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Einsatzgebiete, Behandlung und Kosten der Physiotherapie
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Häufig angewandt bei Rückenschmerzen
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Wirbelsäulenerkrankungen und vor
allem wiederkehrende Rückenschmerzen sind in Deutschland die häufigste Ursache
für eine physiotherapeutische Behandlung. Schulung und Beratung zur
Gesunderhaltung haben daher eine wichtige Funktion bei der Durchführung
therapeutischer Maßnahmen.
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Vielfältige Anwendung
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Das Spektrum für den Einsatz
physiotherapeutischer Maßnahmen ist durch die Vielfalt seiner Therapie- und
Einsatzmöglichkeiten weit und kann in fast allen medizinischen Fachbereichen
genutzt werden. Sie kann begleitend zu medikamentösen Behandlungen, zur
Rehabilitation nach Operationen und Unfällen, in der Pflege oder vorbeugend zur
Gesunderhaltung und Mobilitätssteigerung des Körpers eingesetzt werden. |
Indikationen
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Bei vielen funktionalen Störungen
wie Rheuma,
Rückenschmerzen,
Osteoporose,
Kopfschmerzen, Kiefergelenksproblemen,
Inkontinenz, während der
Schwangerschaft, bei
Asthma,
Lungenerkrankungen,
Schlaganfall,
Parkinson,
Multipler Sklerose, bei
Sportverletzungen, zur Stärkung des
Herz-Kreislauf Systems, der Muskeln, Knochen und Gelenke sind
physiotherapeutische Anwendungen effektive und leicht umsetzbare Ansätze zur
Linderung von Beschwerden, Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit und
Unterstützung von Heilungsprozessen. Neben akuten Befunden handelt es sich bei
den Verordnungen auch häufig um chronische, neurologische oder pädiatrische
Erkrankungen, für die die physiotherapeutische Therapie unter Umständen
langfristig und lebensbegleitend erforderlich werden kann.
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Kontraindikationen
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Nicht
verordnet werden physiotherapeutische Behandlungen bei allen
krankheitsabhängigen Gegenanzeigen, die von einem Arzt und dem Therapeuten vor
einer Behandlung diagnostiziert werden. |
Medizinische Wellness
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Auch im Wellnessbereich hält
Physiotherapie Einzug. Der Bundesverband selbstständiger
Physiotherapeuten - IFK e. V. hat für seine Mitgliedspraxen die therapeutische Wellnessmarke "PhysioBalance" entwickelt und legt großen Wert darauf, das
physiotherapeutische Maßnahmen einen Beitrag zur Stressbewältigung und
geistigen Entspannung und damit zum seelischen Wohlbefinden leisten können.
Unter PhysioBalance soll eine gesunde Wellness verstanden werden, die als
Zusatzangebot für Interessierte in Praxen angeboten, aber nicht ärztlich
verordnet werden kann. Wellness hat, dem Verständnis des Verbandes nach, nicht
nur etwas mit passiven Entspannungsformen zu tun, wie beispielsweise Massagen,
sondern auch damit, sich bewusst für eine entspannende Form der Bewegung zu
entscheiden, die dem Körper und dem Geist erlauben, sich zu regenerieren. Diese
Anwendungskombination kann erfolgreich im Stressmanagement eingesetzt werden.
Darüber hinaus versucht der Verband damit ein qualifiziertes Angebot zu schaffen
als Gegengewicht zur wachsenden Zahl von Wellnesstherapeuten, die überwiegend
keine ausreichenden anatomischen und physiologischen Kenntnisse in ihre Praxis
mit einbringen können aufgrund mangelnder Ausbildungsinhalte und zeitlichem
Umfang der Ausbildung.
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Behandlung
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Es gibt für eine
physiotherapeutische Behandlung keine Altersbeschränkung. Schon Säuglinge können
davon problemlos profitieren. Es obliegt grundsätzlich der ärztlichen
Entscheidung, physiotherapeutische Maßnahmen auf einem Krankenkassenrezept zu verschreiben.
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Wahl des richtigen Therapeuten
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Wer eine
Physiotherapie vom seinem Arzt verschrieben bekommt, kann in Deutschland unter
einer großen Auswahl an physiotherapeutisch arbeitenden Praxen wählen. Es ist
sinnvoll, sich vorher zu erkundigen, ob die Praxis auch wirklich die verschriebene
Leistung erfüllen kann. Es lohnt sich auch, nachzufragen, ob die in einer Praxis
praktizierenden Therapeuten die jeweiligen für die Therapie notwendigen
Anforderungen erfüllen, das heißt spezielle, über die Basisausbildung
hinausgehende Qualifikationen nachweisen können.
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Chronisch Kranke
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Die Verordnung physiotherapeutischer Behandlungen erfolgt oft zurückhaltend.
Ärzte argumentieren mit der Bugetierung von Leistungen und haben Angst,
regresspflichtig zu werden. Für chronisch Kranke, die regelmäßig Physiotherapie
benötigen, gibt es seit 2012 eine neue Regelung. Der Patient kann bei seiner
Krankenkasse einen Antrag auf langfristige Genehmigung im Sinne des §32 Absatz
1a SGB V stellen. Wird der Antrag genehmigt, so werden die Rezepte für den
genehmigten Zeitraum nicht mehr in der Wirtschaftlichkeitsprüfung des Arztes
einbezogen (vgl. § 106 Abs.2 Satz 18 SGB V, http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_5/__106.html). |
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Wer sich ohne einen vorherigen Arztbesuch und ohne Rezept für eine Behandlung
interessiert, kann ohne weiteres die für ihn interessanten Leistungen nutzen,
muss dies aber in der Regel selbst bezahlen.
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Rezeptfreie Leistungen
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Darüber hinaus bieten Praxen heute
verstärkt attraktive, rezeptfreie, präventive Leistungen an, die von den meisten
Krankenkassen gern bezuschusst werden, weil sie den Sinn darin erkannt haben.
Das Angebot umfasst Rückenschulen, Aquajogging, Osteoporose- und Koronarsport,
medizinische Trainingstherapien, Arbeitsplatzberatung und vieles andere mehr.
Jeder kann sich bei den ortsansässigen Praxen darüber informieren.
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Kosten
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Eine physiotherapeutische
Behandlung wird in der Regel nach ärztlicher Verordnung durchgeführt. Der
Patient muss dann lediglich die Rezeptgebühr bezahlen. Der Physiotherapeut
rechnet die
Leistungen mit der jeweiligen Krankenkasse ab. Die Leistungen, die alle in einem
staatlich anerkannten Heilmittelkatalog aufgeführt sind, werden nach einer
Gebührenverordnung vergütet. Als Beispiel hier eine
Preisliste der AOK Mecklenburg-Vorpommern, wonach eine Klassische
Massagetherapie mit 7,96 Euro vergütet wird, Manuelle Therapie mit 12,20 Euro,
Heiße Rolle 5,63 Euro. Behandlungsdauer wird mit jeweils 15 bis 20 Minuten
angegeben.
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Private Behandlung
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Privat abgerechnete Behandlungen, die auf Wunsch des Patienten durchgeführt
werden, weichen von diesen Preisen oft deutlich ab, den die gesetzlichen
Vergütungen sind sehr niedrig. Dafür ist die Behandlungsdauer oft ebenfalls
höher. Private Leistungen sollten Sie beim Physiotherapeuten Ihrer Wahl
erfragen.
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