Labormedizin

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Cholinesterase (CHE)

Cholinesterase wird in der Leber gebildet

Die Cholinesterase (CHE) ist ein Enzym, welches in der Leber gebildet wird. Es ist an der Impulsübertragung vom Nerven auf das Organ beteiligt, indem es den Botenstoff Acetylcholin spaltet. Die Bestimmung der Cholinesterasekonzentration im Blut ist eine wichtige Methode zur Beurteilung der Leberfunktion.

 

Normalwerte

Der Normalwert wird in U/Liter angegeben. Es gibt verschiedene Messmethoden, die unterschiedliche Normbereiche aufweisen. Je nach Quelle können außerdem die Normbereiche leicht abweichen. Normwerte sind:
  • Männer:
    • Messung 25 C°: 3500 - 8500 U/l
    • Messung 37 C°: 4620 - 11500 U/l
  • Frauen zwischen 16 - 39 Jahren:
    • Messung 25 C°: 2800 - 7400 U/l
    • Messung 37 C°: 3930 - 10300 U/l
  • Frauen ab 40 Jahren:
    • Messung 25 C°: 3500 - 8500 U/l
    • Messung 37 C°: 4620 - 11500 U/l
  • Frauen während der Schwangerschaft und bei Einnahme der Pille:
    • Messung 25 C°: 2400 - 6000 U/l
    • Messung 37 C°: 3700 - 9100 U/l
  • Kinder zwischen 2 - 15 Jahren:
    • Messung 25 C°: 3500 - 8400 U/l
    • Messung 37 C°: 4620 - 11350 U/l

 

Ursachen für eine erhöhte Konzentration von Cholinesterase

Die Konzentration der Cholinesterase im Blut kann unter anderem bei folgenden Erkrankungen erhöht sein:

 

Ursachen für eine niedrige Konzentration von Cholinesterase

Verringerte Konzentrationen der Cholinesterase im Blut können beispielsweise auf folgende Erkrankungen zurückzuführen sein:
  • angeborener Cholinesterasemangel
  • akute Vergiftungen, die mit einer Zerstörung von Lebergewebe einhergehen, z.B. Vergiftungen mit Knollenblätterpilzen oder Überdosierung des Schmerzmittels Paracetamol
  • chronische Lebererkrankungen wie chronische Hepatitis oder Leberzirrhose
  • Lebertumoren
  • Vergiftungen mit Insektenvernichtungsmitteln wie E 605
  • schwere Erkrankungen, die mit einem deutlichen Gewichtsverlust und Auszehrung verbunden sind, wie dies unter anderem bei fortgeschrittenen Tumorerkrankungen der Fall ist

 

Ein angeborener Mangel an Cholinesterase kann bei einer Narkose gefährlich werden

Ein angeborener Cholinesterasemangel kann im Rahmen einer Narkose von Bedeutung sein: Einige der bei einer Narkose verwendeten Medikamente zur Muskelentspannung (so genannte Muskelrelaxanzien vom Succinyl-Typ) werden bei den Betroffenen langsamer in der Leber abgebaut als bei Menschen mit normaler Funktion der Cholinesterase. Das kann für die Betroffenen zur Folge haben, dass die muskelentspannenden Substanzen länger wirken als geplant und so beispielsweise zu einer Atemlähmung führen. In diesem Fall muss der Betroffene nach Beendigung einer Narkose noch so lange weiter künstlich beatmet werden, bis die Wirkung der muskelentspannenden Medikamente beendet ist und die selbstständige Atmung wieder einsetzt.

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