II - Hemmer (Losartan). Dabei zeigte sich, dass bei Captopril 20,8 Prozent der Studienteilnehmer die Medikation wegen der Nebenwirkungen abgebrochen haben, bei Losartan waren es nur 12,2 Prozent. Die ELITE Studie belegt deshalb die Vermutung, dass bei Angiotensin II - Hemmern die Nebenwirkungen seltener und weniger stark auftreten, als bei ACE - Hemmern.

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